Dr. phil., Dipl.-Psych. Tomas Plänkers
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Tomas Plänkers ist Psychoanalytiker (DPV) in Frankfurt am Main.
Von 1979 bis 1984 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Marburg in der Abteilung für Psychotherapie. Er promovierte 1983 an der Universität Bremen mit der Arbeit »Anpassung als Thema psychologischer und psychoanalytischer Theorien des Subjekts und die therapeutischen Konsequenzen« (summa cum laude). Von 1982 bis 1989 absolvierte er eine Ausbildung zum Psychoanalytiker der Deutschen Psychoanalytischen Vereinigung (DPV). Für seine Arbeit »Systemtheorie: eine Metatheorie für psychoanalytische Theorie und Praxis?« erhielt Plänkers 1994 den Nachwuchspreis der DPV (gestiftet von der René A. Spitz-Gesellschaft zur Förderung der Psychoanalyse - Abteilung Köhler-Stiftung). Seit 1985 ist er Mitarbeiter des Sigmund-Freud-Instituts.
Veröffentlichungen u.a.:
zusammen mit M. Laier, H.-H. Otto, H.-J. Rothe und H. Siefert (Hrsg.) (1996): Psychoanalyse in Frankfurt am Main. Zerstörte Anfänge, Wiederannäherung und Entwicklungen. Tübingen (edition diskord).
zusammen mit Ingrid Kerz-Rühling (Hrsg.) (2000): Sozialistische Diktatur und psychische Folgen. Psychoanalytische Beiträge aus dem Sigmund-Freud-Institut. Band 4, Tübingen (edition diskord).
Trieb, Objekt, Raum. Veränderungen im psychoanalytischem Verständnis der Angst. Psyche, 2003, 6, 487–522.
zusammen mit Ingrid Kerz-Rühling (2004): Verräter oder Verführte. Eine psychoanalytische Untersuchung Inoffizieller Mitarbeiter der Stasi. Berlin (Links-Verlag).
Sprechen im Klaustrum. Zur Psychodynamik des Stotterns. Psyche 2005, 3, S. 197-223.
Manische Abwehrformen gegen Depression. In: St. Hau, H. J. Busch & H. Deserno (Hrsg.) (2005): Zwischen Lebensgefühl und Krankheit. (Vandenhoek & Ruprecht), S. 77–98.
Die Invasion des Ichs. Über intrusive introjektive Identifizierung. In: C. Frank & H. Weiss (Hrsg.) (2007): Projektive Identifizierung. (Vandenhoeck & Ruprecht), S. 108–129.
Bücher
Utopisches Denken - Destruktivität - Demokratiefähigkeit
Die russische »Oktoberrevolution« und die mit ihr verbundene Utopie einer klassenlosen, gerechten und ausbeutungsfreien Gesellschaft hat über Jahrzehnte eine weltweite Faszination ausgelöst. 100 Jahre später und mit der grausamen Bilanz Millionen von Toter und Traumatisierter ist an die Stelle der Verheißungen des kommunistischen Projekts die Herausforderung getreten, dessen Langzeitfolgen und transgenerationelle Psychotraumatisierungen abzumildern. Doch während die Trauer um die verlorene Utopie und das Gedenken an deren Opfer noch kaum begonnen haben, erleben wir weiterhin und auch gegenwärtig die tragische Verführungskraft politischer Erlösungslehren.
Seele und totalitärer Staat
Die Autoren dokumentieren anhand von sieben exemplarischen Fallgeschichten, in deren Biografie und Ätiologie die gesellschaftlichen Verhältnisse der DDR eine entscheidende Rolle spielten, Aspekte der psychischen Erbschaft eines totalitären Staates. Trotz der äußeren Angleichung an den Westen lebt die DDR in den Menschen fort, im Guten wie im Schlechten. Diese unsichtbaren Folgen der DDR werden aber allzuoft in dem aktuellen politischen und ökonomischen Diskurs ausgeschnitten - eine Lücke, die mit diesem Buch geschlossen wird.