Prof. Dr. phil., Dipl.-Soz., Dipl. Soz.-Päd. Margret Dörr
Margret Dörr ist Professorin an der Katholischen Hochschule Mainz im Fachbereich Soziale Arbeit. Sie ist ehemalige Vorsitzende der Kommission »Psychoanalytische Pädagogik« der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft (DGfE). Ihre Arbeitsschwerpunkte sind Theorien Sozialer Arbeit, Biografie- und Sozialisationstheorie, Klinische Sozialarbeit, Psychoanalytische Sozialpädagogik, Traumapädagogik, Psychopathologie und abweichendes Verhalten.
Stand: Frühjahr 2018
Bücher
Praxisfelder der Psychoanalytischen Pädagogik
Die Autorinnen und Autoren stellen die elf wichtigsten Praxisfelder der Psychoanalytischen Pädagogik von der Frühpädagogik bis zur Altenarbeit dar, liefern, fokussiert auf aktuelle pädagogische Problemstellungen, entscheidende Impulse für den förderlichen Umgang mit dem Unbewussten in diesen Bereichen und nehmen dabei pädagogische Institutionen aus psychoanalytischer Sicht kritisch in den Blick. Auf diese Weise liefern sie allen, die mit pädagogischen Fragen befasst sind, einen praxisnahen Überblick über die jeweiligen psychodynamischen Zusammenhänge.
Jugendkriminalität
Das Phänomen Jugendkriminalität ist ein sozial bedingtes und mit individuellen Konflikten verwobenes Problem, das aufgrund der Biografie der Jugendlichen und der Sozialisationsgeschichte bis in die Tiefenschicht der psychosozialen Integrität hineinreichen kann. Die Aufgabe der (psychoanalytischen) Pädagogik besteht darin, ein angemessenes Verständnis für die Lebenssituation der Jugendlichen zu finden, das adäquate pädagogische Antworten ermöglicht, fernab von überzogenen Strafbedürfnissen, fahrlässigem Wegsehen und kontextfreier individueller Adressierung.
Der Genderdiskurs in der Psychoanalytischen Pädagogik
Die traditionelle Zweiteilung der Geschlechter wird inzwischen auch in der Psychoanalyse vor dem Hintergrund der Genderdebatte kritisch hinterfragt. Dabei zeigt sich, dass die Debatte um Freuds Vorstellung einer grundlegenden »konstitutionellen Bisexualität« eine Revision bisheriger psychoanalytischer Sexualtheorien ermöglicht mit dem Ziel, sich auch mit der Homosexualität, Transsexualität und Intersexualität angemessen auseinanderzusetzen. Die AutorInnen beleuchten, wie unter anderem sexuelle Vielfalt lebendig erfahrbar gemacht werden kann, ohne die damit einhergehenden Ängste und Unsicherheiten zu ignorieren.
Innere und äußere Grenzen
In der Erziehung bestimmte Grenzen zu setzen und einzufordern, ist ebenso selbstverständlich wie die Tatsache, dass sie im Alltag unterlaufen, verletzt und missachtet werden. Die Autorinnen und Autoren befassen sich interdisziplinär mit dem spannungsreichen Wechselverhältnis von Grenzsetzung und -überschreitung, mit ihrer Begründung, Verhandlung und Durchsetzung. Dabei berücksichtigen sie den jeweiligen historischen, gesellschaftlichen und kulturellen Rahmen, in dem Erziehung und Sozialisation stattfinden.
Trauma und schwere Störung
Mit welchen strukturellen, institutionellen, kulturellen und methodischen Herausforderungen sehen sich Pädagoginnen und Pädagogen konfrontiert, wenn sie mit Menschen arbeiten, die als psychiatrisch krank diagnostiziert wurden oder von psychischer Erkrankung bedroht sind? Die hier versammelten Beiträge ermöglichen einen fundierten Einblick in gelungene, aber auch misslungene Praxiserfahrungen in unterschiedlichsten pädagogischen Kontexten mit Kindern, Jugendlichen, Erwachsenen und Familien.
Strukturwandel der Seele
Wandelt sich mit den sozialen Lebensformen auch die Psyche des Menschen? Für die Gestaltung pädagogischer Prozesse geht es um die Frage, ob Erziehung auf traditionellen Ansichten beharren soll oder ob diese aufgegeben werden müssen, um aktuellen sozialen Veränderungen gerecht zu werden. Die Autorinnen und Autoren untersuchen diesen Themenkomplex vor dem Hintergrund psychoanalytisch-pädagogischer Sichtweisen und bieten differenzierte Lösungsvorschläge.
Reifungsprozesse und Entwicklungsaufgaben im Lebenszyklus
Wie sind die spezifischen Probleme und Herausforderungen der einzelnen Lebensabschnitte des menschlichen Lebenszyklus aus psychoanalytisch-pädagogischer Perspektive angemessen zu verstehen? Der vorliegende Band gibt Antworten.
Bildung der Gefühle
In jüngerer Zeit gibt es in verschiedenen pädagogischen Feldern einen deutlichen Trend, die Bearbeitung der gefühlsmäßigen Erlebnis- und Reaktionsweisen von Kindern und Jugendlichen gezielt zum Gegenstand erzieherischer Bemühungen zu machen. Die Beiträge des Buches setzen sich in kritischer Weise mit den Chancen und Problemen solcher Versuche zur pädagogischen Förderung »emotionaler Intelligenz« auseinander.
Zeitschriften
Psychoanalytische Familientherapie - Zeitschrift für Paar-, Familien- und Sozialtherapie: Zum Verhältnis von Familientherapie und Systemtheorie
Das Heft thematisiert eine aktuelle Auseinandersetzung mit den sich systemtheoretisch verstehenden Ansätzen. Es sollen Verbindungslinien – aber auch Unvereinbarkeiten und/oder Alleinstellungsmerkmale usw. – zwischen Denkmodellen der Psychoanalyse und der
Systemtheorie aufgegriffen werden, wohl wissend, dass weder von der
Psychoanalyse noch der Systemtheorie gesprochen werden kann. Das Heft soll in diesem Sinne einen produktiven Beitrag leisten, der anwendungsfähig ist für die therapeutische Arbeit mit Familien und Paaren.
psychosozial 172: Entgrenzungen und Begrenzungen - Psychoanalytisch-pädagogische Einsichten
Angesichts globaler Krisen und gesellschaftlicher Spaltungen wird deutlicher denn je, dass sich Bildung und Erziehung dringlich mit den Formen der Ent- und Begrenzung beschäftigen muss, um eine generationsübergreifende Perspektive auf gemeinsames Leben zu ermöglichen. Die Festlegung, Bearbeitung und Überschreitung von Grenzen kann als eine Kernaufgabe von Bildung und Erziehung verstanden werden. Die psychoanalytische Pädagogik hat auf deren Wechselwirkung eine spezifische Perspektive.