Dr. phil., Dipl.-Päd. Roland Kaufhold
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Abgeschlossene Hochschulstudien in Köln als Sonderschullehrer sowie als Dipl.-Päd. Von 1989–2016 Sonderschullehrer, seitdem Publizist in Köln.
2000 promovierte er an der Fakultät für Erziehungswissenschaften der Universität Hamburg zum Dr. phil. mit einer Studie über die emigrierten jüdischen Psychoanalytischen Pädagogen Bruno Bettelheim, Rudolf Ekstein und Ernst Federn.
Seine Forschungsschwerpunkte sind: Biographieforschung zu emigrierten jüdischen Psychoanalytischen Pädagogen und Psychoanalytikern, Geschichte, Theorie und Praxis der Psychoanalytischen Pädagogik, Traumatisierungen und Bewältigungsformen, Shoah, Israel, Antisemitismus und jüdische Biographien.
Regelmäßige journalistische und wissenschaftliche Publikationen u.a. in Jüdische Allgemeine, jüdisches Internetmagazin haGalil (www.hagalil.com), Belltower.news (Amadeu Antonio Stiftung), psychosozial, Kinderanalyse, Psychoanalyse im Widerspruch, Psychoanalyse – Texte zur Sozialforschung, Tribüne, Einsicht (Fritz Bauer Institut), Jahrbuch für Psychoanalytische Pädagogik, ZEIT-Störungsmelder, Neues Deutschland.
Judith Kessler und Roland Kaufhold haben gemeinsam die »Gefängnisaufzeichnungen« von Edith Jacobson herausgegeben, die im Juni 2015 im Psychosozial-Verlag erschienen sind.
Veröffentlichungen u.a.:
Kaufhold, R. (Hrsg.) (1993): Pioniere der Psychoanalytischen Pädagogik: Bruno Bettelheim, Rudolf Ekstein, Ernst Federn und Siegfried Bernfeld, psychosozial Nr. 53 (1/1993).
Kaufhold, R. (Hrsg.) (1994): Annäherung an Bruno Bettelheim, M. Grünewald, Mainz.
Kaufhold, R. (2001): Bettelheim, Ekstein, Federn: Impulse für die psychoanalytisch-pädagogische Bewegung. Psychosozial-Verlag, Gießen 2001.
Kaufhold, R. (2003), mit David James Fisher: Psychoanalytische Kulturkritik und die Seele des Menschen. Essays über Bruno Bettelheim. Psychosozial Verlag, Gießen.
Kaufhold, R. (Hrsg.) (2003) mit M. Löffelholz: »So können sie nicht leben« – Bruno Bettelheim (1903–1990). Zeitschrift für Politische Psychologie 1-3/2003.
Kaufhold, R. (2003): Uri Avnery: Ein Porträt. In: Uri Avnery (2003): Ein Leben für den Frieden. Heidelberg (Palmyra), S. 258–287.
Kaufhold, R. (2008): Documents Pertinent to the History of Psychoanalysis and Psychoanalytic Pedagogy: The Correspondence Between Bruno Bettelheim and Ernst Federn. In: The Psychoanalytic Review , Vol. 95, No. 6/2008 S. 887-928 (New York).
Kaufhold, R. (2008): Biographie Edith Buxbaums, deutsch- und englischsprachig: www.edithbuxbaum.com
Kaufhold, R. (2008, 3. erw. Neuauflage 2014), Ernst Federn: Versuche zur Psychologie des nationalsozialistischen Terrors. Psychosozial-Verlag, Gießen.
Kaufhold, R. (Hrsg.) (2014), mit G. Hristeva: »Gewalttätigkeit verstehen«. Zum 100. Geburtstag des Psychoanalytikers und psychoanalytischen Sozialarbeiters Ernst Federn. In: Psychoanalyse – Texte für Sozialforschung, 2/2014.
Kaufhold, R. (Hrsg.) (2014), mit B. Nitzschke: Jüdische Identitäten in Deutschland nach dem Holocaust. In: Psychoanalyse – Texte für Sozialforschung, 2/2014.
Judith Kessler & R. Kaufhold (Hrsg.) (2015): Edith Jacobson: Gefängnisaufzeichnungen. Psychosozial Verlag, Gießen.
Kaufhold, R. (Hrsg.) (2020), mit A. Livnat und N. Engelhart: Peter Finkelgruen: »Soweit er Jude war...« Moritat von der Bewältigung des Widerstandes. Die Edelweißpiraten als Vierte Front in Köln. Books on Demand, Norderstedt.
Kaufhold, R. & Galina Hristeva (2021): »Das Leben ist aus. Abrechnung halten!« Eine Erinnerung an vertriebene Psychoanalytiker unter besonderer Berücksichtigung von Wilhelm Reichs epochemachenden Faschismus-Analysen. In: Psychoanalyse im Widerspruch, H. 66/2021. Psychosozial Verlag, Gießen, S. 7 – 66.
Kaufhold, R. (2022): »Mich erfüllte ein Gefühl von Stolz. Ich hatte es geschafft.« Peter Finkelgruen: Ein halbes Jahrhundert Leben als Jude in Deutschland. Books on Demand, Norderstedt.
Bücher
Gefängnisaufzeichnungen
Die jüdische Emigrantin Edith Jacobson war nicht nur als eine der wichtigsten Psychoanalytikerinnen des 20. Jahrhunderts bekannt, sondern auch wegen ihrer Mitwirkung in der linken Widerstandsgruppe »Neu Beginnen« und ihrer Verurteilung zu einer langen Zuchthausstrafe. Persönliche Notizen aus den ersten Tagen ihrer Haft galten als verschollen, überdauerten aber fast 80 Jahre lang in Privathaushalten. Das vorliegende Buch macht sie erstmals – komplett als Faksimile und Abschrift – zugänglich.
Versuche zur Psychologie des nationalsozialistischen Terrors
»Federns unorthodoxe Beschreibungen und Analysen, die mit den allzu einfachen Zuordnungen von Gut und Böse brechen, zeigen, was psychisch mit den Menschen geschehen ist, nachdem die Nazis an die Macht gekommen waren, um verhindern zu helfen, daß es noch einmal dazu kommt.«
Achim Perner, Arbeitshefte Kinderpsychoanalyse
Bettelheim, Ekstein, Federn: Impulse für die psychoanalytisch-pädagogische Bewegung
Die Studie bietet auf der Grundlage biografisch-historischer Forschungen über Leben und Werk der emigrierten österreichischen jüdischen Psychoanalytiker und Pädagogen Bruno Bettelheim, Ernst Federn und Rudolf Ekstein eine neue Sicht der Geschichte der psychoanalytischen pädagogischen Bewegung sowie neue Orientierungen im Grenzbereich von Pädagogik und Psychoanalyse. Diese Tradition wurde durch den Nationalsozialismus in Deutschland und Österreich vernichtet, überlebte im amerikanischen Exil im Werk von Federn, Bettelheim und Ekstein und wurde von diesen seit den 70er Jahren zurück nach Europa gebracht.
Zeitschriften
Psychoanalyse im Widerspruch Nr. 69: Zeitenwende?
Zeitenwenden sind historische Umbrüche, Wesentliches wird anders gesehen, erlebt, bewertet und getan. Sie gehen uns etwas an. Die für die Jetztzeit proklamierte Zeitenwende ängstigt, bedrückt eher, als Hoffnung zu verbreiteten. Dies beleuchten und reflektieren die Autorinnen und Autoren in diesem Heft.
psychosozial 172: Entgrenzungen und Begrenzungen - Psychoanalytisch-pädagogische Einsichten
Angesichts globaler Krisen und gesellschaftlicher Spaltungen wird deutlicher denn je, dass sich Bildung und Erziehung dringlich mit den Formen der Ent- und Begrenzung beschäftigen muss, um eine generationsübergreifende Perspektive auf gemeinsames Leben zu ermöglichen. Die Festlegung, Bearbeitung und Überschreitung von Grenzen kann als eine Kernaufgabe von Bildung und Erziehung verstanden werden. Die psychoanalytische Pädagogik hat auf deren Wechselwirkung eine spezifische Perspektive.
Psychoanalyse im Widerspruch Nr. 66: Vernichtung, Verschwörung, Verleugnung
Das Heft Nr. 66 sucht nach den historischen und zeitgenössischen realen, psychischen und psychodynamischen Gegebenheiten, die Ausgrenzung und letztlich Vernichtung möglich mach(t)en.
psychosozial 159: Verschwörungsdenken
»Verschwörungstheorie« ist aktuell einer der schillerndsten Begriffe in den Sozialwissenschaften. Die Autorinnen und Autoren von Ausgabe 1/2020 der psychosozial legen Ansätze zu einer kritisch sozialpsychologischen und gesellschaftstheoretischen Aufklärung des »Denkens in Verschwörungen« vor.
Psychoanalyse im Widerspruch Nr. 59: »Gibt es ein Entkommen? Lebenslinien im Brennpunkt der Geschichte«
Psychoanalyse im Widerspruch Nr. 56: Handeln im Kontext gesellschaftlicher Gewalt
psychosozial 144: Masken des Bösen