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19 Seiten, PDF-E-Book
Erschienen: Juli 2022
Bestell-Nr.: 21417
https://doi.org/10.30820/1434-7849-2022-1-8
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Melanie Hermann & Johanna Niendorf

What it’s like to be a girl (PDF)

Gruppenvergewaltigungen und ihre digitale Verbreitung

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In sozialen Medien werden gesellschaftliche Herrschaftsverhältnisse nicht nur abgebildet, sondern potenziell verstärkt, geschwächt oder transformiert. Werden diskriminierende, herabwürdigende Inhalte digital verbreitet, entsteht für die Betroffenen ein Gefühl der Unentrinnbarkeit, da die Reichweite der Botschaften unbegrenzt scheint. Besonders gravierend ist das bei sexueller Gewalt. In dem Artikel wird aufgezeigt, welche Folgen es für die Betroffenen hat, wenn plötzlich Bilder und Videos der eigenen Vergewaltigung über soziale Medien verbreitet werden: vom digitalen Hass bis zum Suizid. In den vorgestellten Beispielen ist auffällig, dass es die Betroffenen sind, die beschuldigt und gedemütigt werden, nicht die Täter. Dieses paradoxe Verhältnis wird anhand der Frage diskutiert, warum sich Scham, Wut und Abwehr nicht gegen die Täter, sondern gegen die Betroffenen wenden. Um dies zu erörtern wird zunächst eingeordnet, was Gruppenvergewaltigungen als Straftat durch männliche Jugendgruppen charakterisiert, wie der gesellschaftliche Umgang durch Rape Culture beeinflusst wird und welche psychodynamischen Muster männlicher Sozialisation dabei zum Ausdruck kommen. Geleitet sind die Darstellungen von der Frage, wie sich misogyne Strukturen im Geschlechterverhältnis etablieren und sich in digitalen, jung-adoleszenten Räumen auf eine spezifische Art entfalten können.

Abstract:
In social media, societal power relations are not only depicted, but also potentially strengthened, weakened or transformed. When discriminatory, derogatory content is distributed digitally, those affected feel inescapable because the reach of the messages seems unlimited. This is particularly serious in case of sexual violence. The article shows the consequences for those affected when pictures and videos of their own rape are suddenly spread via social media: from digital hatred to suicide. In the examples presented, it is striking that it is those affected who are accused and humiliated, not the perpetrators. This paradoxical relationship is discussed based on the question of why shame, anger and defense are not directed against the perpetrators but against those affected. In order to discuss this, we will first classify what characterizes multiple perpetrator rape as a crime committed by male youth groups, how social interaction is influenced by rape culture and which psychodynamic patterns of male socialization are expressed in this process. The presentations are guided by the question of how misogynistic structures in gender relations can establish themselves and how they can develop in a specific way in digital, young-adolescent spaces.
Markus Brunner, Christine Kirchhoff, Florian Knasmüller, Julia König, Johanna Niendorf, Tom D. Uhlig & Sebastian Winter S. 5–6Editorial (PDF)
Melanie Hermann & Johanna Niendorf S. 8–26What it’s like to be a girl (PDF)
Gruppenvergewaltigungen und ihre digitale Verbreitung
János ErkensS. 27–50»Im Internet bin ich einfach irgendein Dude« (PDF)
Die Internetnutzung transidenter Jugendlicher im Kontext von Geschlechtsidentitätsentwicklung und der Bewältigung transspezifischer Belastungen
Marco RoockS. 52–55Rape Culture und die kulturelle Sexualmoral (PDF)
Überlegungen im Anschluss an den Text von Melanie Hermann und Johanna Niendorf
Felix FinkS. 56–60Situationen der Gruppenvergewaltigung (PDF)
Kritische Männlichkeitstheorie und Gewaltsoziologie im Dialog
Ronja KloseS. 61–65Misogynie und deren diskursive Konstituierung (PDF)
Susanne RichterS. 67–70Hierarchischen Ordnungen auf der Spur in digitalen Räumen (PDF)
Jörn GrebeS. 70–74Die Adoleszenz als soziopsychisches Nadelöhr der Geschlechtsidentitätsentwicklung (PDF)
Ein Kommentar zu der Arbeit von János Erkens »Im Internet bin ich einfach irgendein Dude«
Barbara Rothmüller & Mäx Mareš S. 75–77Körperlose Nähe (PDF)
Das Internet als Sozialraum transidenter Jugendlicher
JustIn MondayS. 79–98Unheilbar gesund (PDF)
Zur Massenpsychologie der Querdenkerei
Marcus Beisswanger, Janina Faber & Ayline Heller S. 99–106Bericht über die GfpS-Jahrestagung 2021 (PDF)
Körper (in) der Pandemie: Angst vor Kontrollverlust und Unverfügbarkeit
Tom D. UhligS. 107–110Deutschextremismus in Linksland (PDF)
Anna-Myrte PalatiniS. 112–115Rezension von: Victoria Preis, Aaron Lahl & PatrickHenze-Lindhorst (Hrsg.). (2021). Vom Lärmen des Begehrens (PDF)
Produktives verfehlen
Ulrike Fickler-StangS. 116–120Rezension von: Robert Langnickel (2021). Prolegomena zur Pädagogik des gespaltenen Subjekts (PDF)
Maximilian RömerS. 120–126Rezension von: Ulrich Lamparter, Gabriele Amelung, Annegret Boll-Klatt & Andreas Sadjiroen (Hrsg.). (2021). Die dünne Kruste der Zivilisation (PDF)