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20 Seiten, PDF-E-Book
Erschienen: Oktober 2025
Bestell-Nr.: 21530
https://doi.org/10.30820/1434-7849-2025-1-13
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Philipp Oswalt

Architektur als Medium rechtsradikaler Kulturpolitik (PDF)

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Global etablieren sich gegenwärtig in vielen Ländern rechtspopulistische, autoritäre und antiliberale Parteien und Regierungen – ob in Amerika, Europa oder Asien. Für diese ist Identitätspolitik stets ein zentraler Baustein ihrer Ideologie, und für diese wiederum nimmt Architektur eine strategische Stellung ein. Mittels der Rekonstruktion historischer Symbolbauten und der neotraditionalistischen, vermeintlich nationalen Ausgestaltung von Neubauten, soll die jeweilige »Volksgemeinschaft« zum Ausdruck gebracht und befestigt werden. Bauformen in der Tradition der Moderne werden zugleich als kulturlos verdammt. In Umkehrung des Begriffs des Fremdenhasses wird dieser hierbei »Oikophobie« vorgeworfen – ein Hass auf die eigene Kultur. In den Debatten um Architektur und Städtebau gelingt es der radikalen Rechten, die gesellschaftliche Mitte zu infiltrieren und unter dem Deckmantel von »Schönheit« und »Stadtreparatur« ihre identitätspolitischen Ziele zu verfolgen. Mit der Anschlussfähigkeit ins konservativ-bürgerliche Lager wird eine Kulturrevolution von rechts betrieben, wie sie von dem französischen rechtsextremen Theoretiker Alain de Benoist 1982 eingefordert wurde, um Kultur als vorund metapolitischen Raum zu nutzen und für Gesellschaftsveränderungen Mehrheiten zu erzielen und diese durchzusetzen.

Abstract:
Right-wing populist, authoritarian, and illiberal parties and governments are currently establishing themselves in many countries around the world – in the United States, Europe, and Asia. For these parties and governments, identity politics is always a central component of their ideology, and for this ideology, architecture plays a strategic role. By reconstructing historical symbolic buildings and through the neo-traditionalist, supposedly national design of new buildings, the respective »national community« (Volksgemeinschaft) is to be expressed and consolidated. At the same time, architectural forms in the tradition of modernism are condemned as destroying culture. In a reversal of the concept of xenophobia, the latter is accused of »oikophobia« – a hatred of one’s own culture. In debates on architecture and urban design, the radical right succeeds in infiltrating the societal middle and pursuing its identity-political goals under the guise of »beauty« and »urban repair«. With its ability to connect with the conservative-bourgeois milieu, a cultural revolution is being waged from the right, as called for by the French far-right theorist Alain de Benoist in 1982, in order to use culture as a pre-political and meta-political space, achieve majorities for social change, and implement them.
Daniel Burghardt, Lutz Eichler, Tatiana Kai-Browne, Florian Knasmüller, Johanna Niendorf, Mai-Britt Ruff, Johanna Maj Schmidt, Tom D. Uhlig & Sebastian Winter S. 5–10Editorial (PDF)
Die Unwirklichkeit unserer Städte
Daniel Burghardt, Lutz Eichler, Tatiana Kai-Browne, Florian Knasmüller, Johanna Niendorf, Mai-Britt Ruff, Johanna Maj Schmidt, Tom D. Uhlig & Sebastian Winter S. 11Zu den Bildern dieser Ausgabe (PDF)
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