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Buchreihe: Analyse der Psyche und Psychotherapie
ISSN: 2943-6222
125 Seiten, Broschur, 125 x 205 mm
1. Aufl. 2021
Erschienen: November 2021
ISBN-13: 978-3-8379-2758-0
Bestell-Nr.: 2758
https://doi.org/10.30820/9783837978056
LeseprobeWerbeblatt

Körpergefühl

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Die gegenseitige Durchdringung von Psyche und Soma zeigt sich besonders deutlich im Gefühlsleben. Timo Storck und Felix Brauner beleuchten systematisch das Verhältnis von Körper und Gefühl aus trieb- und objektbeziehungstheoretischer, abwehrbezogener, relationaler und interdisiziplinärer Perspektive. Sie arbeiten die Bedeutung der Negativität für die Psychosomatik und der Zwischenleiblichkeit für die mentalisierte Affektivität heraus, um daraus Behandlungstechniken für eine zeitgenössische Psychoanalyse und tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie abzuleiten. In anschaulichen Fallbeispielen werfen sie einen besonderen Blick auf die Bedeutung der Leiblichkeit in Gegenübertragungsaffekten und einer mentalisierten Alterität.

Die Autoren zeigen, dass sich psychische und psychosomatische Störungen als eine Art Unterbrechung leibseelischer Vermittlung verstehen lassen. In psychoanalytisch orientierten Behandlungen werden daher Phänomene der leiblichen und emotionalen Übermittlung arretierter, überflutender, gehemmter oder anders beeinträchtigter Erlebnisanteile berücksichtigt. Ziel ist, ein Körpergefühl zu etablieren, in dem das Durchdrungensein von Psyche und Soma wiederhergestellt werden kann.

»Das Buch der beiden Autoren ist eine wissenschaftliche Abhandlung darüber, inwieweit Psyche und Soma Einfluss auf das Gefühlsleben haben und welchen Platz Körpergefühl in der therapeutischen Arbeit haben kann und sollte […]. Als psychologische Therapeuten und Analytiker stehen für die Autoren die Forschungserkenntnisse und ihr Einfluss auf die therapeutische Arbeit mit Patienten im Fokus. Verschiedene Perspektiven und Ebenen werden durch Beispiele aus der Praxis verdeutlicht ...«

Gabriele Gesche-Franzen, cross-x-check.de, 4. Februar 2022

»Wenn du in die fachliche psychodynamische Sichtweise, d.h. die psychoanalytischen und tiefenpsychologischen Perspektiven auf den Zusammenhang zwischen Körper und Psyche, tiefer einsteigen willst, können wir dir das Buch ›Körpergefühl‹ empfehlen  ...«

, GlücklichVerkopft – Der Podcast mit Psychologinnen auf der Couch, Januar 2022

Körper und Leib, Objekt und Subjekt: Einleitung
Zur Geschichte der Leiblichkeit
Zur Geschichte von Gefühlswissen und emotionaler Kompetenz

Körper und Gefühl bei Sigmund Freud
Freuds Haltung zu Biologie und Psychophysik
Der psychosomatische Charakter der Triebtheorie
Probleme der Freud’schen Affekttheorie
Erste Phase
Zweite Phase
Das Ich als »vor allem ein körperliches«
Konversion und Somatisierung

Körper und Gefühl bis heute
Die triebtheoretische Ebene
Die abwehrbezogene Ebene
Die objektbeziehungstheoretische Ebene
Die relationale Ebene
Die interdisziplinäre Ebene
Perspektive I: Negativität als Zugang zur Psychosomatik
Perspektive II: Mentalisierte Affektivität und Leiblichkeit

Körpergefühle in psychodynamischen Behandlungen
Skizze einer psychodynamischen Körper-Nosologie
Der Körper als Unruhe-Herd: Erregungszustände, Überflutung, Handlungsdruck
Der entkräftete Körper: Erschöpfungszustände
Körperkonturierung um jeden Preis: Psychogener Schmerz
Der Körper als unzuverlässiger Partner: Funktionelle Störungen
Der Körper im Blick des Anderen: Inszenierungen von Körperlichkeit
Der soziale Körper: Vergesellschaftete Körperlichkeit
Befund und Befinden: Medizinisch begründbare Krankheit
Freuds Skepsis zur Behandelbarkeit der Aktualneurose
Expressive und indexikalische Aspekte von Körpersymptomen
Körperlichkeit auf der Couch und jenseits der Couch
Übertragungsformen im Hinblick auf Negativität
Übertragung körperlicher Symptome als Dilemma von Nähesehnsüchten und Verschmelzungsängsten
Entleerung der Übertragung von Affekt
Übertragung von Abwehr: Verwerfung
Leiblichkeit in der Gegenübertragung und Gegenübertragungsaffekte
Fragen der Deutungstechnik
Psychodynamische Körperpsychotherapie
Perspektive III: Mentalisierte Alterität

Mentalisierte Affektivität in der Zwischenleiblichkeit der therapeutischen Beziehung

Psychosomatische Beschwerden als »Werkzeugstörungen«? Schlussbemerkungen

Literatur