Kultur- und gesellschaftssensible Beratung von Migrantinnen und Migranten
Immer häufiger suchen MigrantInnen unterschiedlichster Herkunft und mit den verschiedensten Weltanschauungen psychologische und psychosoziale Beratungsstellen auf. Die Vielfalt der sprachlichen und kulturellen Hintergründe stellen die MitarbeiterInnen in den Beratungsstellen vor ebenso große Herausforderungen wie die gegenwärtigen Diskurse und Dynamiken um Integration, Asylrecht, Fremdenfeindlichkeit und Rassismus. Norbert Kunze zeigt, wie wichtig Sensibilität für kulturelle Unterschiede und die Berücksichtigung des gesellschaftlichen Kontextes sind, und stellt anhand von Fallvignetten die psychologische Beratung in den unterschiedlichen Praxisfeldern vor. [ mehr ]
Einführung in die französische Ethnopsychiatrie
Mit ihrer Einführung in die französische Ethnopsychiatrie verdeutlicht Sophie Kotanyi jene Grundfragen, die im therapeutischen Umgang mit geflüchteten Menschen und MigrantInnen beachtet werden müssen. Sie skizziert die theoretischen Grundlagen der französischen Ethnopsychiatrie und stellt die daraus entwickelten Behandlungspraktiken der innovativen interkulturellen Psychotherapie am Centre Georges Devereux und im Krankenhaus Avicenne in Bobigny vor. [ mehr ]
Das Verhältnis von Wir und Ich
Das Besondere der Gruppentherapie besteht darin, dass sich PatientInnen nicht nur an den Therapeuten oder die Therapeutin, sondern auch an die anderen Gruppenmitglieder wenden und zugleich einen Platz in der Gruppe finden müssen. Hans Bosse widmet sich ausführlich dem vielfältigen Feld der Gruppentherapie sowie gruppenanalytischen Prozessen. Indem das Individuum sich selbst als Teil der Gruppe empfinden lernt und ein Gefühl entwickelt, das der Autor als »Ich-im-Wir« bezeichnet, erfährt es die Gemeinsamkeit in der Gruppe als heilsam. [ mehr ]
Todesangst und posttraumatisches Selbst
Mit großer Sensibilität und theoretisch versiertem Blick widmet sich Peter Dott dem Thema der Todesangst und schlägt einen Bogen von Freuds Beschäftigung mit dem Thema »Tod« hin zu modernen traumatheoretischen Überlegungen. Er versteht Todesangst primär als Angst vor dem Verlust des Ichs und geht davon aus, dass sie durch eine Stärkung des Ichs gemildert werden kann. Hierbei ergeben sich Anknüpfungspunkte zwischen der Theorie des Mentalisierens und der psychoanalytischen Familientherapie und Beziehungsanalyse. [ mehr ]
Das Fremde verstehen
International renommierte Psychoanalytiker, Ethnologen, Ethnopsychoanalytiker und Ethnopsychiater erläutern in Interviews, die Hans-Jürgen Heinrichs vor mehr als 30 Jahren mit ihnen geführt und im vorliegenden Band versammelt hat, ihre Motivationen, Entwicklungen und Zielsetzungen in der Auseinandersetzung mit dem Fremden. Gemeinsames Thema ist die Frage nach dem Allgemeinen und dem kulturell Bedingten in dem, was wir normal und anormal nennen. [ mehr ]
Pädophilie
Die große Komplexität des Phänomens der Pädophilie erfordert einen ebenso umfassenden wie differenzierten Blick. Cosimo Schinaias hiermit erstmals auf Deutsch vorliegende psychoanalytische Untersuchung nähert sich der Pädophilie auf gleichermaßen klinischen, kulturellen und gesellschaftlichen Wegen. Behandelt werden dabei zahlreiche klinische Fälle, aber auch pädophile Tendenzen in Märchen, Sagen und Romanen.
Unter Mitarbeit von Paolo F. Peloso, Luisella Peretti, Franca Pezzoni, Clara Pitto und Giuseppina Tabò [ mehr ]
Studien zu Leben und Werk von Sigmund Freud
Nach Sigmund Freuds Tod war Siegfried Bernfeld der erste, der systematisch Quellenforschung zu dessen Biografie betrieb. Bei seinem Vorhaben, ein Buch über Freuds voranalytische Zeit zu schreiben oder zumindest Vignetten zu bestimmten Perioden und Themen in Freuds Leben zu veröffentlichen, unterstützte ihn seine dritten Frau Suzanne Cassirer Bernfeld (1896–1963). Ergebnis dieser Zusammenarbeit sind elf Veröffentlichungen aus den Jahren 1925 bis 1955, die im vorliegenden Band in ihrer – zum Teil englischsprachigen – Originalversion versammelt sind. [ mehr ]
Der Briefwechsel zwischen Ernst Federn und seinem Vater Paul aus den Jahren 1945 bis 1947
Der vorliegende Band präsentiert erstmals den Briefwechsel zwischen Paul und Ernst Federn aus den Jahren 1945 bis 1947. Er bietet damit nicht nur persönliche Einblicke in eine durch den Holocaust zerrissene Familie, die sich nach der Befreiung wiederfand, sondern erinnert darüber hinaus auch an den fast vergessenen Beitrag Paul Federns zur Psychoanalyse. Sechs Aufsätze von Diana Rosdolsky, Galina Hristeva, Thomas Aichhorn und Peter Theiss-Abendroth analysieren und kontextualisieren die Briefe. [ mehr ]
Gesamtausgabe (SFG), Band 11
Im Band 11 der SFG ist unter anderem die Schrift »Zwangshandlungen und Religionsübungen« enthalten. Hierbei handelt es sich um das erste Werk, in dem sich Freud ausführlich mit der Religion auseinandersetzt und seine Kritik daran äußert. Außerdem sind die zwei berühmten Fallgeschichten des »Kleinen Hans« und des »Rattenmannes« Inhalt dieses Bandes. [ mehr ]
Die dunkle Materie der Seele
Ira Brenner untersucht, wie schwere traumatische Erfahrungen zur Ausbildung dissoziativer Störungen führen können. Krankheitsbilder, Diagnose und Behandlung dissoziativer Störungen werden theoretisch fundiert dargelegt und anhand von Fallberichten über die Behandlung erwachsener Patientinnen und Patienten, die als Kinder extrem grausame Erfahrungen gemacht haben, illustriert. [ mehr ]
Gibt es «Schizophrenie»? (PDF)
Die Aussage, dass «Schizophrenie» nicht existiert, bedeutet nicht, dass es nicht Menschen mit sehr ungewöhnlichen oder schwer verständlichen Erfahrungen gibt, die unter extremer Verzweiflung und Verwirrung leiden. Doch hier soll es um zwei andere Fragen gehen: (a) Erfüllt «Schizophrenie» allgemein anerkannte wissenschaftliche Voraussetzungen für den Nachweis der Existenz eines Konzepts (Reliabilität)?, und (b): Ist ... [ mehr ]
Le nuove sfide dell’epidemilogia in contesti politici e sociali (PDF)
Abstract:
Questo contributo è rivolto a fornire una panoramica ad ampio spettro su come l’evoluzione dell’informazioni biomediche abbia inevitabilmente portato ad un cambio di strumenti e modalità di analisi sia dal punto di vista dell’epidemiologia che della sanità pubblica. Per affrontare le sfide legate al cambiamento delle dinamiche di popolazione, ai nuovi grandi flussi migratori, al cambiamento delle dinamiche di ... [ mehr ]
Die neuen Herausforderungen der Epidemiologie im politischen und sozialen Umfeld (PDF)
Ziel dieses Beitrags ist, einen breiten Überblick darüber zu geben, wie die Evolution biomedizinischer Informationen – aus epidemiologischer und aus gesundheitspolitischer Sicht – zwangsläufig zu einer Veränderung der Analysewerkzeuge und -methoden geführt hat. Um den Herausforderungen zu begegnen, die mit der wechselnden Bevölkerungsdynamik, den neuen grossen Migrationsströmen, der Veränderung der Alterungsdynamik und der ... [ mehr ]
À propos de la politique des diagnostics - Raconter au lieu de compter (PDF)
Erzählen statt nur Zählen (PDF)
Der Autor zeigt, wie die Bemühungen nach hoher Reliabilität in diagnostischen Interviews Gefahr laufen, ihre Qualität des freien Erzählenlassens zugunsten einer standardisierten Exploration der Patient/innen zu opfern und dadurch dem Zeitgeist des Zählens zu folgen. Als Beispiel dient ihm die Erfahrung als Schulungsverantwortlicher der Ratergemeinschaft in einer Forschungsstudie. Im Fokus steht dabei das Verfahren der Operationalisierten ... [ mehr ]
Hiérarchie ou responsabilité par le diagnostic clinico-psychologique dans la psychothérapie? (PDF)
Hierarchie oder Verantwortung durch klinisch-psychologische Diagnostik in der Psychotherapie? (PDF)
Wovon hängt die Stellungnahme der PsychotherapeutIn während des psychotherapeutische Prozesses ab? Im Psychotherapieprozess erweist sich die Rolle der Diagnostik in mehrfacher Hinsicht als fragwürdig: Einerseits zeigt sich die Diagnostik im klinischen Bereich einem pathologieund defizitorientierten medizinischen Modell verpflichtet, aus dem heraus die Indikationen zu einer Therapie gestellt werden. Andererseits richtet sich aufgrund der verschiedenen ... [ mehr ]
Diagnostics cliniques comme constructions sociales (PDF)
Klinische Diagnosen als soziale Konstruktionen (PDF)
Diagnosemanuale der zurückliegenden Jahrzehnte bewirkten oder beabsichtigten eine fortschreitende De-Kontextualisierung psychischer Störungen, die mit einer fortschreitenden Biologisierung der Psychiatrie einherging, die letzten Endes eher der Pharmaindustrie als den PatientInnen dient. Dabei ist die Befundlage der biologischen Psychiatrie alles andere als ermutigend, insbesondere auch deshalb, weil die diagnostischen Kategorien zu wenig valide sind. Das neue System ... [ mehr ]
Die Krankheitserfinder (PDF)
Die Pharmaindustrie definiert die Gesundheit des Menschen gegenwärtig neu, sodass Gesundheit ein Zustand ist, den keiner mehr erreichen kann. Viele normale Prozesse des Lebens – Geburt, Alter, Sexualität, Nicht-Glücklichsein und Tod – sowie normale Verhaltensweisen werden systematisch als krankhaft dargestellt. Global operierende Konzerne sponsern die Erfindung ganzer Krankheiten und Behandlungsmethoden und schaffen so ihren Produkten neue ... [ mehr ]
Diagnose Himmel (PDF)
Die je unterschiedlichen Vorstellungen der verschiedenen Religionen und Ethnien über das Jenseits («Himmel») können unter psychoanalytischem Gesichtspunkt als unterschiedliche Konfliktlösungen entlang der von der Psychoanalyse herausgearbeiteten Entwicklungskonflikte des Menschen gesehen werden. Diese fantasierten Lösungen sind allerdings nicht wie im irdischen Leben als ein durch das Über-Ich erzwungener Kompromiss zu sehen. Sie sind ... [ mehr ]