Psychotherapie & Sozialwissenschaft

Peter-Paul Bänziger & Annika Wellmann

Problemgeschichten. Zur Struktur und Genealogie massenmedialer Beratungskommunikation im späten 20. Jahrhundert (PDF)

Psychotherapie und Sozialwissenschaft 2011, 13(1), 99-117

Zusammenfassung:
Am Beispiel einer massenmedialen Sexratgeberkolumne geht der Beitrag der Frage nach, wie sich der Kommunikationsprozess zwischen Medium und Leserschaft vollzieht. Im Zentrum der Beziehung von Ratgebenden und -suchenden steht das Formulieren eines »Problems«. Die Ratgeberin bedarf der Darstellung von Problemen, um treffende Antworten formulieren und einen gut lesbaren Medientext produzieren zu können. Die Ratsuchenden ihrerseits wissen aus ... [ mehr ]

Kurt Imhof

Rationalitätsverlust durch die Intimisierung des Öffentlichen in den Massenmedien (PDF)

Psychotherapie und Sozialwissenschaft 2011, 13(1), 79-98

Zusammenfassung:
Die Intimisierung der medienvermittelten öffentlichen Kommunikation manifestiert sich vorab in Personalisierungen und Emotionalisierungen. Dies verleiht sedimentierten Klischees psychologischer Heuristiken Bedeutung in den Medien und führt unter anderem zu quasi-therapeutischen Sendungs- und Beitragsformaten. Allerdings werden diese Deutungsangebote zunehmend durch esoterische Begründungen ergänzt. Parallel dazu tendiert die ... [ mehr ]

Ulrich Streeck

»In Wirklichkeit liebst Du ihn gar nicht, Du bewunderst ihn«. Über Deutungen in Alltagsgesprächen (PDF)

Psychotherapie und Sozialwissenschaft 2011, 13(1), 59-78

Zusammenfassung:
In der Belletristik stößt man häufiger auf die Darstellung von Situationen, in denen eine Person das Handeln einer anderen Person in dem Sinne deutet, dass der anderen Person Gründe und Motive für ihr Handeln zugerechnet werden, die die gemeinte Person selbst nicht geltend gemacht hat. Ausgangspunkt solcher deutenden Zuschreibungen können unerfüllte Erwartungen, unbefriedigte Bedürfnisse, Störungen einer ... [ mehr ]

Claudio Scarvaglieri

Sprache als Symptom, Sprache als Arznei. Die linguistische Erforschung von Psychotherapie (PDF)

Psychotherapie und Sozialwissenschaft 2011, 13(1), 37-58

Zusammenfassung:
Der Artikel gibt einen Überblick über die linguistische Erforschung von Psychotherapie, die sich in drei Phasen vollzogen hat. Psychotherapie wurde zunächst nicht als Gegenstand sui generis, sondern allgemein als »Gespräch« in den Blick genommen. In der zweiten Phase wurde der therapeutische Diskurs als Ganzer thematisiert, spezifische Diskursstrukturen, die Therapie von anderen Formen institutionellen Handelns unterscheiden, ... [ mehr ]

Heiko Hausendorf

Therapeutisierung durch Sprache. Linguistische Beobachtungen mit Illustrationen aus der Welt der Rundfunksendungen mit Anruferbeteiligung (PDF)

Psychotherapie und Sozialwissenschaft 2011, 13(1), 9-36

Zusammenfassung:
Im vorliegenden Beitrag wird gezeigt, wie Therapeutisierungsphänomene an der Oberfläche der sprachlichen Erscheinungsformen der Kommunikation zum Ausdruck kommen können und welches die charakteristischen Momente der Interaktion zwischen Therapeut und Klient sind, die sich in diesen Erscheinungsformen bemerkbar machen. Therapeutisierung beruht dabei immer schon auf einer Vulgata psychotherapeutischen Wissens, wie am Beispiel eines Ausschnitts ... [ mehr ]

Kathrin Mörtl

Tagungsbericht. Integrative Trends in der Psychotherapieforschung: Das 41. »International Meeting of the Society for Psychotherapy Reasearch« (PDF)

Psychotherapie und Sozialwissenschaft 2010, 12(2), 95-101

Zusammenfassung:


Stichworte:


Abstract:


Keywords:
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Friedemann Pfäfflin

»Mein Mord«. Zur Bewertung von Geständnissen bei der Prognosebegutachtung. Eine Kasuistik (PDF)

Psychotherapie und Sozialwissenschaft 2010, 12(2), 79-93

Zusammenfassung:
Diskutiert werden Vorgeschichte und prognostische Begutachtung eines Mannes, der bereits seit dreizehn Jahren eine lebenslange Freiheitsstrafe verbüßte, zu der er wegen Mordes an einem Kind, wegen sexueller Handlungen an einem Kind und wegen schwerer Körperverletzung verurteilt worden war. Er hatte bereits viele Vorstrafen, u.a. für sexuellen Kindesmissbrauch. Die Begutachtung gestaltete sich schwierig, weil der Mann zum ... [ mehr ]

Svenja Tauber & Florian Juen

Gewalt in der Spätadoleszenz. Perspektiven der Bindungsforschung (PDF)

Psychotherapie und Sozialwissenschaft 2010, 12(2), 59-77

Zusammenfassung:
In dieser Arbeit untersuchen wir Gewalttätigkeit in der Spätadoleszenz unter einer bindungstheoretischen Perspektive. Innere Arbeitsmodelle von Bindung, die sich als Erwartungshaltungen im Individuum aufbauen, haben Einfluss auf die Art und Weise der Beziehungsgestaltung und der Affektregulation. Während sicher gebundene Personen darauf vertrauen, dass ihr Bedürfnis nach Nähe und Sicherheit erfüllt wird bzw. sie die Kompetenz ... [ mehr ]

Martin Schott

Das Messerattentat. Psychotherapie von Persönlichkeitsstörungen in der Forensik (PDF)

Psychotherapie und Sozialwissenschaft 2010, 12(2), 45-58

Zusammenfassung:
Anhand einer Fallgeschichte über einen forensischen Patienten, der eine Frau auf der Straße mit einem Messer angestochen hatte, werden Behandlungsprobleme u.a. der Gestaltung einer therapeutischer Beziehung, der Objektkonstanz, der Übertragung und Gegenübertragung, der seelischen Struktur und der Rolle der Institution diskutiert.

Stichworte:
Therapeutische Beziehung, Objektkonstanz. seelische Struktur.

Abstract:
The ... [ mehr ]

Thomas Ross, Val;Sookoo Reed, Friedemann Pfäfflin & Carolin Zakikhany

Kognitive Konzepte und Reflektionsebenen von Mitarbeitern des Maßregelvollzugs. Eine qualitative Analyse (PDF)

Psychotherapie und Sozialwissenschaft 2010, 12(2), 29-44

Zusammenfassung:
Vorgestellt wird eine qualitative Analyse der Art und Weise, wie forensischpsychiatrisches Fachpersonal die Arbeit mit Patienten reflektiert. Vor dem Hintergrund der vor allem in Pflegekreisen weit verbreiteten Skepsis standardisierten Messinstrumenten gegenüber, die in der Regel viel zu wenig klinische Nützlichkeit aufwiesen, wurde hier ein Fragenkatalog entwickelt und qualitativ ausgewertet, der sich auf unterschiedliche Aspekte der praktischen ... [ mehr ]

Kathrin Mörtl & Franziska Lamott

Wie wird Veränderung in der Psychotherapieforschung gemessen? Ein Plädoyer für triangulierende Forschung (PDF)

Psychotherapie und Sozialwissenschaft 2010, 12(2), 7-28

Zusammenfassung:
In der Psychotherapieforschung beschäftigen wir uns entweder mit dem Prozess oder dem Outcome. Wir sind daran interessiert, wie sich Menschen verändern und wie eine bestimmte Behandlung wirkt. Beim genauen Messen dieser Phänomene vergessen viele Forscher jedoch, dass die Wahl der Methode, die Zusammensetzung des Forschungsteams und die Kooperation sowohl mit den Patienten wie auch mit den Therapeuten die erzielten Ergebnisse grundlegend ... [ mehr ]

Claudia Pauli-Magnus, Anette Bruder, Vanessa Sieler & Astrid Riehl-Emde

Erfolgskriterien für die Kooperation ärztlicher und psychosozialer Berufsgruppen in interprofessionellen Qualitätszirkeln (PDF)

Psychotherapie und Sozialwissenschaft 2010, 10(1), 107-128

Zusammenfassung:
Vorgestellt wird eine qualitative Studie, die im Rahmen einer Nachbefragung zum Modellprojekt »Interprofessionelle Qualitätszirkel in der Pränataldiagnostik«1 durchgeführt wurde. Es wurde untersucht, ob und unter welchen Bedingungen interprofessionelle Qualitätszirkelarbeit als lohnend und sinnvoll für die Kooperation ärztlicher und psychosozialer Berufsgruppen bei Pränataldiagnostik erlebt wird. Das ... [ mehr ]

Ingrid Erhardt, Wolfgang Mertens, Cord Benecke, Michael Zehetleitner & Susanne Hörz

Klinische Praxis und formalisierte Diagnostik: Lässt sich der Bericht für den Gutachter mit einem OPD-Rating vergleichen? (PDF)

Psychotherapie und Sozialwissenschaft 2010, 10(1), 79-106

Zusammenfassung:
Diese Studie geht der Frage nach, ob es eine Übereinstimmung zwischen den diagnostischen Einschätzungen anhand der Berichte für die Gutachter zur Überprüfung der Kostenübernahme von analytischer Psychotherapie (im folgenden »Kassenantrag«) und dem Rating des OPD-2-Interviews gibt. Es wird ein qualitatives Verfahren zur Übersetzung der Kassenanträge in die OPD-Terminologie (»VÜ-KA-OPD«) ... [ mehr ]

Vanessa Brandestini & Marie-Luise Hermann

Wie erklären Psychoanalytiker Patienten, was psychoanalytische Psychotherapie ist? (PDF)

Psychotherapie und Sozialwissenschaft 2010, 10(1), 43-77

Zusammenfassung:
In Abklärungsgesprächen der psychotherapeutischen Praxisstelle der Universität Zürich wurde untersucht, wie Psychoanalytiker ihren Patienten1 erklären, was psychoanalytische Psychotherapie ist. Acht auf Video aufgezeichnete Abklärungen von fünf verschiedenen Therapeuten wurden transkribiert und inhaltsanalytisch ausgewertet. Vor dem theoretischen Hintergrund des Konzepts der Informierten Zustimmung und seiner Anwendbarkeit ... [ mehr ]

Annegret Conrad & Anna Auckenthaler

Therapiemisserfolge in ambulanter Einzeltherapie: Die Sicht der Klienten (PDF)

Psychotherapie und Sozialwissenschaft 2010, 10(1), 7-41

Zusammenfassung:
Das Ziel der vorliegenden Studie war zu untersuchen, wie Klienten Therapiemisserfolg erleben und inwieweit ihre Erfahrungen über verschiedene Therapieansätze hinweg vergleichbar sind. Hierzu wurden problemzentrierte Interviews mit 20 Klienten durchgeführt, die eine zurückliegende Therapie als misslungen einschätzten. Die Interviewtranskripte wurden in Anlehnung an die Forschungsstrategie der Grounded Theory ausgewertet. Die ... [ mehr ]

Anja Elstner & Bruno Hildenbrand

Psychiatrische Soziologie als Klinische Soziologie. Ein Beitrag zur Professionalisierung in psychiatrischen Handlungsfeldern (PDF)

Psychotherapie und Sozialwissenschaft 2009, 11(2), 99-126

Es gibt »gute organisatorische Grunde fur schlechte Klinikakten« (Harold Garfinkel), und es gibt gute fachliche Grunde fur gute Klinikakten. Einer davon wird in diesem Beitrag behandelt. Es wird ein Konzept vorgestellt, das dazu dient, das Erstellen von Klinikakten zum einen systematisch fur Professionalisierungsprozesse in Kliniken oder allgemein in stationären Einrichtungen der Behandlung von Identität einzusetzen. Zum anderen soll es dazu dienen, in ... [ mehr ]

Dorett Funcke

Der unsichtbare Dritte. Ein Beitrag zur psychohistorischen Dimension der Identitätsfindung am Beispiel der Spendersamenkinder (PDF)

Psychotherapie und Sozialwissenschaft 2009, 11(2), 61-98

In dem Beitrag geht es um die erste Generation von heute erwachsenen Kindern, die in den 80er Jahren durch eine anonyme Samenspende gezeugt worden sind. Es wird anhand von drei Fallbeispielen gezeigt, dass ein technisch vermittelter Lebensanfang, ein Hervorgehen aus einem Erzeugungsakt, hinter dem keine gemeinsame Lebenspraxis steht bzw. der auf keinem gemeinsamen Liebesverhältnis aufruht, den Identitätsbildungsprozess beeinträchtigt. Ein allgemeiner Schluss, der ... [ mehr ]

Johannes Hätscher

Die Tiefe Hirnstimulation in der Therapie des Morbus Parkinson als Gegenstand fallrekonstruktiver und identitätstheoretischer Forschung (PDF)

Psychotherapie und Sozialwissenschaft 2009, 11(2), 27-60

Bei der Tiefen Hirnstimulation (THS) handelt es sich um eine potente Behandlungsmethode des fortgeschrittenen Stadiums der Parkinson-Krankheit. In neurologischen Studien ist in den letzten Jahren wiederholt auf psychosoziale Anpassungsstörungen hingewiesen worden, die in der postoperativen Phase auftreten können. Diese Dimension des neurochirurgischen Eingriffes wird unter Einnahme einer mikrosoziologischen Perspektive untersucht. Es wird rekonstruiert, welchen ... [ mehr ]

Bruno Hildenbrand

Die Stellung des Klinischen Soziologen zwischen Wissenschaft und Lebenspraxis (PDF)

Psychotherapie und Sozialwissenschaft 2009, 11(2), 7-26

Auf einem Kontinuum zwischen Distanz in der Nähe zur gesellschaftlichen Praxis und Nähe zur gesellschaftlichen Praxis in der Distanz wird die Klinische Soziologie als eine Herangehensweise an den Transfer wissenschaftlichen Wissens in die gesellschaftliche Praxis bestimmt, welche dadurch gekennzeichnet ist, dass die (professionelle) Praxis selbst die Themen vorgibt, ohne dass die Klinische Soziologie dadurch ihre Distanz zur Praxis aufgibt. Unterschiedliche ... [ mehr ]

Maximilian Wontorra

Wundts Psychologie einer überindividuell-kulturellen Entwicklung. Zwei Neuerscheinungen zu seiner Völkerpsychologie (PDF)

Psychotherapie und Sozialwissenschaft 2009, 11(1), 89-101

Aus der Einleitung:

Zu Recht verdankt Wilhelm Wundt (1832-1920) einen Großteil seines Renommees als bedeutender Gelehrter des 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts seiner Rolle als Grunder des weltweit ersten Instituts fur experimentelle Psychologie im Jahr 1879, weil es per se schon als eine besondere Leistung anzusehen ist, dass es ihm gelang, ein Institut zu etablieren, das bereits wenige Jahre nach seiner Grundung angehende oder schon graduierte Wissenschaftler ... [ mehr ]

Ulrich Streeck

Der Psychotherapeut »unter Druck«. Über Kontrolle, projektive Identifikationen und die Ablauforganisation des therapeutischen Gespräches (PDF)

Psychotherapie und Sozialwissenschaft 2009, 11(1), 19-35

Manche Patienten versuchen, den Psychotherapeuten im Gespräch zu kontrollieren und dazu zu veranlassen, sich ihren Erwartungen gemäß zu verhalten (projektive Identifikation). Das kann gelingen, indem sie den Therapeuten provozieren. Sie können die therapeutische Situation aber auch mit subtileren Mitteln zu kontrollieren versuchen. Die konversationsanalytische Untersuchung von Sequenzen aus Therapien, in denen der Therapeut das Verhalten des Patienten als ... [ mehr ]

Rebecca Saladin & Bernhard Grimmer

Das Arbeitsbündnis aus gesprächsanalytischer Sicht, Kooperation im psychoanalytischen Erstgespräch im Kontext von Themenwechseln (PDF)

Psychotherapie und Sozialwissenschaft 2009, 11(1), 37-69

Die gesprächsanalytische Untersuchung von zehn Themenwechselsequenzen aus psychoanalytischen Erstgesprächen der Praxisstelle der Abteilung Klinische Psychologie, Psychotherapie und Psychoanalyse der Universität Zürich zeigt, welche kommunikativen Aktivitäten Kooperation fördern bzw. verhindern und zu Verständigungsschwierigkeiten und Kommunikationsstörungen führen. Dabei zeigt sich unter anderem, dass kooperative Kommunikation im ... [ mehr ]

Käte Meyer-Drawe

Vergeben und vergessen? Eine Redensart unter Verdacht (PDF)

Psychotherapie und Sozialwissenschaft 2009, 11(1), 103-118

Schon vergeben ist oft schwierig, aber zu vergeben und dann auch noch zu vergessen, scheint unmöglich zu sein. Dennoch sind wir Menschen, die niemals völlig wissen können, was sie tun, und deshalb stets riskieren, schuldig zu werden, auf Verzeihung angewiesen. Verzeihen ist ein sozialer Akt, in dem in erster Hinsicht nicht die Tat, sondern dem Täter verziehen und somit auf Rache verzichtet wird. Die Rolle dessen, der vergibt, ist zwielichtig. Denn er gibt ... [ mehr ]

Eva Baumann-Neuhaus & Markus Matthys

Alter, Gesundheit, Religiösität (PDF)

Psychotherapie und Sozialwissenschaft 2009, 11(1), 71-87

Die Menschen unserer Gesellschaft werden immer älter. Es besteht deshalb ein grosses Interesse Ressourcen zu finden, die einerseits ein gutes Leben im fortgeschrittenen Lebensalter ermöglichen und sich andererseits positiv auf die Gesundheit und das Gesundheitsverhalten und damit auf die Gesundheitskosten auswirken. Religion im weitesten Sinne könnte eine solche Ressource sein. Die beschriebene Studie, die im Rahmen des nationalen Forschungsprogramms ... [ mehr ]

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