Sterbeangst und Destruktivität
Der Zusammenhang zwischen der Verdrängung der individuellen und sozialen Realität des Todes und der Entstehung kollektiver, staatlich organisierter Destruktivität wird beschrieben. Der Krankheit Atomrüstung könne nur begegnet werden, wenn es den Individuen gelinge, ein verändertes, nicht auf Verdrängung und Verleugnung basierendes Verhältnis zu Sterben und Tod zu gewinnen. (c) Psychosozial-Verlag 2009 alle Rechte vorbehalten ... [ mehr ]
Der Zwang im Dienste der Selbsterhaltung
Anhand eines Fallbeispiels wird gezeigt, dass Patienten mit Wiederholungszwang letzteren im Sinne basaler Selbsterhaltungs- und Synthesisinteressen einsetzen. Neben Freud, der den Wiederholungszwang dem Todestrieb, das heißt der regressiven Tendenz zur Wiederherstellung eines ursprünglichen Zustands zurechnete, wird beispielsweise auf Lichtenstein, Spitz und Piaget verwiesen, die zeigten, dass der Wiederholungszwang (im konkreten Fall Bewegungsperseveration) eine ... [ mehr ]
Erhebung über die psychoanalytische Praxis 1976
Die Ergebnisse einer Fragebogenaktion zur Rolle der Psychoanalyse als Therapieform in unserer Gesellschaft, die die Amerikanische Psychoanalytische Vereinigung 1976 bei ihren Mitgliedern durchführte, werden vorgestellt und diskutiert. Die Erhebungsresultate, die auf 1600 ausgefüllten Fragebögen beruhen, werden im Zusammenhang mit bestimmten Problemzonen psychoanalytischer Praxis referiert (Ausbildung des Analytikers, gegenwärtige Praxiserfahrung, ... [ mehr ]
Anpassung oder Widerstand
Zu Hans Füchtners Aufsatz Traurige Psychotropen (im gleichen Heft) wird Stellung bezogen. An fünf Beispielen wird gezeigt, dass psychoanalytische Institutionen sich - trotz des revolutionären Gehalts des psychoanalytischen Verfahrens - den jeweils herrschenden politisch-kulturellen Verhältnissen anpassen, und dies umso mehr, je politikferner die Psychoanalytiker sich wähnen. (c) Psychosozial-Verlag 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]
Langzeitfolgen verhaltensbiologischer Psychoanalyse-Kritik
Das Buch Kindheit als Schicksal? (1982) von H. Hemminger wird kritisiert. Dabei wird hinter der Art, wie in diesem Buch die Frage nach den Langzeitfolgen frühkindlicher seelischer Verletzungen gestellt wird, eine pseudowissenschaftliche Psychoanalysekritik vermutet. In dieser Psychoanalysekritik werden Tendenzen der herrschenden gesellschaftlichen Ideologie wiedererkannt. (c) Psychosozial-Verlag 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]
Die Entwicklung der kindlichen Moral in der Auffassung Jean Piagets und in der psychoanalytischen Theorie
Die Auffassungen über die Entwicklung der kindlichen Moral im Werk J. Piagets und in der psychoanalytischen Theorie werden miteinander verglichen. Dabei zeigt sich, dass die Lektüre vor allem der frühen Werke des Schweizer Psychologen J. Piaget die Nähe seiner Entwicklungspsychologie zu der der Psychoanalyse sichtbar macht. Andererseits ergeben sich aber auch charakteristische Differenzen. Im Vergleich beider Theorieansätze wird gezeigt, wie die ... [ mehr ]
Psychiatrie in Afrika zwischen Tradition und Moderne
In einer Einleitung zu den Aufsätzen von Gueye, Collignon und M Bousson sowie Koumare, Seck und Stach (beide im gleichen Heft) werden Differenzen und Überschneidungen der traditionellen Therapieformen einerseits und der westeuropäisch-psychoanalytischen andererseits herausgearbeitet. Dabei wird auf das Problem der Integration beider Formen der Medizin in der universitären Lehre und der klinischen Praxis eingegangen. Ferner werden die zugrundeliegenden ... [ mehr ]
Gibt es die Metapsychologie noch?
Das von Freud formulierte Konzept der Metapsychologie , das zunehmend kontrovers diskutiert wird, wird einer Analyse unterzogen. Metapsychologie wird dabei als Sammelbezeichnung für mindestens drei Funktionen verstanden: (1) generalisierte Aussagen über die psychischen Prozesse, die artspezifisch sind, (2) die explizite Benennung der Annahmen, die der psychoanalytischen Theorie zugrunde liegen einschließlich derer, die Nachbardisziplinen wie der Biologie ... [ mehr ]
Psychoanalyse in der Bundesrepublik
In einem überblick über die Geschichte der deutschen Psychoanalyse seit 1910 (dem Jahr der Gründung der Berliner Psychoanalytischen Vereinigung ) wird gezeigt, dass zahlreiche Probleme, mit denen die heutige Psychoanalyse zu tun hat (Institutionalisierung und Bürokratisierung, Verschulung der Ausbildung, die Frage der Laienanalyse, der Verlust des kulturkritischen Erbes Freuds), bereits früh in der Entwicklung der Psychoanalyse von einer ... [ mehr ]
Psychologische Bedingungen der Rüstungsmentalität
Es wird Stellung genommen zur aktuellen Diskussion um die atomare Rüstung in der Bundesrepublik Deutschland. Mit Erstaunen wird festgestellt, dass ein großer Teil der deutschen Bevölkerung sich der Rüstungsideologie überlässt, ohne dabei Angst zu empfinden. Die von der Regierung vertretene Rüstungsmentalität wird analysiert und anhand von Zitaten erläutert. Es werden Bezüge zum Nationalsozialismus hergestellt, die sich auf ... [ mehr ]
Noch mehr Unbehagen...Anmerkungen zu dem Artikel von Wolfram Lüders
Zu der Auseinandersetzung von Wolfram Lüders (im gleichen Heft) mit der von Lohmann 1983 herausgegebenen Streitschrift Das Unbehagen an der Psychoanalyse wird kritisch Stellung bezogen. Dabei wmrd Lüders Argumentationsweise insbesondere unter methodischen Gesichtspunkten verfolgt und als überwiegend assoziativ kritisiert. (c) Psychosozial-Verlag 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]
Wunsch und Wirklichkeit
Das gegenwärtige Verhältnis von Psychoanalyse und Verhaltenstherapie wird kritisch diskutiert. Dabei wird vor einer voreiligen Versöhnung zwischen Verhaltenstherapie und Psychoanalyse auf dem Boden der Behandlungstechnik gewarnt. Es wird vermutet, dass im Falle einer solchen voreiligen Versöhnung die Psychoanalytiker durch Nivellierung der eigenen Theorie und Methode die größeren Nachteile hätten. (c) Psychosozial-Verlag 2009 alle Rechte ... [ mehr ]
Das Unbehagen in der Psychoanalyse und das Unbehagen an ihrer Kritik
Die Zielsetzungen und Argumentationsstrategien der Autoren der Streitschrift Das Unbehagen in der Psychoanalyse (herausgegeben 1983 von H.-M. Lohmann) werden kritisch beleuchtet. Von den Autoren wird weniger das Unbehagen in der Psychoanalyse als das Unbehagen an den Psychoanalytikern und an dem, was aus ihnen geworden ist, geäußert. Dieses Unbehagen wird in eine Diskurs-Geschichte und eine gruppendynamische Geschichte eingebettet. Es wird gezeigt, dass nicht ... [ mehr ]
Anmerkungen zu den kritischen Bemerkungen von Helmut Dahmer, Lutz Rosenkötter und Detlef Michaelis
In einer Erwiderung auf die Kritik von Dahmer, Rosenkötter und Michaelis (Psyche 1984, 38 (7)) an einer eigenen Arbeit (Psyche 1984, 38 (7)) zur aktuellen Verfassung der Psychoanalyse wird kritisiert, dass sich die Autoren nicht auf den Gedankengang der Arbeit eingelassen haben. Es wird betont, dass nicht alleine berufliche Spezialisierung, sondern vor allem die Geschichte der psychoanalytischen Bewegung dazu geeignet ist, den Rückzug der Psychoanalytikermehrheit ... [ mehr ]
Psychosomatik, Psychoanalyse, Kulturkritik. Zu Alexander Mitscherlichs Gesammelten Schriften
Die politisch-publizistischen Arbeiten von Alexander Mitscherlich werden gewürdigt. Sie demonstrieren den weiten Wahrnehmungs- und Interessenbereich dieses Psychoanalytikers, der zur mainstream-Psychoanalyse immer eine exzentrische Stellung hatte. Angesprochen werden Beiträge Mitscherlichs zum Faschismus, zur europäischen Einigung, zu den Nürnberger Ärzteprozessen und zu aktuellen politischen Themen. (c) Psychosozial-Verlag 2009 alle Rechte ... [ mehr ]
Scheiden tut weh
Bezüglich der Kritik deutscher Psychoanalytiker an den beiden Heften der Zeitschrift Psyche (1982, 36 (11) und 1983, 37 (12)), die das Schicksal der Psychoanalyse unter Hitler zum Thema hatten, wird eine bewertende Stellungnahme abgegeben: Den Kritikern sei es in keinem Punkte gelungen, auch nur ein korrigierendes argumentum ad rem beizubringen; zudem verwechselten sie irrtümlich Geschichte und Schicksal institutionalisierter Psychoanalyse mit Psychoanalyse als ... [ mehr ]
Transvestitische Symptombildung
Verlauf und Katamnese einer fünfjährigen Psychoanalyse eines transvestitischen Patienten werden dargestellt. Mit Hilfe von Phantasien und Traummaterial im Kontext der jeweiligen Behandlungssequenzen werden spezifische Übertragungs- und Gegenübertragungsprobleme aufgezeigt. Die Ätiologie des Transvestitismus wird im vorliegenden Fall auf eine zweiphasige frühinfantile Traumatisierung in der Individuations-Separationsphase und in der ... [ mehr ]
Zur Geschichte der »Frage der Laienanalyse«
Die Diskussion, die von Psychoanalytikern zur Frage der Laienanalyse , das heißt einer von Nicht-Ärzten durchgeführten Psychoanalyse, vor einem halben Jahrhundert geführt wurde, wird rekonstruiert. Anhand von Zitaten wird nachgezeichnet, wie sich unter Führung der amerikanischen Psychoanalytiker die Partei der Ärzte gegenüber den Nicht-Ärzten, gegen Freud und die deutschen und österreichischen Psychoanalytiker durchsetzte. Es ... [ mehr ]
Die Geburt eines Helden
Anhand von Ronald Reagans Verhalten nach dem auf ihn verübten Attentat im Jahr 1981 wird gezeigt, dass der gelernte Schauspieler und Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika sich in dieser Krisensituation seinen Landsleuten als ein Cowboy präsentierte. Zwecks Loyalitäts-Sicherung knüpfte er erfolgreich an die populäre Mythologie des Westerners an, deren historische und psychologische Bedeutungsgehalte skizziert werden. (c) ... [ mehr ]
Die Dynamik psychosomatischer Erkrankungen - damals und heute
Es wird eine Übersicht über die wichtigsten psychosomatischen Konzepte der Psychoanalyse in historischer Abfolge gegeben. Dabei werden Verbindungslinien zwischen dem Stand der psychoanalytischen Psychosomatikforschung um das Jahr 1932 und dem heutigen Stand gezogen. (c) Psychosozial-Verlag 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]
Einige Bemerkungen zur traditionellen afrikanischen Medizin
Es wird gezeigt, wie aufgrund der soziokulturellen Realitäten einer schwarzafrikanischen (islamisierten) Gesellschaft wie der des Senegal, die importierte westliche Medizin durch Elemente der traditionellen einheimischen Medizin ergänzt wird. Die so entstandenen Verbindungen zwischen traditionellen (afrikanischen) und modernen (westlichen) Behandlungsarten verstehen sich nicht in Konkurrenz, sondern als komplementär; dies wird anhand eines Berichts über ... [ mehr ]
Voraussetzungen und Grenzen für Einsicht und Veränderung im analytischen Prozeß
Am Beispiel der Behandlung einer 34-jährigen zwangsneurotischen Patientin wird dargestellt, wie die Selbstreflexion der Patientin im analytischen Dialog durch das Erkennen unbewusster Motive und Abwehrhaltungen in der Übertragungsbeziehung zum Analytiker und durch die Herstellung von Sinnzusammenhängen zwischen bisher unverständlichen Ereignissen erreicht wird. Die Bedingungen, unter denen eine solche Verständigung zwischen Patient und Analytiker ... [ mehr ]
Wohin die Sprache nicht reicht
Auf dem Hintergrund eigener Erfahrungen werden die Schwierigkeiten ehemaliger Konzentrationslagerhäftlinge erörtert, ihren Kindern das Geschehene mitzuteilen. Nach einem kurzen Rekurs auf die linguistische Unterscheidung zwischen parole und langue (der soziale Teil der Sprache) wird gezeigt, wie Sprechen verstummt und zum Schweigen wird, wenn es an diskrepantes biographisches und soziales Erleben der Beteiligten gebunden ist. Dies wird am Fallbeispiel eines ... [ mehr ]
Psychosomatik, Psychoanalyse, Kulturkritik. Zu Alexander Mitscherlichs Gesammelten Schriften
Die Beiträge von Alexander Mitscherlich zu einer psychoanalytischen Sozialpsychologie werden dargestellt und gewürdigt. Eingegangen wird auf Mitscherlichs Arbeiten zur Faschismusanalyse, zu kollektiven Phantasien, zur kulturellen Entwicklung, zur Aggression, zur Anonymisierung der Macht, zu sozialen Strukturen und sozialen Regeln. Kritisiert wird, dass die epistemologischen Grundlagen des Triebbegriffs bei Mitscherlich undiskutiert bleiben. (c) Psychosozial-Verlag ... [ mehr ]