Psychoanalyse: Prozeß oder Methode?
In einer Antwort auf R. Stingls Kritik an dem von der Autorin entwickelten Konzept der Beziehungsanalyse (im gleichen Heft) wird festgestellt, dass es bei diesem Konzept nicht um die Einführung einer neuen Therapiemethode gehe, sondern um die Entwicklung einer Haltung, in der nicht Deutungen, sondern Bedeutungen wichtig werden. Triebkonflikt und Wiederholung der (triangulären) Familienbeziehung machen auf die Begrenzungen des therapeutischen Prozesses aufmerksam ... [ mehr ]
»Sich weigern, Gott zu sein«. Zur Psychoanalyse der Friedlosigkeit
Aus psychoanalytischer Sicht wird der Begriff der Friedlosigkeit untersucht. Friedlosigkeit wird als zerstörerischer Umgang des Menschen mit sich selbst angesehen, dessen Grundlage in der Unfähigkeit liegt, Hilflosigkeit, Schwäche, Begrenztheit und Vergänglichkeit zu akzeptieren. Angesichts der drohenden Totalvernichtung dienen militärische und psychische Aufrüstung als regressiv-narzisstische Abwehrstrategien gegen die normale Todesangst. ... [ mehr ]
Vorträge
Band 1 enthält die Vorträge 1 bis 40 (16.8.1916–23.5.1917) zu Themen aus dem Alltag des Doktors, seinen Vorstellungen zu Gesund- und Krankwerden, die Möglichkeiten des Arztens und die heilenden Kräfte der Natur, zu Themen wie die Wirkung von Assoziationen, Symbolik und Unbewusstes sowie mit Ausflügen in Literatur und Kunst. [ mehr ]
Soziale Wirklichkeit und Abstinenz. Über Mißverständnisse einer psychoanalytischen Regel und das Problem von »Bekenntnis-Literatur« (PDF)
In einer Replik wird auf den Beitrag von Almuth Massing »Ängste einer Psychoanalytikerin oder der Einbruch von Tschernobyl in ihre professionelle Neutralität« (in Psychosozial 1986, 29) eingegangen. Diese hatte den sozial und politisch ignoranten Charakter psychoanalytischer Theoriebildung und Behandlung beklagt. Dem wird entgegnet, dass die psychoanalytische Abstinenz- und Neutralitätsregel keineswegs zu einer Leugnung realer Bedrohung führe, ... [ mehr ]
Wider die Selbsterschaffung des Menschen (PDF)
Die Gefahren der Gen- und Reproduktionstechniken werden skizziert. Parallelen zur nationalsozialistischen Erb- und Rassenpflege werden aufgezeigt, und vor einem unkritischen technologischen Optimismus wird gewarnt. Eine rein technische Betrachtung der Kinderlosigkeit führe zu einer Vernachlässigung von möglicherweise entscheidenden psychodynamischen Ursachen mit verheerenden Folgen für die beteiligten Personen. Abschließend wird auf weitergehende ... [ mehr ]
Psychosoziale Aspekte der extrakorporalen Befruchtung und des Embryotransfers beim Menschen (PDF)
Soziale und psychologische Aspekte der neuen Reproduktionstechniken werden umfassend diskutiert. Bei der einleitenden Abklärung der Bedeutung der kinderlosen Ehe für die beteiligten Partner, deren Bezugsgruppe und die Gesellschaft, werden auch demographische und bevölkerungspolitische Gesichtspunkte mit einbezogen. Neben medizinischen und psychotherapeutischen Maßnahmen sowie der Adoption, werden die neuen biologischen Reproduktionstechniken, wie ... [ mehr ]
Entwurf einer kindzentrierten Ethik (PDF)
Die Frage nach einer kindzentrierten Ethik führt zur Aufdeckung von Schutzhüllen des Kindes, die sich als unvereinbar mit patriarchalischen Traditionen erweisen und vielmehr matrilineare Strukturen zeigen. Die Schutzhüllen (Gruppe, Arbeit, Fürsorge, Sexualität, Kontrazeption) werden als kulturabhängige Muster kindlicher Bedürfnisse aufgefasst. Sie sind mit den ethischen Maximen der Überschaubarkeit, Gerechtigkeit, Sicherheit, Freiheit und ... [ mehr ]
Künstliche Befruchtung - rechtliche Probleme und Herausforderung für den Gesetzgeber (PDF)
Der Handlungsbedarf des Gesetzgebers hinsichtlich einer rechtlichen Regelung der mit der künstlichen Befruchtung in Zusammenhang stehenden offenen Fragen wird herausgestellt. Orientierungsgesichtspunkte für mögliche gesetzgeberische Lösungen werden skizziert. Die Überlegungen werden abschließend in Form von Thesen zusammengefasst. Hierbei wird insbesondere vor gentechnischen Eingriffen und der Kommerzialisierung der biologischen ... [ mehr ]
Künstliche Befruchtung und weibliche Identität oder die künstliche Befruchtung der weiblichen Identität (PDF)
Der Zusammenhang zwischen weiblicher Identität und künstlicher Befruchtung wird thematisiert und anhand eines Fallbeispiels verdeutlicht. Die Unhaltbarkeit einer Reduzierung weiblicher Identität auf Mutterschaft wird herausgestellt.
Stichworte: Befruchtung, Selbstkonzept, Geschlechtsrollen, Frauen, Fallbericht
Keywords: Fertilization, Self Concept, Sex Roles, Human Females, Case Report [ mehr ]
Lokalisiertes Leiden. Sterilitätskrise und Reproduktionsmedizin (PDF)
Der Anspruch der Reproduktionsmedizin, mit der Einführung neuer Fortpflanzungstechniken das Leiden unfruchtbarer Paare lindern oder verhindern zu können, wird diskutiert. Das Leiden an Unfruchtbarkeit wird als dynamischer Prozess beschrieben. Die typischen emotionalen Reaktionen wie Schock, Verleugnung, Wut und Gefühle von Kontrollverlust, Schuldgefühle, Isolation und schließlich Annahme der Kinderlosigkeit und Unfruchtbarkeit werden als Phasen eines ... [ mehr ]
Zum Problemverständnis der heterologen Insemination (PDF)
Ausgehend von zwei zurzeit laufenden Untersuchungen über Paare, die eine heterologe Insemination wünschten oder durchführen ließen, wird die Entscheidungsproblematik, die sich aus der unerwarteten Diagnose »Zeugungsunfähigkeit des Mannes« ergibt, dargestellt. Die Diagnose wird als Schicksalsschlag erlebt und erfordert eine Neudefinition der Beziehung und Lebensplanung. Die Lösungsmöglichkeiten bestehen in der Akzeptierung der ... [ mehr ]
Künstliche Befruchtung - psychosomatische und ethische Aspekte (PDF)
Ethische und psychosomatische Fragen homologer und heterologer Insemination und außerkörperlicher Befruchtung werden angesprochen. Die an der Universitäts-Frauenklinik Berlin Charlottenburg entwickelten Rahmenbedingungen (»Berliner Modell«) werden vorgestellt, wobei Fragen der Familienstruktur, der Manipulation am Embryo sowie der Indikationsstellung thematisiert und erste Erfahrungen mitgeteilt werden.
Stichworte: Befruchtung, Ethik, ... [ mehr ]
psychosozial 30: Künstliche Befruchtung. Psychosomatische und ethische Aspekte
Leitsätze zum Thema: Atomenergie und Gesundheit (PDF)
In sieben Leitsätzen werden die gesundheitlichen Gefahren der Atomenergie zusammengefasst. Angesprochen wird (1) die prinzipielle Gesundheitsschädlichkeit jeder Form und jeder Dosis von radioaktiver Strahlung, (2) die immer gegebene Freisetzung von Radioaktivität bei der Erzeugung von Atomkraft, (3) die Unmöglichkeit, erzeugte Radioaktivität unschädlich zu machen, (4) die Unmöglichkeit, sich der Einwirkung radioaktiver Strahlung zu entziehen, ... [ mehr ]
Tschernobyl - Ende der Vorstellung? Argumentbericht über eine öffentliche Veranstaltung (PDF)
Es wird kurz über eine Diskussionsveranstaltung zu den Folgen des Reaktorunfalls in Tschernobyl berichtet, die vom Frankfurter Sigmund-Freud-Institut, dem Wissenschaftlichen Zentrum für Psychoanalyse an der Gesamthochschule Kassel und dem Kasseler Alexander-Mitscherlich-Institut am 23.6.1986 in Frankfurt am Main veranstaltet wurde. Auf die acht Kurzvorträge der Abendveranstaltung wird eingegangen; sie setzen sich tiefenpsychologisch orientiert mit ... [ mehr ]
Wir werden Euch Kindern nicht helfen können. Psychische Reaktionsmuster von schwangeren Frauen und jungen Müttern auf die Reaktorkatastrophe (PDF)
Anhand von drei Einzelfallschilderungen werden kursorisch Reaktionen von schwangeren Frauen und jungen Müttern auf die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl dargestellt. Gedächtnisprotokolle der Gespräche werden vorgelegt und diskutiert.
Stichworte: Katastrophen, Arbeitsunfälle, Strahlung, Emotionale Reaktionen, Mütter, Schwangerschaft
Keywords: Disasters, Industrial Accidents, Radiation, Emotional Responses, Mothers, Pregnancy [ mehr ]
»Es besteht kein Grund zur Aufregung...« (PDF)
Persönliche Erfahrungen bei der Konfrontation mit dem Reaktorunfall in Tschernobyl und dessen Verarbeitung werden aus der Sicht eines Vaters und Arztes beschrieben. Im Zusammenhang mit dem privaten Alltagsleben werden die Aufnahme der ersten Informationen über den Unfall, die ersten Reaktionen darauf und längerfristige Reaktionen erläutert.
Stichworte: Katastrophen, Lebensereignisse, Arbeitsunfälle, Ärzte, Väter, ... [ mehr ]