41026.jpg
18 Seiten, PDF-E-Book
Erschienen: August 2025
Bestell-Nr.: 41026
https://doi.org/10.30820/9783837963618-49
Pumla Gobodo-Madikizela
Die Zeit der Nachträglichkeit und die Nachwirkungen des Apartheid-Traumas (PDF)
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Dieser Artikel untersucht das Konzept des transgenerationalen Traumas. Ich verwende zwei sehr unterschiedliche Quellen, um mich dem »Transgenerationalen« in einer nuancierteren Weise zu nähern – einer Weise, die über die Vorstellung eines linearen Entwicklungsverlaufs von der Vergangenheit zur Gegenwart hinausgeht. Zuerst greife ich auf der Grundlage der Schriften Freuds das Konzept der Nachträglichkeit wieder auf, um die zeitlichen Dynamiken zwischen Vergangenheit und Gegenwart zu beleuchten, insbesondere in den emotionalen Reaktionen junger schwarzer Studierender in der Interaktion mit ihren weißen Mitstudierenden. Ich erweitere die Verwendung von Nachträglichkeit über ihre traditionelle Anwendung auf frühe Kindheitserfahrungen hinaus und vertrete, dass das Konzept in einem breiteren Spektrum gesellschaftlicher Zusammenhänge ebenso relevant ist. Meine zweite Quelle ist die südafrikanische Wahrheitsund Versöhnungskommission (Truth and Reconciliation Commission, kurz TRC). Die Reflexion über den Prozess öffentlicher Zeugenaussagen vor der TRC als einem »Brechen mit der Vergangenheit«, um eine neue Zukunft zu entwerfen, führt zu wertvollen Einsichten in die transgenerationalen Dynamiken, die die südafrikanische Gesellschaft gegenwärtig prägen. Ich nutze die Aufzeichnungen der TRC, um die Aufmerksamkeit auf einen Schlüsselmoment während der Eröffnung der öffentlichen Anhörungen der TRC zu richten – einen traumatischen ikonischen Schrei – und zu untersuchen, wie die zeitlichen Horizonte dieses Ereignisses dabei helfen können, eine Gegenwart zu verstehen, in der sich die Vergangenheit scheinbar wiederholt.
Abstract:
This article explores the concept of transgenerational trauma. I draw from two distinct archives to approach the »transgenerational« in a more nuanced manner – one that moves beyond a linear past-to-present trajectory. The first of these is the Freudian archive, where I revisit the concept of Nachträglichkeit to shed light on the temporal dynamics between past and present, particularly in the affective responses of young black students during interactions with their white peers. By expanding Nachträglichkeit beyond its traditional application to early childhood experiences, I argue that this concept is equally relevant in a broader array of relational contexts. The second archive I draw from is the Truth and Reconciliation Commission (TRC) of South Africa. Reflecting on the TRC’s public testimony process as a representation of »breaking with the past« to imagine a new future provides valuable insights into the transgenerational dynamics shaping contemporary South African society. I return to the TRC archive to focus on a pivotal moment during the opening of the TRC public hearings – a traumatic, iconic scream – to explore how this event’s temporal horizons, bridging past and future, can help us comprehend a present in which the past seemingly replays itself.
Abstract:
This article explores the concept of transgenerational trauma. I draw from two distinct archives to approach the »transgenerational« in a more nuanced manner – one that moves beyond a linear past-to-present trajectory. The first of these is the Freudian archive, where I revisit the concept of Nachträglichkeit to shed light on the temporal dynamics between past and present, particularly in the affective responses of young black students during interactions with their white peers. By expanding Nachträglichkeit beyond its traditional application to early childhood experiences, I argue that this concept is equally relevant in a broader array of relational contexts. The second archive I draw from is the Truth and Reconciliation Commission (TRC) of South Africa. Reflecting on the TRC’s public testimony process as a representation of »breaking with the past« to imagine a new future provides valuable insights into the transgenerational dynamics shaping contemporary South African society. I return to the TRC archive to focus on a pivotal moment during the opening of the TRC public hearings – a traumatic, iconic scream – to explore how this event’s temporal horizons, bridging past and future, can help us comprehend a present in which the past seemingly replays itself.
Isolde Böhme & Richard Rink S. 7–14Einführung (PDF)
Cecilia TaianaS. 17–48Herstellen des Immer-Gleichen (PDF)
Wiederholung im Begründungsdiskurs argentinischen »Seins« (1976-1983)Pumla Gobodo-MadikizelaS. 49–66Die Zeit der Nachträglichkeit und die Nachwirkungen des Apartheid-Traumas (PDF)
Pratyusha Tummala-NarraS. 67–78Psychoanalyse und Öffentlichkeit (PDF)
Ein TransformationsversuchAlessandra LemmaS. 79–109Trauer, Melancholie und Maschinen (PDF)
Eine psychoanalytische Untersuchung zu Zeiten des GriefbotsJohn SteinerS. 113–129Eine Würdigung von Das Ich und das Es aus kleinianischer Sicht (1923-2023) (PDF)
Fred BuschS. 131–151Die Bedeutung des Ichs in Das Ich und das Es und sein ungenutztes Potenzial (PDF)
Solange CartonS. 153–179Hemmung (PDF)
Gabriel SapisochinS. 181–211Agieren (PDF)
Über das Wiederentdecken einer neuen psychoanalytischen Technik in einem alten Text von Sigmund FreudHoward B. LevineS. 213–225Zur Frage des inneren Rahmens (PDF)
Jochem Willemsen, Felicitas Rost, Marie Hustinx, Peter Fonagy & David Taylor S. 227–255Untersuchung eines Falls von »gescheiterter Behandlung« in einer psychoanalytischen Langzeittherapie bei therapieresistenter Depression (PDF)
Maxine NelsonS. 259–275Vor dem Undenkbaren stehen (PDF)
Die lebensbedrohliche Krankheit der Analytikerin und ihre Auswirkung auf das analytische PaarM. Fakhry DavidsS. 277–286Nachruf auf Irma Brenman Pick (PDF)
Honey Oberoi VahaliS. 287–300Sudhir Kakar (1938-2024) (PDF)
Zu den Rhythmen von Empathie und Vorstellungskraft tanzen
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