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Buchreihe: Jahrbuch für psychoanalytische Pädagogik
ISSN: 0938-183X
182 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm
Erschienen: Januar 2019
ISBN-13: 978-3-8379-2837-2
Bestell-Nr.: 2837
Leseprobe

Der Genderdiskurs in der Psychoanalytischen Pädagogik

Eine notwendige Kontroverse. Jahrbuch für Psychoanalytische Pädagogik 26

Sofort lieferbar. Lieferzeit (D): 4-5 Werktage

Die traditionelle Zweiteilung der Geschlechter, die die Unterschiede zwischen Männern und Frauen akzentuiert, wird inzwischen auch in der Psychoanalyse vor dem Hintergrund der Genderdebatte infrage gestellt. Dabei zeigt sich, dass die Debatte um Freuds Vorstellung einer grundlegenden »konstitutionellen Bisexualität« eine Revision bisheriger psychoanalytischer Sexualtheorien ermöglicht mit dem Ziel, sich auch mit der Homosexualität, Transsexualität und Intersexualität angemessen auseinanderzusetzen.

Die AutorInnen zeigen die Folgen dieser Debatte für die pädagogische Praxis auf und beleuchten aus verschiedenen Perspektiven, wie unter anderem sexuelle Vielfalt lebendig erfahrbar gemacht werden kann, ohne die damit einhergehenden Ängste und Unsicherheiten zu ignorieren. Sie hinterfragen die Kritik an der sozialen Rollenzuschreibung und weisen dabei auch auf Probleme hin, die entstehen, wenn Psychoanalytische PädagogInnen diskurstheoretischen und (de)konstruktivistischen Überlegungen folgen, die eine Dethematisierung von »männlich« und »weiblich« anstreben und einer Diskriminierung unterschiedlicher sexueller Orientierungen entgegenwirken sollen.

Mit Beiträgen von Josef Christian Aigner, Mechthild Bereswill, Günther Bittner, Frank Dammasch, Marian Kratz, Hans-Geert Metzger, Ilka Quindeau, Barbara Rendtorff und Marc Thielen

»Die Aufsätze regen zu zahlreichen anderen Nachfragen an: zum Aushandeln von Geschlechtsidentitäten, zu den Möglichkeiten und Grenzen der Selbstbestimmung bei medizintechnisch gezeugten Kindern, zu interethnischen Geschlechtsverständnissen, zum Verhältnis von gefühlter und zugeschriebener Sexualität […] Über ihnen allen steht die Frage: Von welchem gesicherten Wissen gehen wir aus, wenn wir über Geschlecht und Sexualität reden? Und: Was lassen wir überhaupt als gesichertes Wissen zu? ...«

Helmwart Hierdeis, Socialnet.de am 27. März 2020

»Der hier besprochene Band versammelt acht kontroverse Beiträge zur Klärung des Verhältnisses zwischen Psychoanalytischer Pädagogik und Geschlechterforschung ...«

Ehther Hutfless, Weiberdiwan Sommer 2019

Von normativen Identitätsvorstellungen zur Ambiguitätstoleranz
Ilka Quindeau

Geschlecht als Konfliktkategorie und als soziale Konstruktion
Überlegungen zu einer grundlegenden Spannung
Mechthild Bereswill

Psychoanalyse, Geschlecht und die Pädagogik
Barbara Rendtorff

»Let’s talk about Sex«
Kritische Anmerkungen zur Thematisierung von Sexualität in pädagogischen Aufklärungsdiskursen über unbegleitete minderjährige Geflüchtete
Marc Thielen

Körper ohne Gewicht?
Über Gender, Gender Roles und Gender Identity
Günther Bittner

Das Geschlechtsspezifische in pädagogischen Beziehungen
Die Aberkennung von Geschlecht und die Grenzen des Konstruktivismus
Josef Christian Aigner

Entwicklungsprozesse des männlichen Kindes und Jugendlichen
Frank Dammasch

Neue Familienformen und Reproduktionsmedizin
Ein psychoanalytischer Zugang
Hans-Gerrt Metzger

Literaturrückschau

Sprachverwirrung zwischen Sex und Gender
Eine Literaturrückschau zur Frage nach einer psychoanalytisch-pädagogischen Genderdebatte
Marian Kratz

Rezensionen

David Zimmermann, Matthias Meyer, Jan Hoyer (Hrsg.): Ausgrenzung und Teilhabe. Perspektiven einer kritischen Sonderpädagogik auf emotionale und soziale Entwicklung
(Tillmann F. Kreuzer)

Andreas Hamburger, Wolfgang Mertens (Hrsg.): Supervision – Konzepte und Anwendungen. Band. Supervision in der Praxis – ein Überblick
(Florian Jacobs)