Geoffrey C. Cocks

Psychoanalyse, Psychotherapie und Nationalsozialismus

Psyche, 1983, 37(12), 1057-1106

Die Geschichte der Psychoanalyse in Deutschland in der Zeit des Nationalsozialismus wird dargestellt. Dabei wird vor allem auf die Entwicklung des sogenannten Göring-Instituts , das von Matthias Heinrich Göring, einem Vetter von Hermann Göring, geleitet wurde, eingegangen. Es wird gezeigt, dass die deutsche Psychotherapie und die medizinische Psychologie zwischen 1936 und 1945 wesentliche Fortschritte auf dem Weg zur Etablierung und Anerkennung als eigener ... [ mehr ]

Michael B. Buchholz

Psychoanalytische Aspekte der Kommunikation

Psyche, 1983, 37(7), 624-641

Der sozialwissenschaftliche Begriff der Kommunikation wird durch psychoanalytische Aspekte erweitert und gegen den systemtheoretischen abgegrenzt. Grundgedanke ist, dass in jeden Kommunikationsakt die ganze Lebensgeschichte eines Subjekts eingeht und dass gestörte Kommunikation als entfremdete Artikulation des wahren Selbst (Winnicott) aufgefasst werden kann. Die systemtheoretische Sicht des Zusammenhangs zwischen Kommunikation und Selbstdefinition wird wegen der ... [ mehr ]

Walter Bräutigam

Beziehung und Übertragung in Freuds Behandlungen und Schriften

Psyche, 1983, 37(2), 116-129

Berichte von Analysanden Sigmund Freuds auswertend wird aufgezeigt, dass Freuds tatsächliches Verhalten in seinen Behandlungen in Widerspruch zu dem stand, was er selbst in seinen theoretischen Schriften als Behandlungstechnik beschrieben hat. Es wird vorgeschlagen, das Übertragungskonzept durch das der Beziehung zwischen Analytiker und Patienten zu ergänzen. Die Konstituierung und Gestaltung dieser Beziehung wird als Voraussetzung für eine deutende und ... [ mehr ]

Andreas E. Benz

Die ungewollte Schwangerschaft und ihre Unterbrechung - eine Möglichkeit zur unbewussten Inszenierung von Trauerarbeit

Psyche, 1983, 37(2), 130-138

Aufgrund von Erfahrungen bei der Gutachtertätigkeit in Fragen des legalen Schwangerschaftsabbruchs wird davon ausgegangen, dass eine ungewollte Schwangerschaft nie zufällig in einer individuellen Lebensgeschichte auftritt, sondern meistens nach dem Verlust eines narzisstisch hoch besetzten Objekts. Anhand von Falldarstellungen wird die These erläutert, dass bei Frauen, die ungewollt schwanger sind und einen Abbruch der Schwangerschaft wünschen, der ... [ mehr ]

Andreas Benz

Die abgetriebenen Abtreibungsgehilfinnen

Psyche, 1983, 37(5), 470-473

In einer Glosse wird die Arbeit von Menne und Moersch Psychoanalytische Erfahrungen aus der Supervision von Schwangerschaftsberatung (Psyche 1980, 34 (2)) kritisiert. Angegriffen wird vor allem die unreflektierte Unterordnung einem Gesetz gegenüber, dessen Ermessensspielräume dem Arzt tatsächlich eine hohe Entscheidungsbreite einräumen; die Entmündigung der abtreibungswilligen Schwangeren durch den Gesetzgeber wird durch die zu ihren Lasten ... [ mehr ]

Hermann Argelander

Der Weg Alexander Mitscherlichs

Psyche, 1983, 37(4), 292-297

Der Lebensweg von Alexander Mitscherlich und die Entwicklung seiner wissenschaftlichen Arbeiten zur Psychoanalyse und psychosomatischen Medizin werden skizziert. Sein familiärer Hintergrund, seine Jugend, seine schulische und wissenschaftliche Ausbildung sowie sein Berufsweg werden beschrieben. (c) Psychosozial-Verlag 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]

Psyche

37. Jahrgang Heft 1 1983

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Psyche

36. Jahrgang Heft 12 1982

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Norbert Spangenberg & Annegret Altevogt-Brauns

Johannisthal liegt nicht in Sizilien und auch nicht in Kreuzberg. Dis psychohistorische Dimension der Entstehung von Fremdenhaß in einer oberhessischen Gemeinde (PDF)

psychosozial 16 (1982), 125-141

Die Emigration von ausländischen, aus vornehmlich ländlichen Gegenden stammenden Arbeitnehmern in die industriellen Ballungszentren ist ein Folgeproblem der Industrialisierung. Anhand der kleinen oberhessischen Gemeinde Johannisthal wird aufgezeigt, dass im vorigen Jahrhundert auf Grund einer marginalen ökonomischen Situation eine Reihe von verarmten Dorfbewohnern zur Auswanderung in die Zentren der damaligen Industrialisierung gezwungen wurde. Dies hat ein hohes ... [ mehr ]

Giovanni Red

Eine unheimliche Wirklichkeit. Lebensbelastungen von italienischen Gastarbeitern in der Schweiz (PDF)

psychosozial 16 (1982), 112-124

Die Schweiz verfügt über eine lange Tradition der Beschäftigung ausländischer Arbeiter. Es werden der historische und der aktuelle Rahmen der Bedingungen der Ausländerpolitik und der Lage der italienischen Arbeiter in der Schweiz dargestellt. Auf diesem Hintergrund werden die besonderen psychosozialen Konflikte und Lösungsversuche der betroffenen Männer, Frauen und ihrer Familien analysiert, und es wird Einblick in die Möglichkeiten einer ... [ mehr ]

Gerd Ziegeler & Barbara S. Hock

Ein Leben zwischen Anpassung und Isolation. Aspekte von psychischen Erkrankungen bei Gastarbeitern (PDF)

psychosozial 16 (1982), 91-111

Das soziale Phänomen eines sich in den letzten Jahren an die deutsche Bevölkerung angleichenden Krankenstandes bei Gastarbeitern und ihren Familien gilt es zu erklären, denn auf Grund der günstigen Altersstruktur und der gesundheitlichen Auslese wäre eine niedrigere Rate zu erwarten. So wird der Vermutung nachgegangen, dass die gebotenen Lebensbedingungen in der Bundesrepublik einen »kränkenden Kern« enthalten. Epidemiologische ... [ mehr ]

Ursula Boos-Nünning & Wolfgang Nieke

Orientierungs- und Handlungsmuster türkischer Jugendlicher zur Bewältigung der Lebenssituation in der Bundesrepublik Deutschland (PDF)

psychosozial 16 (1982), 63-90

Obwohl zahlenmäßig die größte Gruppe von Jugendlichen ausländischer Nationalität, sind die Türken auf Grund von Sprachbarrieren, Diskriminierungsprozessen über den Weg fehlender Schul- und Berufsausbildung in eine marginale Position abgedrängt, in der sie auf sehr eingeschränkte Möglichkeiten zu sozialem Handeln treffen. Es wird untersucht, welche Orientierungsmuster diese Jugendlichen entwickeln angesichts des ... [ mehr ]

Rosemarie Wolf-Almanasreh

Einer ist gestreift und einer ist kariert...« Bikulturelle Ehen in der Bundesrepublik Deutschland an Hand der Erfahrungen der Interessengemeinschaft der mit Ausländern

psychosozial 16 (1982), 38-62

Auf der Grundlage der Erfahrungen der »Interessengemeinschaft der mit Ausländern verheirateten Frauen« (IAF) werden Probleme bikultureller Ehen in der Bundesrepublik Deutschland diskutiert. Nach einigen statistischen Angaben wird zunächst auf die rechtliche Situation deutsch-ausländischer Ehen eingegangen (Aufenthaltserlaubnis, Arbeitserlaubnis, Internationales Familienrecht, Staatsangehörigkeit/Einbürgerung). Es wird herausgestellt, dass ... [ mehr ]

Christoph Lehmann

Bemerkungen zum Ausländerrecht (PDF)

psychosozial 16 (1982), 23-37

Eine Einführung in das Ausländerrecht der Bundesrepublik Deutschland wird gegeben. Zunächst wird auf die Entwicklung des Ausländerrechts eingegangen, danach werden die Pflichten und Rechte der Ausländer sowie die Rechtsstellung der Flüchtlinge in der Bundesrepublik Deutschland dargestellt. Abschließend werden die dargestellten rechtlichen Bedingungen, unter denen der Aufenthalt von Ausländern in der Bundesrepublik erlaubt ist, an den ... [ mehr ]

Hannes Friedrich

Soziale Angst, Minderheiten und Vorurteile - Das Problem »Gastarbeiter« (PDF)

psychosozial 16 (1982), 9-22

Die Situation der Ausländer in der Bundesrepublik Deutschland angesichts der zunehmenden Fremdenangst und des offen gezeigten Fremdenhaßes wird kritisch analysiert. Fehlende Integrationsbemühungen von Seiten der deutschen Behörden, schlechte Arbeits- und Lebensbedingungen und ein geringer Sozialstatus machen aus den Gastarbeitern soziale Minoritäten. So stellen sie, gerade in Zeiten wirtschaftlicher Krisen, Idealobjekte für Vorurteile dar. Die ... [ mehr ]

Hannes Friedrich(Hg.)

psychosozial 16: In deutscher Fremde. Zur Lage unserer Gastarbeiter

(5. Jg., Nr. 16, 1982, Heft IV)

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Psyche

36. Jahrgang Heft 11 1982

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Psyche

36. Jahrgang Heft 10 1982

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Psyche

36. Jahrgang Heft 9 1982

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Rainer Dietrich, Ingo Steinmann & Hans-Jürgen Wirth

Die Politisierung des Gefühls. Sozialpsychologische Bemerkungen zur Rolle von Emotionalität und Hilfsbereitschaft in der neuen Friedensbewegung (PDF)

psychosozial 15 (1982), 100-115

Die Fähigkeit, die eigenen Gefühle als Signale für Gefahr ernst zu nehmen und sich auch dadurch dem Thema des eigenen Todes und dem der Todesgefahr durch das atomare Wettrüsten zu stellen, wird als Bedingung und als zentrales Motiv friedenspolitischen Engagements betrachtet. Dargestellt wird dies vor allem am Beispiel der in der Friedensbewegung überhäufig vertretenen beratenden, helfenden und heilenden Berufe; an ihnen wird deutlich, dass die ... [ mehr ]

Enno von Denffer

Friedenspolitik aus Selbstbetroffenheit. Selbsthilfegruppen und Initiativgruppen als notwendiges Element der Friedensbewegung (PDF)

psychosozial 15 (1982), 89-99

Anhand der Entwicklung einer Bürgerinitiative für Friedenspolitik wird dargestellt, welche Schwierigkeiten bei dem Versuch entstehen können, die eigene emotionale Betroffenheit in die Arbeit zu integrieren bzw. zu einem möglichen Ausgangspunkt der Mitarbeit zu machen. Parallel wird die Entwicklung einer Selbsthilfegruppe zum Thema Friedenspolitik beschrieben. Anschließend wird gezeigt, wie durch die Integration von Selbsthilfeprinzipien in die Arbeit ... [ mehr ]

Andreas Buro

Kann die »neue« von der »alten« Friedensbewegung lernen? (PDF)

psychosozial 15 (1982), 72-88

Aus der historischen Analyse der vergangenen Friedensbewegungen in der Bundesrepublik Deutschland seit Anfang der fünfziger Jahre, ihrer Konzepte, Schwierigkeiten und Stärken, wird versucht, Anregungen für die neue Friedensbewegung zu gewinnen. Dabei werden einige wichtige Erfahrungen der »alten« Friedensbewegung in folgenden »Maximen« zusammengefasst: (1) Berücksichtigung der in der Friedensbewegung wirkenden Motivationen; (2) ... [ mehr ]

Annegret Overbeck

Krieg - Gewalt - Tod. Zur Sozialpsychologie und Athropologie des Kriegswunsches (PDF)

psychosozial 15 (1982), 52-71

In einer Analyse der internen gesellschaftlichen Funktionen des Krieges wird der Zusammenhang zwischen Kriegsangst und Kriegswunsch, passiv erlebter Bedrohung und aktiver Angriffs- und Zerstörungslust untersucht. Die These, dass das Kriegspotential aus der eigenen Gesellschaft herauswächst, wird erarbeitet anhand der Erscheinungsformen der »segmentierten Gesellschaft«, unter Rückgriff auf den Begriff der strukturellen Gewalt in gesellschaftlichen ... [ mehr ]

Fritz Redl

Das Über-Ich in Uniform (PDF)

psychosozial 15 (1982), 43-51

Aufgrund von klinischen Erfahrungen mit delinquenten und psychisch gestörten Kindern und Jugendlichen werden die sozialpsychologischen Mechanismen erläutert, die es Menschen etwa im Krieg ermöglichen, von ihren verinnerlichten Normen abzusehen und ohne Schuldgefühle brutale und amoralische Handlungen zu begehen. Es wird darauf hingewiesen, dass Führer die Verantwortung für die von ihnen angeordneten Handlungen demonstrativ auf sich zu nehmen ... [ mehr ]