14 Seiten, PDF-E-Book
Erschienen: November 2007
Bestell-Nr.: 21088
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Rupert Martin
Good Bye, Lenin! (PDF)
Freie Assoziation 2007, 10(3), 89-102
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Der Film »Good Bye, Lenin!« (2003) von Wolfgang Becker wird erörtert. Seine Komplexentwicklung dreht sich um die Verarbeitung der Trauer, die aus den massiven und abrupten Veränderungen der den Alltag organisierenden Verhältnisse in der DDR resultiert. Die Trauer wird verarbeitet, indem in gruppaler Aktion ein Übergangsraum geschaffen wird, der es ermöglicht, vorübergehend in der »alten« und der »neuen« Welt zugleich zu leben. Um die Trauer überhaupt aushalten zu können, wird dabei der Humor als »Antidot« eingesetzt, um nicht in Melancholie und Depression zu versinken. Insofern könnte man auch von »Galgenhumor« sprechen, da eine derart massive Veränderung der Verhältnisse wie bei der Wiedervereinigung – in nachträglicher Betrachtung – nicht gewünscht war. Letzteres ist ein Befund, der für Ost und Welt gleichermaßen gilt. Am liebsten hätte man sich die angenehmen Seiten der jeweils anderen Seite einverleibt, während alles so bleibt, wie es war. Indem der Humor hilft, die Trauer auf Distanz zu halten, ermöglicht er zugleich, die Trauer überhaupt aushalten zu können. Der Film parodiert mangelnden Mut zur Veränderung, angesichts von Veränderungen, die den Menschen unfassbar erscheinen.
Stichworte: Sozialer Wandel, Bewältigungsverhalten, Trauer, Humor, Sozialismus, Emotionale Reaktionen, Gesellschaft, Filme
Keywords: Social Change, Coping Behavior, Grief, Humor, Socialism, Emotional Responses, Society, Films
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