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20 Seiten, PDF-E-Book
Erschienen: August 2021
Bestell-Nr.: 21383
https://doi.org/10.30820/1434-7849-2021-1-49
»Freie Assoziation«
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Bernadette Grubner

Viruslust (PDF)

Sozialität, Triebökonomie und Herrschaft in der Pandemie

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Der Beitrag analysiert den politischen Umgang mit dem Coronavirus in Deutschland unter gesellschaftskritischem und psychoanalytischem Blickwinkel. Auf der Grundlage insbesondere der lacanianischen Triebund Sozialtheorie werden die Auswirkungen der Maßnahmen auf das zwischenmenschliche Verhalten, ihre triebökonomischen Implikationen sowie der Zusammenhang zwischen Pandemiebekämpfung und spätkapitalistischen Herrschaftsformationen untersucht. Im Zentrum steht die These, dass sich die »neue Normalität« der Virusbekämpfung als Fortsetzung einer gesellschaftlichen Entwicklung begreifen lässt, die sich seit den 1960er und 1970er Jahren in den westlichen Industrieländern vollzogen hat und die mit einer Veränderung der Subjektivierungsweise (d.h. der Weise, in der das Begehren der Subjekte geformt und ihr Verhalten reguliert wird) einhergegangen ist. Dieser Blickwinkel erhellt einige der auffälligsten gesellschaftlichen Phänomene, die in Zusammenhang mit der Pandemiebewältigung auftreten. Doch auch andere Entwicklungen – wie etwa die zunehmende gesellschaftliche Polarisierung – werden vor diesem Hintergrund fassbar und im Beitrag dargelegt.

Abstract:
The paper analyzes and criticizes the handling of the COVID-19 pandemic in Germany. It focuses on the impact preventive measures have on social behavior and libidinal economy and explicates how the fight against the pandemic and late capitalist governance interconnect. The analysis is based on psychoanalytic theory, in particular theories of the drive and of social bonds along the lines of Lacanian thought. It claims that the »new normal« of the pandemic is not altogether new, but results from and corresponds to a shift in the ways individuals are subjectified (i.e. the ways in which their desire is shaped and their behavior is regulated) – a shift that has taken place in Western societies since the 1960ies and 1970ies. This perspective sheds light on some particularly salient effects virus restrictions have on society. Also, it allows to grasp more general tendencies of our time – like the increasing political polarization –, which are briefly outlined in the paper.
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Sozialität, Triebökonomie und Herrschaft in der Pandemie
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