Psychoanalyse und das gesellschaftlich Unbewusste

Eine Entmystifizierung psychoanalytischer Konzepte

Siegfried Zepf und Dietmar Seel sind sich mit Marx und Engels einig, dass das menschliche Wesen im Ensemble der gesellschaftlichen Verhältnisse zu suchen ist. Sie plädieren dafür, das gesellschaftlich Unbewusste, das sich nach Marx und Engels auf gesellschaftliche Prozesse bezieht, vom gesellschaftlichen Unbewussten, wie es sich bei Freud, Fromm und anderen finden lässt, zu differenzieren. Die Autoren kritisieren das Verständnis psychoanalytischer Konzepte als Metaphern, reflektieren Positionen hinsichtlich des gesellschaftlich Noch-Nicht-Bewussten und diskutieren Konsequenzen, die sich aus dem gesellschaftlich Unbewussten für die Psychoanalyse ergeben. [ mehr ]

Suchtfaktor Serie

Psychoanalytisch-kulturwissenschaftliche Perspektiven auf Game of Thrones, Babylon Berlin und Co.

Serien erleben seit einiger Zeit ein enormes Revival und begeistern international ein Millionenpublikum. Populäre Serien begeistern aber nicht nur durch Schauspielkunst und spannende Geschichten; sie haben auch eine unbewusste Tiefendimension, die für ihre Zuschauer*innen eine psychische und psychosoziale Bedeutung hat. Indem sie Psychoanalyse mit Medien- und Kulturwissenschaft verbinden, ermöglichen die Beiträger*innen in ihren Interpretationen einen Blick auf das Unbewusste der Serien und ihres Publikums. [ mehr ]

Das verletzbare Selbst

Trauma und Ethik

Ein Trauma ist eine Extremerfahrung – und gehört doch fast schon zum Alltag. Immer häufiger, so scheint es, wird der Begriff zu einer zentralen politisch-moralischen Kategorie. Was aber ist ein Trauma überhaupt, und was genau bedeutet es in ethischer Hinsicht? Theobald verknüpft Trauma und Ethik in bislang einzigartiger Weise und erweitert damit sowohl die psychotraumatologische als auch die philosophisch-ethische Diskussion. Er entwirft ein neues Verständnis einer existenziellen Ethik, das er anhand aktueller gesellschaftlicher Entwicklungen bespricht. An Grundpositionen der modernen Philosophiegeschichte zeigt er, wie sich die Destruktivität erlittener Traumatisierungen auf das Selbst auswirken kann. [ mehr ]

Männer und der Übergang in die Rente

Vierter Deutscher Männergesundheitsbericht der Stiftung Männergesundheit

Bei etwa 23 Millionen über 65-Jährigen in Deutschland bis 2050 wird es zunehmend notwendig, bereits vor dem Renteneintritt ein hohes Gesundheitspotenzial und gute soziale Bedingungen zu schaffen. Insbesondere Männer, die sich oft stark mit ihrer Berufstätigkeit identifizieren, sind hier gefordert, um im Rentenalter noch möglichst viele Jahre bei guter Gesundheit und Lebensqualität zu verbringen. [ mehr ]

Von vernünftigen und unvernünftigen Zuständen

Kritische Reflexionen zum Krieg als Gesellschaftszustand

Die Autor*innen analysieren den »Krieg als Gesellschaftszustand«, der sich in normativen Ordnungen, sozialen Verhältnissen und Lebenslagen manifestiert. Wie wir mit friedlichen, demokratischen Mitteln für Utopien von Gerechtigkeit und humanistischen Werten eintreten können, zeigt der Band aus interdisziplinärer Perspektive. [ mehr ]

Jean-Luc Godard

Denkende Bilder
27,94 €

Jean-Luc Godard gilt als Hauptvertreter der Nouvelle Vague und hat mit seinem Œuvre das Kino revolutioniert. Die Autorinnen und Autoren nehmen das Werk des französischen Regisseurs von seinen Anfängen bis zu seinen jüngsten Filmen in den Blick und analysieren seinen radikalen Ansatz, den Film als Denken in Bildern zu verstehen. [ mehr ]

Autoritäre Dynamiken

Alte Ressentiments - neue Radikalität / Leipziger Autoritarismus Studie 2020

Auf Grundlage der Ergebnisse einer 2020 durchgeführten repräsentativen Bevölkerungsumfrage zeigen die Autorinnen und Autoren, wie stark sich die Gesellschaft polarisiert und wie sehr sich die extreme Rechte inzwischen radikalisiert hat. Dass ihr dabei dennoch mittels Antisemitismus, Verschwörungsmythen und Antifeminismus der Anschluss an die gesellschaftliche Mitte gelingt, verdeutlicht, wie groß die Herausforderungen sind, vor denen wir alle stehen. [ mehr ]

Psychose und Gewalt

Forum der psychoanalytischen Psychosentherapie, Band 35

Gewalt und Psychose sind auf vielfältige Weise miteinander verknüpft. Die Autorinnen und Autoren setzen sich mit dem spannungsvollen Verhältnis von Psychose und Gewalt aus psychodynamischer Sicht auseinander. Anhand von Fallbeispielen und unter Berücksichtigung soziologischer, juristischer und klinischer Aspekte werden gesellschaftliche wie individuelle Gründe und Auswirkungen von Gewalt in Klinik, psychiatrisch-psychotherapeutischer Begegnung und psychoanalytischer Behandlung deutlich. [ mehr ]

Das Verstummen der Götter und die Erfindung des europäischen Denkens

Entwurf einer psychoanalytischen Mentalitätsgeschichte
41,96 €

Eberhard Th. Haas entwirft eine psychoanalytisch orientierte Mentalitätsgeschichte und widmet sich der Frage, vor welche Herausforderungen uns ein digitaler Epochenwechsel stellen könnte. Darüber hinaus geht es ihm um die Zukunft unseres archaischen Erbes in Ritual, Kunst und mystischem Erleben und um den Versuch einer Orientierung in einer sich rasant ändernden und zunehmend unsicheren Welt. [ mehr ]

Leidenschaftliches Zuhören bei namenloser Angst

Psychoanalytische Aufsätze III zu Theorie, Klinik und Gesellschaft

Wie können individuelle psychotische Vorurteile zu kollektiven Denkstörungen in der Gesellschaft führen? Und lassen sich Feindseligkeit und Vorurteile zwischen Völkern durch erfolgreiche individuelle Therapien verringern? Diesen und weiteren Fragen widmet sich Hermann Beland. Er sieht praktizierende PsychoanalytikerInnen in der Verantwortung und fordert, die Erkenntnisse aus der Therapieforschung zu nutzen, um destruktive Tendenzen in der Gesellschaft zu verstehen, individuell zu verändern und so gesellschaftliches Leiden zu reduzieren. [ mehr ]

Wiederkehr des Verdrängten?

Psychoanalyse und das Erbe der Totalitarismen

Kann die »antidemokratische Wende« in Polen und in anderen postkommunistischen Ländern, die auch in Deutschland und Westeuropa spürbar ist, als Erbe der Totalitarismen des vergangenen Jahrhunderts und als Wiederkehr des Verdrängten verstanden werden? Oder ist sie Ausdruck einer neuen Regression zu archaischen Ängsten und Aggressionen angesichts der Herausforderungen durch die Globalisierungsprozesse? Vor diesem Hintergrund stellen die Autor*innen die Frage nach dem kritischen Potenzial der Psychoanalyse. Verfügt sie über das Erkenntnispotential, um die beunruhigenden sozialen Phänomene zu erklären? [ mehr ]

Politische Psychologie und politische Bildung

Gesammelte Schriften, Band 7

Hans Kilians wichtigste politisch-psychologische und bildungspolitische Schriften reichen von anthropologischen Grundlagen der Politik über Fragen der Friedenssicherung und Herrschaftskritik bis hin zur ideologiekritischen Sozialpädagogik der Liebe. Er diskutiert Hochschulreformen ebenso profund wie Lehr-Lernformate. Erstmals nachzulesen sind auch Rundfunkbeiträge zu drängenden Herausforderungen seiner Zeit. Eine höchst gewinnbringende Lektüre, die das Bewusstsein historischer Kontinuität schärft und zugleich verdeutlicht, wie viel sich seit der Nachkriegszeit und den stürmischen Tagen der 68er-Generation in Gesellschaft, Wissenschaft und Politik geändert hat. [ mehr ]

U3-Kinder in Familie und Kinderkrippe (PDF)

Psychotherapie 2020, 25 (2)

2008315000003 [ mehr ]

Joachim Küchenhoff & Marie-Luise Hermann (Hg.)

psychosozial 161: Noch einmal: Trauma - warum es uns nicht loslässt (PDF)

(43. Jg., Nr. 161, 2020, Heft III)

2008293000002 [ mehr ]

Florian Sedlacek, Serge K. D. Sulz & Alfred Walter

Forderungen an Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Oder: Das Grundrecht des Kindes, nicht in die Kinderkrippe zu müssen (PDF)

Kinderkrippen-Studie Bayern Phase 3

Die für elterliche Entscheidungen wichtigste Wissensbasis ist die Stress-Forschung. Denn toxischer Dauerstress schädigt das kindliche Gehirn nicht weniger Krippenkinder. Diese Kinder werden später in ihren Entwicklungsund Bildungschancen beeinträchtigt sein. Viele sind so anpassungsfähig, dass sie durch maximale Anpassung an die widrigen Umstände weniger Stress empfinden müssen. Sie spüren kein Leid mehr und sind so pflegeleicht, dass ... [ mehr ]

Alfred Walter, Serge K. D. Sulz & Florian Sedlacek

Die Kinderkrippen-Ampel zur Orientierung für Eltern (PDF)

Kinderkrippen-Studie Bayern Phase 2

Die Ergebnisse unserer Phase 1-Studie führten zu Empfehlungen, die wir in einer »Kinderkrippen-Ampel« veranschaulicht haben. In diese gingen in erster Linie die empirisch gewonnenen Aussagen der Erzieherinnen ein. Die derzeit 38 Kriterien umfassende Kinderkrippen-Ampel (Tabelle 2) ist als Orientierungshilfe für betroffene Eltern und ErzieherInnen gedacht und möchte hinsichtlich unterschiedlichster Problembereiche sensibilisieren und Hilfestellung ... [ mehr ]

Serge K. D. Sulz, Alfred Walter & Florian Sedlacek

Arbeitsbedingungen von Kinderkrippen-Erzieherinnen in Bayern - was Erzieherinnen und Kindern Stress macht (PDF)

Kinderkrippen-Studie Bayern Phase 1

Im Versuch, repräsentative Daten zum Stress von Kinderkrippen-Erzieherinnen zu erhalten, wurden Kinderkrippen in Bayern angeschrieben, deren Adressen vom Bayerischen Landesamt für Statistik stammten. 205 Erzieherinnen, die in Kinderkrippen mit Kindern unter drei Jahren arbeiten, haben den Online-Fragebogen vollständig ausgefüllt. Mehr als dreiviertel der Erzieherinnen berichten über zu viel Stress, mit dessen Bewältigung sie allein gelassen werden. ... [ mehr ]

Diana Schöniger

Herausforderungen an die Mutterschaft (PDF)

Im Zuge der gesellschaftspolitischen Veränderungen über die letzten Jahrzehnte – ausgelöst unter anderem durch wirtschaftliche Anforderungen an höchste Leistungsfähigkeit und Flexibilität in verschiedensten Bereichen des Lebens – erfahren auch familiäre Strukturen einen großen Wandel. Immer weniger Gemeinschaften und Großfamilien als Ort eines geborgenen und Halt gebenden Zuhauses machen Platz den Kleinoder ... [ mehr ]

Adrian Serban

Kinderbetreuung in Frankreich vor dem Hintergrund aktueller anthropologischer und neurowissenschaftlicher Erkenntnisse (PDF)

In Frankreich hat die Fremdbetreuung von Säuglingen eine lange Tradition. Schon im 18. Jahrhundert wurden in Großstädten wie Paris und Lyon 90 % der Neugeborenen aus allen sozialen Schichten gegen Entgelt Ammen auf dem Land anvertraut, wo sie ihre ersten Lebensjahre verbrachten. Die dadurch bedingte hohe Kindersterblichkeit wurde durch gezielte Maßnahmen im Laufe der Zeit gesenkt und die früh ansetzende Säuglingsfremdbetreuung institutionalisiert, ... [ mehr ]

Antje Beronneau

Kinderkrippen in der DDR (PDF)

Ideologie, Methode, seelische Folgen

Nach einer Darstellung der Lebensbedingungen vor allem der berufstätigen Mütter in der DDR setzt sich die Autorin mit dem Erleben eines Kindes auseinander, dessen »Mutti früh zur Arbeit geht«. Der massive Krippenausbau in der DDR wurde von einer ideologischen Beeinflussung begleitet. Die Geschichte des Krippenausbaus, Erziehungsinhalte und der Alltag in Krippen und Heimen werden detailliert geschildert, ebenso Untersuchungsergebnisse über die ... [ mehr ]

Martin H. Maurer

Stress im Kleinkindalter durch Fremdbetreuung (PDF)

Bei Kindern verändert sich durch eine frühe Ganztagesbetreuung in der Kinderkrippe das Cortisol-Tagesprofil. Das Nebennierenrindenhormon Cortisol dient hierbei als Surrogat-Parameter für Stressreaktionen, die sich auch auf der Verhaltensebene zeigen, vor allem im Bereich Sozialverhalten und Emotionalität. Die Betreuung in der Kinderkrippe kann jedoch nicht als generelles Risiko betrachtet werden, vielmehr ist eine differenzierte Betrachtung notwendig, da eine ... [ mehr ]

Erika Butzmann

Die ersten drei Lebensjahre: emotionale, kognitive und soziale Entwicklung (PDF)

Was bedeutet eine frühe Krippenbetreuung in dieser Zeit für die Entwicklung des Kindes?

Die frühe Entwicklung wird gesellschaftspolitisch derzeit fast ausschließlich unter dem Aspekt der kognitiven Bildung betrachtet, um die frühe Krippenbetreuung zu legitimieren. Diese Sichtweise wird jedoch dem Kind in seiner körperlichen und seelischen Verletzbarkeit nicht gerecht. Mit der Darstellung der emotionalen, kognitiven und sozialen Entwicklung in den ersten drei Lebensjahren wird im Einzelnen aufgezeigt, dass eine sichere Eltern-Kind-Bindung die ... [ mehr ]