36524.jpg36524.jpg

13 Seiten, PDF-E-Book
Erschienen: Dezember 2023
Bestell-Nr.: 36524
https://doi.org/10.30820/2752-2121-2023-4-63
»Trauma – Kultur – Gesellschaft«
abonnieren
Marzena Sokołowska-Paryż

The War Photographer in Triage (2009): In-between Trauma and Culpability (PDF)

Sofortdownload
Dies ist ein E-Book. Unsere E-Books sind mit einem personalisierten Wasserzeichen versehen,
jedoch frei von weiteren technischen Schutzmaßnahmen (»DRM«).
Erfahren Sie hier mehr zu den Datei-Formaten.

The aim of this article is an analysis of Danis Tanović’s film adaptation of Scott Anderson’s novel Triage within the interpretative frame of the ethical schemata underlying the narrative and visual constructions of the war-related trauma of the protagonist. My argument is that Tanović selects only those aspects of Anderson’s novel which allow to depict the war photographer as a victim of survivors’ guilt for the purposes of an overriding pacifist message. However, Anderson’s novel constructs this figure in deliberately ambiguous moral terms, oscillating between victimhood, perpetration, and implication, in the complex circumstances of global versus civil military conflicts. Film has the obvious advantage over literature in terms of its public reach, yet simplification – as a core strategy of filmic adaptation of literary texts – must raise alarm bells.

Abstract:
Der vorliegende Beitrag analysiert Danis Tanovićs Verfilmung von Scott Andersons Roman Triage im Hinblick auf die ethischen Schemata, die den narrativen und visuellen Konstruktionen des Kriegstraumas des Protagonisten zugrunde liegen. Ich vertrete die These, dass Tanović nur jene Aspekte von Andersons Roman auswählt, die es erlauben, den Kriegsfotografen als Opfer der Schuld der Überlebenden im Sinne einer übergeordneten pazifistischen Botschaft darzustellen. Andersons Roman konstruiert diese Figur jedoch in bewusst mehrdeutigen moralischen Begriffen, die zwischen Opferrolle, Täterschaft und Verwicklung in die komplexen Umstände globaler und ziviler militärischer Konflikte oszillieren. Der Film hat gegenüber der Literatur den offensichtlichen Vorteil, dass er ein breiteres Publikum erreicht, doch muss die Vereinfachung – als eine Kernstrategie der filmischen Adaption literarischer Texte – alarmieren.