Psychotherapie & Sozialwissenschaft
Handlung und Handlungserklärung. Ein Kommentar zum Dialog zwischen Rüdiger und Günther Bittner (PDF)
Der Dialog zwischen R. Bittner und G. Bittner zu Handlungen und zur Frage der Bewusstheit bzw. Unbewusstheit von Handlungsgründen (im gleichen Heft) wird kommentiert. Im Rahmen des Kommentars werden einige mögliche Kritikpunkte an den beiden Beiträgen herausgegriffen, und es werden einige Fragen gestellt im Hinblick auf psychologische Forschungsinteressen. Im Einzelnen werden dabei die Relevanz einer handlungs- und kulturtheoretisch ausgerichteten Psychologie, R. ... [ mehr ]
Die eigene Sterblichkeit als Thema im Leben von jungen Erwachsenen - eine qualitative Untersuchung (PDF)
Es wird untersucht, inwiefern die eigene Sterblichkeit ein Thema für junge Erwachsene im Sinne von Thomae (1996) ist. In seiner biografisch fundierten Persönlichkeitstheorie ist die Welt des Individuums als individuelle Deutung von Realität und den daraus hervorgegangenen Überzeugungen (beliefs) konzipiert. Der Tod und dessen Antizipation sind eine von vielen möglichen inhaltlichen Aspekten kognitiver Repräsentation. Der Studie liegt eine ... [ mehr ]
Hausarzt und Placebo: Ergebnisse aus einer Fokusgruppe und Rückblick auf Balints »apostolische Funktion« (PDF)
Eine hausärztliche Fokusgruppe diskutierte den hausärztlichen Umgang mit »Placebo«. Die Diskussion wurde aufgezeichnet, transkribiert und mittels qualitativer Inhaltsanalyse ausgewertet. Als implizites Ergebnis war die Reformulierung von »Placebo« als einem »Behandlungsauftrag« und das damit verbundene theologische Vokabular (»Wahrhaftigkeit«, »Sünde«, »kommunizieren«) sowie der moralische ... [ mehr ]
Personen und ihr Gehirn (PDF)
Angesichts des zunehmenden Interesses der Neurowissenschaften am Phänomen des Bewusstseins ist es nicht verwunderlich, dass auch die Formen des bewussten Lebens, die mit der Existenz von Personen verbunden werden, in das Zentrum der Diskussion gerückt sind. Wie der Begriff der Person dabei genauer zu bestimmen ist, ist nicht so klar; vielleicht lässt sich als Minimal-Konsens festhalten, dass Personen Wesen sind, die sich zu sich selbst verhalten, ihr eigenes Tun ... [ mehr ]
Handeln aus Gründen, Handeln aus unbewussten Gründen (PDF)
Nach Freud sind die Gründe, aus denen jemand etwas tut, diesem Menschen manchmal nicht bewusst. In einer früheren eigenen Arbeit (»Aus Gründen handeln«) wurde hingegen behauptet, dass die Gründe, aus denen man etwas tut, einem in irgendeiner Weise bekannt sind. Der Konflikt lässt sich so lösen: Die Gründe, also dasjenige, in Anbetracht dessen man etwas tut, sind einem bekannt, denn sonst bliebe kein Unterschied zwischen Handlungen ... [ mehr ]
Aus unbewussten Gründen handeln? (PDF)
In Anmerkungen zu einem Beitrag von R. Bittner zur Frage der Bewusstheit bzw. Unbewusstheit von Handlungsgründen (im gleichen Heft) wird die dort erörterte Frage allgemeiner gestellt: Was macht Menschen handeln? Bestimmte neuronale Erregungen, sagen die Neurowissenschaftler. Zustände, Ereignisse in der Welt sagt Bittner. Demgegenüber wird die Ansicht vertreten, dass Situationen, in denen Personen sich befinden, teilweise unbewusste Kontexte, in denen sie ... [ mehr ]
Sozialwissenschaftliche Biographieanalyse von chronisch kranken Patientinnen auf der empirischen Grundlage des autobiographisch-narrativen Interviews. Exemplifiziert an der
Der Beitrag expliziert und erläutert beispielbezogen die grundlagentheoretischen Einsichten in die Entfaltung von Lebensgeschichten (insbesondere von biographischen Prozessstrukturen) und in die für deren Erforschung geeigneten methodischen Grundlagen und Schritte der Erzählanalyse, wie sie in der qualitativen Sozialforschung in den letzten 30 Jahren erntwickelt worden sind. Die Forschungsschritte, die bei der Analyse autobiographisch-narrativer Interviews zur ... [ mehr ]
»Ich würde es mir dreimal überlegen (...)«. Problemkonstellationen biographischer Arbeit vor und nach einer Leberlebendspende (PDF)
Die Entwicklung der Medizin konfrontiert die Menschen mit neuen Möglichkeiten und gleichzeitig mit neuen Fragen und Dilemmata. So bietet die Medizin Spendern die Möglichkeit der Leberlebendspende und delegiert damit die Entscheidung über das Leben oder den Tod eines Menschen an den Spender, der einem nicht zu unterschätzenden Risiko ausgesetzt wird. Die subjektive Sichtweise und Bewertung der Entscheidung zur Spende hängt zentral davon ab, ob man die ... [ mehr ]
Die Bedeutung der Biographie für das subjektive Erleben einer Herztransplantation (PDF)
Obwohl Herztransplantationen aus Sicht der betroffenen Patienten dramatische Eingriffe darstellen, die ihr Leben verändern, wird die Wechselwirkung zwischen individueller Biographie und Transplantationseingriff in empirischen Untersuchungen häufig nicht ausreichend gewürdigt. In einer qualitativen Studie wurden 18 Patienten vor und nach Herztransplantation in narrativen Interviews befragt. Die Interviews wurden mit der Methode der »Grounded Theory« ... [ mehr ]
Normalisierung durch Übernahme der Patientenrolle - Subjektive Krankheitsvorstellungen, Bewältigungsstrategien und Zukunftserwartungen bei Patienten mit akuter Leukämie nach
Die subjektiven Krankheitsvorstellungen, Behandlungserfahrungen, Bewältigungsstrategien und Prognoseeinschätzungen von Patienten mit akuter Leukämie werden zu Beginn des zweiten Chemotherapiezyklus im Rahmen der Krankenhausbehandlung untersucht. Mit zwölf an akuter myeloischer Leukämie erkrankten Patienten wurden etwa sechs bis acht Wochen nach Diagnosestellung ausführliche semistrukturierte Interviews durchgeführt. Die transkribierten ... [ mehr ]
Online-Beratung bei Arbeitsstörungen und Prüfungsängsten (PDF)
Ausgehend von der Feststellung, dass Arbeitsstörungen zwar keine eigene Störungskategorie in den derzeitigen Klassifikationssystemen sind, dass sie aber dennoch extrem beeinträchtigende Zustände darstellen, wird eine kurze Einführung in Arbeitsstörungen und Prüfungsängste mit einem Schwerpunkt auf chronischem Aufschiebeverhalten (procrastination) gegeben. Dann wird anhand von zwei Fallvignetten Vorgehen und Inhalt bei der ... [ mehr ]
Delinquenz aus Sicht von Eltern und Kindern - Herausforderungen und Chancen der Triangulation subjektiver Perspektiven (PDF)
Im Hinblick auf Delinquenz bei Kindern und unter Heranziehung von vorliegenden Daten aus einem Forschungsprojekt werden Eltern- und Kinder-Perspektiven sowohl generationen- als auch fallbezogen miteinander kombiniert. Auf diese Weise kann die familiale Bearbeitung kindlicher Delinquenz, die für die weitere Entwicklung abweichenden Verhaltens bedeutsam ist, klarer herausgearbeitet werden. Generationenspezifische Differenzen zeigten sich vor allem hinsichtlich der ... [ mehr ]
Psychosoziale Beratung in einer Selbsthilfe-Newsgroup zum Thema Angst (PDF)
Anhand eines konkreten Austauschs in einer Selbsthilfe-Newsgroup werden die netzspezifischen Aspekte von Kommunikation analysiert, und Strukturmerkmale von psychosozialer Beratung im Internet werden herausgearbeitet. Es zeigt sich, dass die Besonderheiten der textbasierten Netzkommunikation und die Anpassung der Nutzer an deren Erfordernisse dazu führen, dass Hemmschwellen herabgesetzt werden, dass ein größeres Kontrollerleben ermöglicht wird und dass ... [ mehr ]
»M-Therapy«: Klinisch-psychologische Interventionen mit Mobilmedien (PDF)
Es wird im Überblick informiert über den aktuellen Forschungs- und Entwicklungsstand zu klinisch-psychologischen Interventionen mit computertechnischen Mobilmedien (Mobile Therapy bzw. M-Therapy). Im Unterschied zum herkömmlichen stationären Computer, dessen Nutzung an bestimmte Orte gebunden ist, können über drahtlos vernetzte Mobilmedien jederzeit und überall im Alltag klinisch-psychologisch relevante Daten erfasst, Informationen abgerufen, ... [ mehr ]
Tag nach der »schlechten Nachricht«. Fallbeispiel eines Visitengesprächs zwischen Patient, Arzt und Pflegefachperson (PDF)
Ausgehend von der Feststellung, dass das Überbringen von schlechten Nachrichten von Ärzten viel Fingerspitzengefühl und das Geschick erfordert, sich in die Wirklichkeit ihrer Patienten hineinzuversetzen, um individuell aufkommende Besorgnisse und Ängste angemessen beantworten zu können, wird anhand einer Fallgeschichte gezeigt, wie die Professionellen mit den Gefühlen einer Patientin umgehen, die tags zuvor mit einer schlechten Nachricht ... [ mehr ]
Die Gestaltung traumatischer Erfahrungen im narrativen Prozess (PDF)
Die Ergebnisse einer qualitativen Untersuchung werden präsentiert, die der sprachlichen Darstellung und der Frage der Erzählbarkeit traumatischer Erfahrungen nachgegangen ist. Analysiert wurden Texte von fünf Frauen, die Erfahrungen des sexuellen Übergriffs im Kindesalter darstellten. Es wird gezeigt, dass psychische Traumata sexueller Übergriffserfahrungen auf der Ebene der Schriftlichkeit narrativ präsentiert werden können und als ... [ mehr ]
Die Rhetorik des Traumas in Erzählungen. Mit der exemplarischen Analyse einer literarischen Eröffnungssituation (PDF)
Es wird untersucht, mit welchen sprachlichen Mitteln traumaspezifische Kommunikation hergestellt wird. Dazu werden Erzähltexte von potentiell traumatisierend erlebten Ereignissen hinsichtlich der in ihnen angelegten Rezeptionsmechanismen analysiert und damit der mit dem Thema »Trauma« verbundene moralische Druck reflektiert. Zuerst wird aufgezeigt, wie die Rhetorik des Traumas erforscht werden kann. Mit der Analyse des Beginns von Binjamin Wilkomirskis Buch ... [ mehr ]
Trauma erzählen - kommunikative, sprachliche und stimmliche Verfahren der Darstellung traumatischer Erlebnisse (PDF)
Vor dem Hintergrund eines Forschungsüberblicks wird die Spannweite unterschiedlicher Verfahren der Darstellung traumatischer Erlebnisse explorativ sondiert. Dies geschieht anhand von vier transkribierten Traumadarstellungen, die aus einem linguistisch, gesprächsanalytisch und narratologisch ausgewerteten Korpus von zwölf Darstellungen traumatischer Erlebnisse (Kriegserlebnisse, schwere Unfälle, Tod der Eltern im Kindesalter) ausgewählt worden waren. ... [ mehr ]