ISSN: 0067-5210
332 Seiten, PDF-E-Book
Erschienen: September 2021
ISBN-13: 978-3-8379-7812-4
Bestell-Nr.: 7812
https://doi.org/10.30820/9783837978124
Leidenschaftlich analytisch (PDF)
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In ihren Texten verbindet die Sexualwissenschaftlerin und Psychotherapeutin klinische, gesellschaftliche und politische Aspekte. Sie spricht zentrale sexualwissenschaftliche Themen an, wie sexuelle Orientierung, Transgender, Geschlechtsidentität und AIDS. Außerdem geht sie den Auswirkungen des Nationalsozialismus und den Mechanismen der Verdrängung nach, gerade auch im Hinblick auf die Psychoanalyse. Unter den Texten, die aus mehr als 30 Jahren ihrer Karriere stammen, finden sich unter anderem Titel wie »Pädophilie zwischen Dämonisierung und Verharmlosung«, »Von der Bosheit der Frau«, »Zur Funktion der Sexualität im Nationalsozialismus« oder »Geschlecht und sexuelle Orientierung in Auflösung – was bleibt?«. In ihnen zeigt sich, dass Beckers Stimme von unschätzbarem Wert für alle ist, die sich mit den Dynamiken in unserer Gesellschaft fundiert und kritisch auseinandersetzen wollen.
Dagmar Herzog
Vorwort
Martin Dannecker
Editorial der Herausgeberinnen
»Höhensonne haben Sie wohl keine?«
Zur Legierung des Goldes
zusammen mit Hans Becker
AIDS – Die Krankheit zur Wende?
Eine ganz normale Veranstaltung?
Anmerkungen zum Hamburger Kongress
Von der Bosheit der Frau
zusammen mit Cordelia Stillke
Die Legende von der Bewältigung des Unerträglichen
zusammen mit Hans Becker
Bemerkungen zur Debatte über Bürger-Prinz
»Ein klassischer Profiteur des Nationalsozialismus«
Die Wiedervereinigung der Schuld
zusammen mit Hans Becker
Pädophilie zwischen Dämonisierung und Verharmlosung
Trauma und Realität
Zur Funktion der Sexualität im Nationalsozialismus
Weibliche und männliche Sexualität
Das weibliche Körperselbst und die Perversion
Warum Frauen sexualisierte Aggression anders externalisieren als Männer
Poststrukturalismus und Geschlecht: Ein Blick zurück
Sadomasochismus bei Transsexuellen
»Transsexualität« – zwischen sozialer Konstruktion, bisexueller Omnipotenz und narzisstischer Plombe
Bisexuelle Omnipotenz als »Leitkultur«?
Sexuelle Verhältnisse im gesellschaftlichen Wandel
MRT statt TSG
Vom Essenzialismus zum Konstruktivismus und wieder zurück
Geschlecht und sexuelle Orientierung in Auflösung – was bleibt?
You can always get what you want – Psychoanalyse in neoliberalen Zeiten
Kommentar zu Hansburys »Das männliche Vaginale«
Verzeichnis der Publikationen von Sophinette Becker
Drucknachweise
»Res severa verum gaudium. Ein Wahlspruch, der über diesem Buch stehen könnte. Weil sich wahre Freude daran nur entwickelt, wenn man sich den Texten ernsthaft stellt und bereit ist, sich in ein Feuer von Für und Wider, Einst und Jetzt, Theorie und Praxis, Einzelnem und Allgemeinem, Analyse und Synthese, Psychologie und Politik zu werfen ...«
Kurt Starke, PSYCHE, Zeitschrift für psychoanalytische Theorie und ihre Anwendungen, 77. Jahrgang, Heft 4, April 2023
»Als Sexualwissenschaftlerin hat Sophinette Becker immer wieder fachliche Unklarheiten im Dunst gesellschaftlicher Reizthemen aufgespürt und ist ihnen nachgegangen. […] Wer sich fragt, was das denn ausmacht, das Sexuelle, findet bei Becker gute Einstiege in die Sexualwissenschaft ...«
, buchladen-weltkugel.de
»Im Vordergrund steht das große Verdienst von Koellreuter und Hauch, diese wunderbaren Texte ausgewählt und so schnell nach Sophinette Beckers Tod einer großen Leser*innenschaft zur Verfügung gestellt zu haben. Ich empfehle die Lektüre nicht nur Personen aus Forschung und Wissenschaft, Psychoanalyse und Psychotherapie und/oder Personen, die sich beruflich oder privat mit dem Thema Sexualität auseinandersetzen, sondern allen Menschen, die Freude am Denken haben ...«
Annika Flöter, Zeitschrift für Sexualforschung 4-2022
»Das Buch stellt eine gelungene Auswahl an Texten und Vorträgen aus Beckers Forschungen und Fragen zusammen und macht neugierig auf die Auseinandersetzung mit dem Thema Geschlecht und sexuelle Orientierung im psychoanalytischen Diskurs. Becker gelingt es, schwierige Themen mit einer Leichtigkeit zu präsentieren und sie verständlich zu machen. Ihre bestärkenden und strukturierenden Inputs zu Geschlecht und Geschlechtsidentität führen, so glaube ich, dazu, dass sich immer mehr Psychoanalytiker*innen für die Arbeit mit trans* Personen begeistern können und auch im Umgang mit dem Thema Geschlechtlichkeit bei cis-gender Personen vertrauter werden und diese Gedanken mehr in ihren therapeutischen Alltag einbeziehen ...«
Dominique Emch, Journal für Psychoanalyse, 63, 2022
»Gerade in dieser Zeit multipler Krisen zeigt sich großes seelisches Leid. Entsprechend aktuell sind Beckers Überlegungen zur Zugänglichkeit von Psychotherapie − und zur Notwendigkeit der Reflexion der Realitäten psychoanalytisch orientierter Psychotherapie in der psychosozialen Versorgung ...«
Johanna Muckenhuber & Michael M. Kurzmann, Falter 41/22 am 12. Oktober 2022
»Die Texte, die zum großen Teil aus Vorträgen hervorgegangen sind oder solche wiedergeben, sind lebendig, von der Schärfe und Polemik Beckers getragen – Julia König beschreibt das Lebenswerks Beckers als ›niemals feige‹ und ›immer besonders genau‹ – ohne jedoch in Zynismus und Übertreibung zu münden. Der Titel der Anthologie ist trefflich gewählt, denn die Leidenschaft, mit denen Becker ihre kritischen Analysen vornimmt, überträgt sich rasch beim Lesen ihrer Texte. Beckers Insistieren auf der Analyse der gegenseitigen Durchdringung von Gesellschaft und Subjekt, um sexuelle Phänomene und Geschlecht in ihrer Tiefenschicht zu verstehen, artikuliert sich in ihren Arbeiten ...«
Maximilian Römer, Sexuologie 29 (1–2) 2022
»Eine wichtige Textsammlung, welche die jahrzehntelange Arbeit, die kritischen Analysen Sophinette Beckers versammelt und einer breiteren LeserInnenschaft zugänglich macht. Die Analysen zu männlicher, weiblicher und queerer Identität, Pädophilie, dem Prozess der Deutsch-Deutschen Wiedervereinigung oder dem Umgang mit Bedrohungsszenarien treffen den Kern klinischer, gesellschaftlicher und politischer Phänomene. Den HerausgeberInnen und dem Verlag gebührt großer Dank für die umsichtige Zusammenstellung und Neuveröffentlichung der zentralen Arbeiten Sophinette Beckers ...«
Gernot Hahn, Socialnet.de am 30. Dezember 2021
»Die Artikel mit so provokanten Titeln wie ›Von der Bosheit der Frau‹ oder ›Bisexuelle Omnipotenz als Leitkultur?‹ nehmen die ethische Verpflichtung der psychoanalytischen Theorie und Praxis ernst und bieten neue Einsichten in die verschlungenen Gebiete weiblicher Perversion, der Psychosomatik und auch dem Einfluss des Nationalsozialismus auf den Umgang mit (oder das Umgehen) der Analyse als Aufklärung des Verdrängten. In diesen ausgewählten Texten von 1984 bis 2019 wird Beckers eigene Lust am Lernen spürbar. Die Artikel sind originell, inspirierend und auch aufgrund des manchmal selbstironischen Stils spannend zu lesen
...«
Bettina Zehetner, Weiberdiwan. Die feministische Rezensionszeitschrift, Winter 21/22