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31 Seiten, PDF-E-Book
Erschienen: August 2025
Bestell-Nr.: 41032
https://doi.org/10.30820/9783837963618-181
Gabriel Sapisochin

Agieren (PDF)

Über das Wiederentdecken einer neuen psychoanalytischen Technik in einem alten Text von Sigmund Freud

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Der Autor stellt die Hypothese auf, dass Freud mit der Einführung seiner Konzepte des Agierens und des Zwanges zur Wiederholung in seinem 1914 erschienenen Aufsatz »Erinnern, Wiederholen und Durcharbeiten« einer klinischen Intuition folgte, die man heute als eine neue Theorie der psychischen Entwicklung und eine neue Vision der psychoanalytischen Technik beschreiben könnte. Es wird postuliert, dass diese Ansätze im Freud’schen Theoriegebäude im Status einer privaten, impliziten Theorie verblieben und erst nach Jahrzehnten von der analytischen Bewegung aufgegriffen wurden. Eine erneute Lektüre dieses Textes legt nahe, dass Freud von einer Psyche ausging, die Erinnerungsregister früher Erfahrungen enthält, die dem Patienten nie bewusst waren. Diese Erfahrungen können im Nachhinein erkannt, verarbeitet und transformiert werden, wenn sie innerhalb des Rahmens agiert werden. Der Autor schlägt vor, dass »enactment« der Königsweg für den Zugang zu den intrasubjektiven Registrierungen der frühen intersubjektiven Interaktionen ist, die er zuvor als psychische Gesten bezeichnet hat. Er geht davon aus, dass bestimmte psychische Gesten des Analysanden zu psychischen Gesten des analytischen Paares werden, die gemeinsam im Feld von Übertragung und Gegenübertragung in Szene gesetzt werden. Um sich von diesem relationalen Skript der Psyche des Patienten zu lösen, ist ein kontinuierliches Durcharbeiten des Paares nötig, als Ausgangspunkt für die Koproduktion von etwas Neuem und bisher Unbekanntem.

Abstract:
The author hypothesizes that Freud had a clinical intuition about a new theory of psychic development, and a new vision of psychoanalytic technique, by introducing his concepts of Agieren and compulsion to repeat (Zwange zur Wiederholung) in his 1914g paper, »Remembering, Repeating and Working Through«. It is postulated that this view remained in the Freudian model as a private, implicit theory, and was not taken up for many decades in the analytic movement. A re-reading of this text suggests Freud conceived of a psyche that contains registers of early experiences, which would never have been conscious to the patient. These experiences can be known, worked through, and transformed afterwards, by being repeated in action within the frame. The author proposes that »enactment« is the royal road for access to the intrasubjective registrations of early intersubjective interaction, which previously he has called psychic gestures. He considers that certain psychic gestures of the analysand become psychic gestures of the analytic couple, which are jointly dramatized within the transference-countertransference field. The pair’s constant working through, in order to dis-identify themselves from this relational script of the patient’s mind, is the starting point for co-production of something new and hitherto unknown.
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