Jean Laplanche

21.6.1924   6.5.2012

Jean Laplanche besuchte die Ecole normale supérieure und studierte Philosophie. Er begann 1947 eine Analyse bei Jacques Lacan und studierte anschließend Medizin. Nach seinem Bruch mit Lacan 1964 gründete er mit anderen die Association psychanalytique de France. Zusammen mit J.-B. Pontalis verfasste er »Das Vokabular der Psychoanalyse« (1967). Von 1970 bis 1993 war er Professor an der Universität Paris VII und entwickelte in seinen Vorlesungen (»Problématiques«, Bände I bis VII) die allgemeine Verführungstheorie. Er war wissenschaftlicher Leiter der neuen Freud-Übersetzung ins Französische, die seit 1989 publiziert wird. 1995 erhielt er den Mary S. Sigourney Award.

Bücher

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Udo Hock (Hg.)

Urphantasie

Phantasien über den Ursprung, Ursprünge der Phantasie

Dieser Text markiert den Moment, an dem sich Jean Laplanche und J.-B. Pontalis, die Autoren des Vokabular der Psychoanalyse, von ihrem Lehrer Lacan abwenden, um ihre eigene Rückkehr zu Freud zu vollziehen. Sie graben auf unnachahmliche Weise einen vergessenen Begriff Freuds – die Urphantasie – aus, um ihn für das psychoanalytische Denken fruchtbar zu machen. Der erstmals 1964 erschienene Essay liegt hier in deutscher Neuübersetzung vor.

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Udo Hock (Hg.)

Die unvollendete kopernikanische Revolution in der Psychoanalyse

Zu behaupten, dass der Mensch ursprünglich um den anderen »kreist« und dass er sich von Kindheit an von einer radikalen Andersheit ausbildet, ist eine Revolution, die es fortzusetzen gilt – von Freud aus und über ihn hinaus. Die in diesem Band enthaltenen Texte von Jean Laplanche aus den Jahren 1967 bis 1992 zeigen, dass der Gegensatz zwischen einer »kopernikanischen« Tendenz, die den Menschen sich selbst gegenüber dezentriert, und einer »ptolemäischen« Tendenz, die ihn unaufhörlich auf sein Ich rezentriert, in der Psychoanalyse und auch im Denken Freuds gegenwärtig bleibt.

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Udo Hock (Hg.)

Nachträglichkeit

Problemstellungen VI

Mit der Vorlesungsreihe »L’après-coup« (1989–1990) nahm Laplanche die erste umfassende Analyse des Freud’schen Begriffes der Nachträglichkeit in der Geschichte der Psychoanalyse vor und eröffnete einen Raum für verschiedene Interpretationen, um am Ende eine eigene Lesart vorzulegen. Dieser Band macht die Vorlesungsreihe erstmals in deutscher Sprache zugänglich.

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Udo Hock (Hg.)

Ein biologistischer Irrweg in Freuds Sexualtheorie

Jean Laplanche fokussiert in der Abschlussvorlesung seiner Reihe »Problématiques« die Frage nach dem Ursprung der infantilen Sexualität. Er entwickelt eine eigene Theorie, die die infantile Sexualität nicht mehr wie Freud aus den Selbsterhaltungsinstinkten ableitet. Bei Laplanche ist es der erwachsene »Andere«, der durch seine rätselhaften Botschaften die Geburt der Sexualität in Gang setzt.

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Sexual

Eine im Freud’schen Sinne erweiterte Sexualtheorie

Jean Laplanche geht es in diesem Buch einmal mehr um eine Erneuerung der Freud’schen Psychoanalyse. Diese Erneuerung ruht auf zwei Pfeilern: 1) Das Unbewusste ist nicht angeboren, es bildet sich vielmehr durch die rätselhaften Botschaften des Anderen aus; 2) Das Unbewusste ist sexuell, weil gerade der sexuelle Gehalt dieser Botschaften für das Kind unübersetzbar ist und deshalb verdrängt werden muss.

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Leben und Tod in der Psychoanalyse

Leben und Tod in der Psychoanalyse ist ein Klassiker der psychoanalytischen Literatur, der auch Jahrzehnte nach seiner Erstveröffentlichung nichts von seiner Originalität eingebüßt hat. Laplanche zeigt darin, wie das komplexe Verhältnis von Psyche und Körperlichkeit verstanden werden kann, und dass das Unbewusste untrennbar an das Sexuelle gebunden ist.

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Neue Grundlagen für die Psychoanalyse

Die Urverführung

Jean Laplanche veranschaulicht in diesem Buch in umfassender Weise seinen Weg zur »allgemeinen Verführungstheorie«. In seiner Neubegründung der Psychoanalyse werden die Entstehung des Unbewussten, die Natur des Triebes, aber auch das Wesen der psychoanalytischen Kur miteinander verknüpft.

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Die unvollendete kopernikanische Revolution in der Psychoanalyse

Die Aufsätze dieses Bandes zeigen, dass der Gegensatz zwischen einer ›kopernikanischen‹ Tendenz, die den Menschen sich selbst gegenüber dezentriert, und einer ›ptolemäischen‹ Tendenz, die ihn unaufhörlich auf sein Ich rezentriert, in der Psychoanalyse und auch im Denken Freuds gegenwärtig bleibt. Zu behaupten, dass der Mensch ursprünglich um den anderen ›kreist‹ und dass er sich von Kindheit an von einer radikalen Andersheit ausbildet, ist eine Revolution, die es fortzusetzen gilt - von Freud aus und über ihn hinaus.