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27 Seiten, PDF-E-Book
Erschienen: Juli 2023
Bestell-Nr.: 41009
https://doi.org/10.30820/9783837932713-247
Leseprobe
Christopher W. T. Miller, Lindsay L. Clarkson & Donald R. Ross

Der Film First Reformed und die ökologische Krise (PDF)

Wege zu Lähmung und Wandel

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Die Natur war schon immer ein integraler Bestandteil unserer Existenz; mit wachsender Dringlichkeit sind wir heute gezwungen, unsere Annahmen über diese Verbindung zu überdenken. Individuelle Reaktionen auf die Umwelt werden nicht nur von der soziokulturellen Umgebung beeinflusst, sondern auch von der eigenen inneren Welt, insbesondere davon, ob die eigenen inneren Objekte als irreparabel beschädigt oder als potenziell zu retten gesehen werden. Übermäßige Schuldgefühle für destruktive Impulse können die Fähigkeit einschränken, die individuelle Verantwortung für die aktuelle Situation zu erkennen, ohne das Gewicht des ökologischen Fußabdrucks zu dramatisieren. Es können wahnhafte Lösungen eingegangen werden, die Extremformen von Engagement aufwerten sollen. Der Film First Reformed veranschaulicht den scheinbar gegensätzlichen Umgang mit dem Planeten: rücksichtslose Ausbeutung durch einen Industriellen und ein leidenschaftlicher Kampf gegen die Umweltzerstörung zu wirtschaftlichen Zwecken. Wir untersuchen die Dynamik des psychischen Zustands, der zu einer eingeschränkten Wahrnehmung und einem Mangel an konstruktiver Handlungsfähigkeit in Bezug auf die Umweltkrise führt. Wir stellen eine alternative Konzeptualisierung für den Platz der Natur im psychischen Gleichgewicht des Menschen vor und machen deutlich, dass eine stärker integrierte Beziehung zur Umwelt ein fürsorgliches, bewahrendes Handeln für die Natur und für uns selbst erleichtern kann.

Abstract:
The natural world has always been integral to our existence; currently, we are compelled to reckon with our assumptions about this connection with mounting urgency. Individual reactions to the environment are influenced not only by the sociocultural surround, but also by one’s internal world, particularly whether one’s internal objects are felt to have been irreparably damaged or are potentially salvageable. Excessive guilt about destructive impulses can limit one’s ability to recognize individual responsibility for the current situation without catastrophizing the weight of one’s ecological footprint. Delusional solutions may be adopted, valorizing extreme forms of engagement. The film First Reformed illustrates what appear to be divergent approaches to the planet: ruthless exploitation by an industrialist versus an impassioned objection to destruction of the environment for economic gain. In this narrative, both are underpinned by a paranoid-schizoid mindset. We investigate the dynamics of this psychic state, which results in a constricted perception and an absence of constructive agency with respect to the environmental crisis. We present an alternative conceptualization of the natural world’s place within a person’s psychic equilibrium. We emphasize that a more integrated relationship with the environment can facilitate concerned, preservative action on behalf of the natural world and ourselves.