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20 Seiten, PDF-E-Book
Erschienen: Juni 2024
Bestell-Nr.: 34113
https://doi.org/10.30820/0942-2285-2024-1-31
»Journal für Psychologie«
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Franz Erhard

Der Einfluss von Scham und Beschämung auf die subjektive Handlungsfähigkeit im Kontext von Armut (PDF)

Eine sozial-phänomenologische Untersuchung

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Der Beitrag untersucht den Zusammenhang zwischen Armut und subjektiver Handlungsfähigkeit. Es wird argumentiert, dass Missachtungserfahrungen hierfür eine entscheidende Rolle spielen. Menschen in Armut erleben oft Beschämungen, die ihr Selbstund Weltbild beeinträchtigen. Sie beginnen, ihre eigene Lage abzuwerten und bilden eine schamhafte Selbstverachtung aus. Diese Scham führt zu Resignation, Demoralisierung und Passivität. Der Beitrag beleuchtet die theoretischen Hintergründe für diese Argumentation und verknüpft sie mit empirischen Fallbeispielen. Es wird gezeigt, dass Armut nicht allein den Eindruck einer blockierten Zukunft hinterlässt, sondern auch das Gefühl mit sich bringt, ausgeschlossen zu sein und keinen Anschluss mehr zu finden. Diesbezüglich wird die Bedeutung sozialer Anerkennung und deren Einfluss auf die Konstitution des Erfahrungssubjekts betont. Gleichzeitig verdeutlichen die Ergebnisse auch, dass Schamerfahrungen in Armut nicht zwangsläufig zu Selbstverachtung führen sondern auch zu Auflehnung und Widerstand führen können.

Abstract:
The article examines the relationship between poverty and subjective agency. It argues that experiences of disregard play a crucial role in this. People in poverty often undergo humiliations that undermine their self-conception and worldview. They begin to devalue their own situation and develop a sense of shameful self-contempt. This shame leads to resignation, demoralization, and passivity. The article elucidates the theoretical underpinnings of this argument and connects them with empirical cases. It is demonstrated that poverty not only leaves the impression of a blocked future but also brings with it a sense of social exclusion and detachment. In this context, the significance of social recognition and its influence on the constitution of the experiencing subject is emphasized. At the same time, the results also highlight that experiences of shame in poverty do not necessarily lead to self-contempt but can also lead to rebellion and resistance.