Homosexualität und psychoanalytische Heuchelei
Die gängige Praxis der nationalen und internationalen psychoanalytischen Vereinigungen, homosexuellen Bewerbern den Zugang zur analytischen Ausbildung zu verweigern, wird als heuchlerisch bezeichnet. Es wird darauf hingewiesen, dass alle Beteiligten wissen, dass es nicht wenige homosexuelle Analytiker gibt, von denen einige große berufliche Anerkennung bei ihren Kollegen genießen. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]
Prognos und Kronos. Über die Auflösung der psychoanalytischen Zeit
Anhand der Ergebnisse der empirischen Praxisstudie über die psychoanalytische Tätigkeit in der Bundesrepublik Deutschland wird die Spannung in der psychoanalytischen Arbeit, die sich einerseits aus der Entfaltung des psychoanalytischen Zeitrahmens und andererseits aus dem gesellschaftlichen Zeitdruck des schnellen Funktionierens ergibt, dargestellt und diskutiert. Folgerungen für die gegenwärtige gesellschaftliche Stellung des Psychoanalytikers werden ... [ mehr ]
Ich- und Narzißmustheorie zwischen 1914 und 1922 im Spiegel der Internationalen Zeitschrift für ärztliche Psychoanalyse
Der Verlauf der mit dem Erscheinen von Freuds Schrift Zur Einführung des Narzissmus im Jahr 1914 einsetzenden Diskussion über die ich- und narzissmustheoretischen Konzepte der Psychoanalyse wird anhand der in der Internationalen Zeitschrift für ärztliche Psychoanalyse zwischen 1914 und 1922 veröffentlichten Arbeiten rekapituliert. Die dieser Diskussion korrespondierenden theoretischen und behandlungstechnischen Modifikationen werden ... [ mehr ]
Umgehen (mit) der Differenz
Verschiedene Konzepte der psychoanalytischen Theorie der Geschlechterdifferenz werden erörtert. Dabei wird die Kontroverse zwischen Freud und Jones aufgegriffen, und Thesen der Lacan-Schülerin Montrelay, die die frühe Sprachentwicklung in Abhängigkeit zur geschlechtsspezifisch variierenden Nähe zwischen Kind und Mutterkörper thematisieren, werden diskutiert. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]
Eine historische, biographische, literarische und klinische Betrachtung zum 50. Entstehungsjahr von Freuds Abhandlung »Die endliche und die unendliche Analyse«
Freuds Pessimismus hinsichtlich des psychoanalytischen Behandlungserfolgs, der aus seiner Schrift Die endliche und die unendliche Analyse spricht, wird erörtert. Er wird mit Freuds Krankheitssituation im Jahre 1937, der Abfallbewegung einzelner seiner Anhänger und der sich dramatisch zuspitzenden politischen Situation in Deutschland, Österreich und Italien im Zusammenhang gebracht. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]
Einige Parallelen zwischen den Ergebnissen der Säuglingsbeobachtung und klinischen Beobachtungen an Erwachsenen, besonders Borderline-Patienten und Patienten mit narzißtischer
Parallelen zwischen den Ergebnissen der Säuglingsbeobachtung und klinischen Beobachtungen an Erwachsenen, besonders Borderline-Patienten und Patienten mit narzisstischer Persönlichkeitsstörung, werden aus psychoanalytischer Perspektive erörtert. Eine Überbrückung zwischen der Säuglingsforschung einerseits und dem klinischen Wissen über Patienten mit Borderline- und narzisstischen Persönlichkeitsstörungen andererseits wird ... [ mehr ]
Die Bedeutung des Handlungsdialogs für den therapeutischen Prozeß
Der Stellenwert des Handlungsdialogs im Prozess der psychoanalytischen Therapie wird erörtert. Dabei wird herausgearbeitet, dass der Patient sich nicht allein durch seine Einsichten verändert; ihm wird auch die Möglichkeit geboten, sich mit den therapeutischen Funktionen des Analytikers (Handeln und Deuten) zu identifizieren. An einem Fallbeispiel wird das Konzept des Handlungsdialogs erläutert. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]
Frag-Würdiges im Allgemeinkrankenhaus. Colitis ulcerosa und Morbus Crohn im Licht der Leib-Seele-Diskussion
Anhand von drei illustrativen Beispielen wird die Notwendigkeit einer psychoanalytischen Betrachtung von Patienten mit Colitis ulcerosa oder Morbus Crohn aufgezeigt. Ausgehend von Erfahrungen als internistischer Stationsarzt einer außeruniversitären Einrichtung der Grund- und Regelversorgung werden Möglichkeiten und Grenzen im Umgang mit diesen Patienten aufgezeigt. Dabei wird insbesondere auf die Bedeutung von Abwehrmechanismen (Spaltung, Leugnung, ... [ mehr ]
Edgar Degas, die Photographie und der Voyeurismus
Es wird die Ansicht vertreten, dass der französische Maler Edgar Degas seine Gemälde in einer voyeuristischen Perspektive gemalt hat. Ihr Voyeurismus wird nicht als Ausdruck der individuellen Psychopathologie des Malers, sondern als Ausdruck der voyeuristischen Veränderungen der optischen Wahrnehmungswelt durch das neue Medium Photographie, die Degas in seinen Bildern reflektiert, aufgefasst. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]
Masseninszenierungen im Nationalsozialismus. Eine sozialpsychologische Analyse des Festspiels »Olympische Jugend«
Anhand des Festspiels Olympische Jugend , das die Nationalsozialisten 1936 in Berlin inszenierten, wird die Struktur der Masseninszenierungen im Dritten Reich untersucht. Dabei werden vor allem die Faszination, die diese Inszenierungen auf die Beteiligten ausübten, und der psychologische Bindungsmodus, der dem Verhältnis zwischen der Person des Führers und der Masse zugrunde lag, angesprochen. Außerdem wird auf das Zusammenspiel von perfekter Dressur ... [ mehr ]
Eine umstrittene Anwendung der Psychoanalyse und die Frage der Neutralität. Offener Brief an Johannes Cremerius
Fragen zur Anwendung der psychoanalytischen Theorie in der Militärpsychologie werden diskutiert. Dabei steht in der Erwiderung auf die in Form eines offenen Briefes geäußerte Kritik von J. Cremerius (Psyche 1989, 43 (6)) an einem Gutachten des Autors für das Bundesverteidigungsministerium zur entwicklungspsychologischen Situation der zum Grundwehrdienst heranstehenden Wehrpflichtigen (Wehrpsychologische Untersuchungen 1982, 17 (1)) die ... [ mehr ]
Vermitteltes und reales Trauma in der Psychoanalyse von Kindern von Holocaust-Überlebenden
Die Auswirkungen der Retraumatisierung von Kindern von Überlebenden des Holocaust, die durch unbewusste Identifizierung das Trauma der Eltern übernommen haben, werden aus psychoanalytischer Perspektive erörtert. Es wird die These aufgestellt, dass das analytische Durcharbeiten des realen Traumas eine Abschwächung des vermittelten Traumas in der inneren psychischen Realität bewirkt und Trauerprozesse in Gang setzt, die eine Bewältigung des ... [ mehr ]
Die »Dora-Renaissance«: Fortschritte in psychoanalytischer Theorie und Praxis
Es wird ein Überblick über Entwicklungen in der psychoanalytischen Theorie und Praxis gegeben. Dabei wird deutlich gemacht, dass die veränderte Einstellung zur Gegenübertragung und das wachsende Verständnis der spezifischen Adoleszenzprobleme seit Beginn der siebziger Jahre zu einer Flut von psychoanalytischen Arbeiten über Freuds Fall Dora führten. Wesentliche Inhalte dieser Arbeiten werden erörtert. Abschließend werden die ... [ mehr ]
Über die Grenzen psychoanalytischer Einsichten
Die Grenzen psychoanalytischer Erkenntnismöglichkeiten in der gegenwärtigen Psychoanalyse werden erörtert. Es wird gezeigt, dass die abstrakte, idealtypische Erkenntnismöglichkeit von Psychoanalyse, die in Abgrenzung gegen benachbarte Humanwissenschaften die innere Strukturgrammatik von Subjektivität zu erschließen hat, durch ihre gegenwärtige Erkenntniswirklichkeit und therapeutische Praxis tendenziell konterkariert wird. Es wird die ... [ mehr ]
Freuds Moses-Studie als Tagtraum
Ausgehend von einer Beschreibung der Moses-Handschriften und einer Untersuchung bestimmter Auffälligkeiten der Druckfassung wird S. Freuds Werk Der Mann Moses und die monotheistische Religion (1939) als Tagtraum interpretiert. In diesem Werk werden Anzeichen einer durch die nationalsozialistische Verfolgung ausgelösten Krise, die Freud tagträumend und selbstanalytisch bewältigte, gesehen. Dabei wird deutlich, dass er seine Erkenntnisse über die ... [ mehr ]
»Der Analytiker und sein Patient«. Ein Plädoyer für die sprachliche Sensibilisierung gegenüber der Geschlechterdifferenz innerhalb der Psychoanalyse
An verschiedenen Beispielen wird die Ausblendung des Weiblichen in der Sprache von Analytikern dargestellt. Dann wird auf die wichtige Funktion des Sprechens als identitätsverstärkende alltägliche Handlung hingewiesen. In diesem Zusammenhang wird ein sensibler Umgang mit Sprache in der analytischen Therapie, deren Hauptwerkzeug ja die Sprache ist, gefordert. An Beispielen wird gezeigt, dass es möglich ist, Weibliches in der Sprache sichtbar zu machen, ... [ mehr ]
Aspekte einer Konzentrationslager-Psychologie
Im Rahmen eines Erfahrungsberichtes werden Erkenntnisse und Beobachtungen referiert, die an Überlebenden der nationalsozialistischen Konzentrationslager gewonnen wurden. Aus psychoanalytischer Sicht werden psychodynamische und psychopathologische Phänomene bei diesem Personenkreis erläutert und an verschiedenen Beispielen veranschaulicht. Die Erkenntnisse stammen von insgesamt 172 Personen, die 1946 als Flüchtlinge in Zypern lebten. (c) Psyindex.de 2009 ... [ mehr ]
Was will Cremerius?
Widersprüche in dem Beitrag Die hochfrequente Langzeitanalyse und die psychoanalytische Praxis: Utopie und Realität von J. Cremerius (in Psyche 1990, 44 (1)) werden kritisiert. Im Vordergrund stehen dabei (1) die Kritik von Cremerius an der niederfrequenten, zeitlich limitierten psychoanalytischen Behandlung und sein gleichzeitiges Eintreten für sie, (2) der überzogene Anspruch von einer institutionalisierten Psychoanalyse, (3) die ... [ mehr ]
Vor dem Teufel ist man nicht mal im Himmel geschützt. Anmerkungen zu E. Reinkes Aufsatz »Soziotherapie mit Straftätern« (Psyche 10/1987)
In Anmerkungen zu einem Artikel von E. Reinke über Soziotherapie mit Straftätern (in Psyche 1987, 41 (10)) wird insbesondere kritisiert, dass die genuin psychoanalytische Reflexion der Zuschreibungen von Subjekt und Objekt, Täter und Opfer, Therapeut und Patient unterblieben war und die Einbeziehung und Aufhebung dieser Zuschreibungen im beabsichtigten Veränderungsprozess nicht berücksichtigt wurde. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte ... [ mehr ]
Narzißmus und Objektliebe. Zur Metapsychologie des Erlebens
Zwei fundamentale Weisen des Ich-Erlebens werden unterschieden, nämlich die des Seins und die des Tuns. Diese Erlebnisweisen betreffen sowohl Objekt- wie Selbstkonstellationen und werden dem Primär- und Sekundärprozess zugeordnet. Sie bringen subjektive Ich-Erfahrungen hervor, die zugleich Determinante und Folge dessen sind, was klinisch und metapsychologisch als Narzissmus und Objektliebe beschrieben wird. Die Einführung dieser beiden Erlebnisweisen ... [ mehr ]
Verleugnung in der Adoleszenz. Einige widersprüchliche Aspekte
Die Rolle der Verleugnung in der Adoleszenz wird aus psychoanalytischer Perspektive erörtert. Dabei steht folgender Aspekt im Vordergrund: Um die oft extrem divergenten Gefühle von Stärke, Schwäche und Abhängigkeit bei gleichzeitigen intensiven Regressionsbedürfnissen ertragen und meistern zu können, benutzt der Adoleszente den Abwehrmechanismus der Verleugnung, der zu Spaltungen führen kann. An einem exemplarischen Fallbeispiel wird ... [ mehr ]
Die Inszenierung der psychoanalytischen Situation in der Supervision
Die Bedeutung von Phantasien, Fehlleistungen und Assoziationen in der Beziehung zwischen Psychoanalytikern und Supervisoren wird analysiert und durch Supervisionsbeispiele illustriert. Es wird gezeigt, wie sich mit Hilfe von Lorenzers Konzept des szenischen Verstehens das in der Supervision zu beobachtende Interaktionsgeschehen für das Verständnis des vom Patienten angebotenen Fallmaterials nutzen lässt. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]
Sigmund Freuds »splendid isolation«. Materialien zur Kritik der psychoanalytischen Geschichtsschreibung
Bei kritischer Sichtung der zu Freuds Werk erschienenen Rezensionen werden Ausmaß und Intensität der wissenschaftlichen Rezeption der Psychoanalyse evaluiert. Dabei wird gezeigt, dass angesichts der Befunde traditionelle Sichtweisen, die einseitig auf die frühe akademische Isolation der Psychoanalyse abheben, ebenso revidiert werden müssen wie radikalisierte Gegenpositionen der modernen amerikanischen Wissenschaftshistoriographie. (c) Psyindex.de 2009 ... [ mehr ]
KZ-Haft und psychische Traumatisierung
Es wird über umfangreiche, sich über mehr als 30 Jahre erstreckende Untersuchungen in Norwegen berichtet, in deren Verlauf nachgewiesen werden konnte, dass bei nahezu allen der untersuchten 227 ehemaligen Konzentrationslagerhäftlingen physische und psychische Folgeschäden bestanden. Diese Ergebnisse nahm das norwegische Parlament zum Anlass für die gesetzliche Verankerung eines großzügigen Entschädigungsprogramms. Anders als in der ... [ mehr ]