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Buchreihe: Psyche und Gesellschaft
175 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm
Erschienen: März 2005
ISBN-13: 978-3-89806-399-9
Bestell-Nr.: 399

Mit einem Vorwort von Günter Kunert
Leseprobe

Seele und totalitärer Staat

Zur psychischen Erbschaft der DDR

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Das Regime der DDR, das dem Individuellen feindlich gegenüber stand, hinterließ nicht nur heruntergekommene Baulandschaften, sondern auch Ruinen in den psychischen Landschaften seiner Bewohner. Häuser sind schnell saniert, psychische Beschädigungen dagegen heilen nur langsam.

Anhand von sieben exemplarischen Lebens- und Fallgeschichten, in deren Biografie und Ätiologie die gesellschaftlichen Verhältnisse der DDR eine entscheidende Rolle spielten, dokumentieren die Autoren Aspekte der psychischen Erbschaft eines totalitären Staates. So lebt trotz der äußeren Angleichung an den Westen die DDR in den Menschen fort, im Guten wie im Schlechten. Die Autoren machen diese unsichtbaren Folgen der DDR sichtbar und geben den in die Privatsphäre verbannten psychischen Beschädigungen durch einen totalitären Staat eine öffentliche Ausdrucksmöglichkeit.

»Zwar bestehen Zweifel an der generellen Übertragbarkeit der Aussagen, da sie auf der Analyse von Krankengeschichten beruhen. Dennoch liefert der Band gerade wegen der spezifischen Herangehensweise auch dem Politikwissenschaftler fundiertes Material zur Analyse der Folgewirkungen des Totalitarismus  ...«

, Zeitschrift für Politikwissenschaft / ZPol-Bibliographie 4/05

»Schnell wird eine wesentliche Schwäche des Werkes deutlich: eine zu unkritische Psychologisierung.
[...]
Die Beiträge, gerade auch die Fallgeschichten, sind aber wichtige Zeugnisse fünfzehn Jahre nach der Wende, wo regressive Elemente immer neu Konjunktur haben
 ...«

Klaus Hoffmann, Publik-Forum Nr.22 2005

»Anhand von einigen Fallgeschichten dokumentieren die Autoren Aspekte der psychischen Erbschaft eines totalitären Staates  ...«

, daz – Deutsche Angst-Zeitschrift

»Der Sammelband von Plänkers u.a. diskutiert verschiedene Behandlungsverläufe von ostdeutschen Patienten und möchte hierbei aufschlüsseln, ›wie das DDR-System auf die innere Welt der Menschen einwirkte und welche tiefen Spuren es hinterlassen hat‹  ...«

Vera Kattermann, Deutsches Ärzteblatt

»Ein paar Psychoanalytiker haben nun das Wagnis unternommen, sieben ostdeutsche Patienten-Geschichten öffentlich vorzustellen. Die meisten Autoren des Buches Seele und totalitärer Staat. Zur psychischen Erbschaft der DDR sind gebürtige »Ostdeutsche« und am Mitteldeutschen Institut für Psychoanalyse in Halle sowie in eigener Praxis tätig. Sie zeigen bedrängend deutlich auf, – eng Personen bezogene Daten sind geändert – wie Seelen nachhaltig beschädigt werden, wenn sie dauerhaft Verfolgung, Unterordnung, negativer Bewertung und einer Atmosphäre der Gleichschaltung unter einer verordneten Ideologie und Überwachung ausgesetzt sind  ...«

Regine Igel, Seele und Politik www.freitag.de