Horst-Eberhard Richter

Lernziel Solidarität (PDF)

psychosozial 5 (1980), 66-82

Die zunehmende Bedeutung von Verweigerung und Ausstieg in der heutigen Jugend wird als symptomatisch für einen gemeinsamen Konflikt der Gesamtgesellschaft angesehen. In dieser Absetzbewegung spiegele sich äußerlich ein alle betreffender Selbstentfremdungsprozess, dessen Bedeutung verdrängt werde. Lernziele für Kinder zu definieren setze jedoch voraus, eigene Defizite und Veränderungsbedürfnisse zu erkennen. Nirgends würden die ... [ mehr ]

Günther Bittner

Gruppendynamik - ein ziemlich sicherer Weg, sich selbst zu verfehlen (PDF)

psychosozial 5 (1980), 41-65

Es wird festgestellt, dass gruppendynamische Therapien der Humanistischen Psychologie (etwa nach Perls, Rogers, Cohn) eine illusionäre, bestenfalls partikulare Selbsterfahrung vermitteln. Die Apolitie dieser gruppendynamischen Selbsterfahrungskulte hänge zusammen mit einem verkürzten Selbst-Begriff, dessen transphänomenale Dimension keine Rolle mehr spiele. Aus psychoanalytischer Sicht bedeute dagegen die »Suche nach dem Selbst« immer zugleich: ... [ mehr ]

Elisabeth Troje

Pädagogik, Psychotherapie, Politik: Wo findet die Konfrontation statt? (PDF)

psychosozial 5 (1980), 20-40

Wichtiger als die Fronten zwischen den Berufsgruppen und zwischen den Bereichen der Pädagogik, der Psychotherapie und der Politik werden die Fronten innerhalb dieser Bereiche. In der psychoanalytisch orientierten Psychotherapie ist die klassische Front zwischen Therapeut und Patient das Ergebnis der Aufspaltung eines Entwicklungsprozesses in zwei Rollen. Ihr therapeutisches Bündnis jedoch stellt eine neue Front her, die zu den Gesunden, Normalen. In der ... [ mehr ]

Hartmut von Hentig(Hg.)

psychosozial 1/80: Selbsterfahrung, Wohlbefinden, Sozialität in Pädagogik und Therapie

(3. Jg., Nr. 5, 1980, Heft I)

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Horst U. Ziolko & Veronika Hückel

Umbilicophilie

Psyche, 1980, 34(12), 1105-1122

Es wird gezeigt, dass der Nabel (als auffälliger, verschieden gestalteter, beiden Geschlechtern gemeinsamer Körperteil) libidinös besetzt werden kann und sich besonders zur symbolischen Darstellung der primären Geschlechtsorgane und zur phantastischen Bearbeitung der Kastrationsangst eignet. Dazu werden klinische Beispiele und Belege aus der mythologischen und ethnologischen Literatur vorgestellt. (c) Psychosozial-Verlag 2009 alle Rechte ... [ mehr ]

Rolf Vogt

Organisation, Theorie und Technik eines psychoanalytischen Beratungsprojekts zur Ausbildung von Psychologiestudenten

Psyche, 1980, 34(1), 24-53

Ein Lehrangebot des Psychoanalytischen Instituts der Frankfurter Universität, das dazu dienen soll, die Beratungskompetenz angehender Diplompsychologen zu verbessern, wird vorgestellt. In Anlehnung an die (anspruchsvollere) Konzeption der Fokaltherapie wird das szenische Angebot des Beratungssuchenden als Beratungsthema formuliert und in (maximal) zehn Beratungsstunden durchgesprochen. Die Spezifik des Verfahrens und die besonderen Schwierigkeiten, mit denen der ... [ mehr ]

Helmut Thomae

Auf dem Weg zum Selbst

Psyche, 1980, 34(3), 221-245

In der psychoanalytischen Theoriegeschichte wurde die Triebtheorie - als umfassender, metapsychologischer Interpretationsrahmen - durch die Strukturtheorie, diese durch die Ich-Psychologie abgelöst. Gegenwärtig dominieren Selbst- und Narzissmustheorien. In der gegenwärtigen Beachtung des Selbst -Begriffs (der bei Freud synonym mit Ich oder Person gebraucht wurde) wird eine ganzheitliche Reaktion auf die ich-psychologische Aufteilung der personalen ... [ mehr ]

Helmut Thomae

Über die Unspezifität psychosomatischer Erkrankungen am Beispiel einer Neurodermitis mit zwanzigjähriger Katamnese

Psyche, 1980, 34(7), 589-624

Im Gegensatz zu den Spezifitätshypothesen, deren bekannteste Form im Werk Franz Alexanders vorliegt, wird hier die Hypothese einer unspezifischen Psychosomatogenese vertreten. Zur Illustration dient die Krankengeschichte eines Mannes, der zunächst acht Jahre lang (konventionell und erfolglos) wegen seiner Neurodermitis behandelt worden war und infolge psychoanalytischer Intervention inzwischen zwanzig Jahre beschwerdefrei ist. (c) Psychosozial-Verlag 2009 alle ... [ mehr ]

Peter Stadler

Psychologische Grammatik

Psyche, 1980, 34(11), 997-1021

Die Frage nach dem Charakter der Freudschen Metapsychologie, nach der Bedeutung des Begriffs vom Seelenapparat , wird - im Anschluss an Wittgenstein - dahingehend beantwortet, dass es sich um eine formalisierte Normalsprache handelt. Die Formalisierung der Umganssprache wird als keineswegs gleichbedeutend mit der Entscheidung für den nomothetischen Typus von Wissenschaft angesehen. (c) Psychosozial-Verlag 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]

Joseph Sandler & Walter G. Joffe

Zur Depression im Kindesalter

Psyche, 1980, 34(5), 413-429

Die Depression im Kindesalter ist bisher vorwiegend nach Analogie der Melancholie der Erwachsenen aufgefasst worden. Gestützt auf eine Untersuchung von 100 Patienten wird eine neue Deutung der depressiven Reaktion von Kindern entwickelt. Depression im Kindesalter erscheint danach als ein spezifischer Reaktionsmodus (in der Art der Angst), mit dem Kinder auf Entbehrungszustände (letztlich auf Diskrepanzen zwischen dem aktuellen und dem idealen Zustand des Selbst) ... [ mehr ]

August Ruhs

Die Schrift der Seele

Psyche, 1980, 34(10), 885-909

Vorgestellt werden die wichtigsten Theoreme von Jaques Lacan: Die Entstehung des Ichs im Spiegelstadium , die Verbindung der Lehre vom Unbewussten mit der Sprachwissenschaft (Saussure, Jakobson) und die These vom Primat der Signifikanten, die Wunsch-Theorie. Abschließend wird auf Lacans Verhältnis zu Freud und zu anderen psychoanalytischen Theorien eingegangen. (c) Psychosozial-Verlag 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]

Rose M. Rosenkötter

Das Märchen - eine vorwissenschaftliche Entwicklungspsychologie

Psyche, 1980, 34(2), 168-207

Grimms Märchen werden als eine vorwissenschaftliche Entwicklungspsychologie gelesen, als Modelle von Krisen und Konfliktlösungen auf dem Wege von Symbiose über Ambivalenz zu Ablösung bzw. auf dem Wege vom Jungen zum Mann, vom Mädchen zur Frau und Mutter. Der Wert der Märchen wird in der imaginativen Erprobung lebensgeschichtlicher Risiken und Möglichkeiten gesehen. (c) Psychosozial-Verlag 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]

Lutz Rosenkötter

Über die Bedeutung des Triebbegriffs in der Psychoanalyse

Psyche, 1980, 34(4), 385-390

In kritischer Auseinandersetzung mit einem Beitrag von Kuenzler (Psyche 1980, 34 (3)) wird die Einführung des Triebbegriffs in die Psychoanalyse und dessen Stellenwert in der Wissenschaft diskutiert; dabei wird für erkenntnistheoretischen Realismus plädiert. Durch einen historischen Abriss wird herausgearbeitet, dass Freud nicht versuchte, die Psychoanalyse in die Medizin einzugliedern und dies von seiten der Medizin auch strikt abgelehnt wurde. Ein ... [ mehr ]

Ruth Pfeffer

Konzepte psychoanalytisch orientierter Beratung

Psyche, 1980, 34(1), 1-23

Die von A. Houben, H. Junker und W. Lueders in den siebziger Jahren entwicklten Konzepte einer psychoanalytisch orientierten Beratung werden vorgestellt und (in Bezug auf theoretische Grundlagen und Technik) miteinander verglichen. (c) Psychosozial-Verlag 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]

Ruth Pfeffer

Die unberührbare

Psyche, 1980, 34(1), 78-93

Die Fallgeschichte der Unberuehrbaren , einer Frau, die wegen ihrer Eheprobleme erfolgreich beraten wurde, wird, wie es dem Beratungsverfahren entspricht, auf zwei Ebenen (der des Berichts über die zehn Beratungssitzungen und der des Berichts über die Supervision in der Gruppe) präsentiert. (c) Psychosozial-Verlag 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]

Paul Parin

»Befreit Grönland vom Packeis«

Psyche, 1980, 34(11), 1056-1065

Der Autor nimmt als Psychoanalytiker zu einem aktuellen politischen Geschehen, zur Zürcher Jugend-Bewegung im Sommer 1980, Stellung. Die Ereignisse (Demonstrationen und anderes) werden geschildert und ihre Auslösung durch überalterte Symbole bürgerlicher Macht- und Prachtentfaltung diskutiert. Dann wird gezeigt, wie man bei der Deutung von Zeitereignissen ein Vorgehen vermeiden kann, vor dem Freud als wilde Psychoanalyse gewarnt hat. Von der ... [ mehr ]

Werner Münsterberger

Versorgung durch mehrere »Mütter«

Psyche, 1980, 34(8), 677-693

Unter Hinweis auf ethnologische und psychoanalytische Erfahrungen wird die These relativiert, wonach die Ablösung der einen Mutter durch mehrere Mutterfiguren (bzw. die Ersetzung der Kleinfamilie durch Kindertagesstätten) die Ausbildung stabiler Objektbeziehungen erschwert. (c) Psychosozial-Verlag 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]

Heinz Müller-Pozzi

Zur Handhabung der Übertragung in der Analyse von Jugendlichen

Psyche, 1980, 34(4), 339-364

Anhand eines Fallberichts werden die spezifischen Probleme und die ihnen korrespondierenden abweichenden Techniken der Psychoanalyse von Adoleszenten vorgestellt. Es wird gezeigt, dass erst auf der Basis einer realen Beziehung (eventuell durch Spiele vermittelt) Übertragungen und ein Arbeitsbündnis zustande kommen. (c) Psychosozial-Verlag 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]

Hans Müller-Braunschweig & Klaus Möhlen

Bericht über die stationäre Behandlung eines Patienten mit einem psychogenen Anfallsleiden unter besonderer Berücksichtigung der averbalen Therapieformen

Psyche, 1980, 34(12), 1073-1091

Anhand eines Patienten mit einer schweren Konversionsneurose wird die Bedeutung averbaler Therapieformen (Gestaltungs-, Bewegungstherapie) im therapeutischen Prozess einer längeren stationären Behandlung aufgezeigt. Der Einsatz averbaler Methoden eröffnete dem Patienten Ausdrucksmöglichkeiten, die ihm den Zugang zu bisher abgewehrten Emotionen erleichterte und schließlich auch partiell die Möglichkeit der Verbalisierung einleitete. (c) ... [ mehr ]

Renate Meyer zur Capellen

Empathiestörung, Perversion und Übergangsphänomene bei Borderline-Patienten

Psyche, 1980, 34(3), 246-264

Ausgehend von der Erfahrung einer siebenjährigen Analyse mit einer Bordeline-Patientin werden die Genese der Empathie-Störung sowie Technik und Stufen der Therapie erörtert. (c) Psychosozial-Verlag 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]

Hans G. Metzger

»Psichiatria democrazia« und Psychoanalyse

Psyche, 1980, 34(9), 825-847

Bei der Umgestaltung der psychiatrischen Versorgung in Italien, über die in dieser Arbeit berichtet wird, geht es in erster Linie um die Beseitigung der Ausgrenzungsfunktion der alten psychiatrischen Kliniken. Diese sollen aufgelöst, die ehemals Internierten so weit wie möglich entlassen und in ihre Herkunftsgemeinden integriert werden. Eine Vielzahl von sozialpsychiatrischen Zentren übernimmt ihre Versorgung. Das psychische Leiden soll ... [ mehr ]

Klaus Menne & Emma Mörsch

Psychoanalytische Erfahrungen aus der Supervision von Schwangerschaftskonflikt-Beratungen

Psyche, 1980, 34(2), 121-151

Als Ergebnis einer psychoanalytischen Supervision der Tätigkeit von Mitarbeiterinnen einer Schwangerschaftskonflikt-Beratungsstelle (Pro Familia) werden Konfliktsituationen von 120 Frauen, die einen Schwangerschaftsabbruch wünschten, ausgewertet. Hinter mangelhafter Schwangerschaftsverhütung und verspätetem Aufsuchen der Beratungsstelle werden Partnerkonflikte und verborgene intrapsychische Konflikte vermutet (wesentlich der zwischen dem unbewussten ... [ mehr ]

Jutta Lutzi

Determinismus in der Psychoanalyse

Psyche, 1980, 34(11), 1022-1055

Die Frage nach dem Determinismus in der psychoanalytischen Theorie, also nach der Bedeutung von Ursachen und Erklärungen in Krankheits-, Seelen- und Behandlungslehre, ist die Frage nach dem Status der psychoanalytischen Wissenschaft zwischen science und Kritik. Verschiedenartige Konzeptionen des Unbewussten, des Ichs, der Symbolbildung und des therapeutischen Prozesses, wie sie vor allem die Psychoanalyse-Deutungen von Ricour, Habermas und Lorenzer implizieren, ... [ mehr ]

Hans M. Lohmann

Psychoanalyse in Deutschland - eine Karriere im Staatsapparat?

Psyche, 1980, 34(10), 945-957

Die Kritik von Mannoni an der Psychoanalyse in Deutschland wird kritisch diskutiert, wobei unzulässige Verknüpfungen und Unrichtigkeiten kritisiert werden. Eingehend erörtert wird Mannonis Darstellung des Zusammenhanges von Sozialisierung der Psychoanalyse durch Einbindung in das deutsche Sozialversicherungs- und Krankenkassenwesen und ihre Indienstnahme durch die herrschende Klasse der Bundesrepublik Deutschland. Die Entpolitisierung der Psychoanalyse wird ... [ mehr ]