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Verlag: Klett Cotta/Psychosozial-Verlag
25 Seiten, Geheftet
Erschienen: ? ?
Bestell-Nr.: 53587
H. Kohut

Ist das Studium des menschlichen Innenlebens heute noch relevant?

Psyche, 1971, 25(4), 298-322

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Freud sagte, er habe die ganze Menschheit zum Patienten. Kohut stellt die Frage, in welcher Weise die Arbeit der psychoanalytischen Therapeuten für den Patienten Menschheit nützlich sein könne. Seine Antwort: Jede gelungene Psychoanalyse demonstriert exemplarisch die Möglichkeit, durch Selbstreflexion von inneren Zwängen frei zu werden. Kohuts Hoffnung richtet sich darauf, daß unter dem Druck drohender sozialer Katastrophen auch große Kollektive zu jenen Formen von Rationalität und Mündigkeit finden werden, die heute das Privileg von Minderheiten zu sein scheinen. Er rät den Psychoanalytikern, sich auf derartige Situationen vorzubereiten. Die Neurosen deutet er als (gescheiterte) Versuche, sich den Erfordernissen einer Gesellschaft anzupassen, die eine erfüllende äußere Tätigkeit des Individuums mehr und mehr einschränkt. Auch die neuen Lebensformen der jungen Generation interpretiert er als Hinwendung zu einer neuen Innerlichkeit, die die Menschen der Gesellschaft von morgen ausbilden werden.