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25 Seiten, PDF-E-Book
Erschienen: Oktober 2024
Bestell-Nr.: 35097
https://doi.org/10.30820/2364-1517-2024-2-29
»Psychotherapie«
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Ingo Jungclaussen

Das Kreismodell (PDF)

Ein neues verfahrensübergreifendes, digitales, fallorientiertes, intersubjektives und reflexives Modell zur Erfassung der Prozessqualität ambulanter Psychotherapie (Qualitäts-Monitoring)

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Während die aktuelle Diskussion um neue Formen der Qualitätssicherung (QS) in der ambulanten Psychotherapie am Beispiel der neuen DeQS-Richtlinie von Fragestellungen zur Ergebnisqualität dominiert wird, wird ein neues Modell vorgestellt, das die Diskussion zur QS um den Aspekt Qualitäts-Monitoring zur Erforschung und Steuerung der Prozessqualität in der Psychotherapie erweitert. Beim sogenannten Kreismodell (www.therapiefeedback.de) handelt es sich um ein verfahrensübergreifendes, digitales, fallorientiertes, intersubjektives und reflexives Modell zur Erfassung der Prozessqualität ambulanter Psychotherapie (Qualitäts-Monitoring). Das Kreismodell ermöglicht es sowohl Therapeut*in als auch Patient*in dem gemeinsamen psychotherapeutischen Prozess entlang wissenschaftlicher Qualitätskriterien als Selbstauskunft eine individuelle Rückmeldung zu geben. Beide Antwortverhalten (Patient*in und Therapeut*in) können dann in einem kreisförmigen Netzdiagramm farblich voneinander getrennt übereinandergelegt werden, sodass hierdurch bei gemeinsamer Betrachtung der Therapieprozess intersubjektiv reflektierbar wird. Die Konstruktion der Feedback-Achsen erfolgte theoriebzw. forschungsbasiert. Das Modell ist für alle vier psychotherapeutischen Richtlinienverfahren (TP, AP, VT, ST) verfahrensübergreifend anwendbar. Das Spezifikum des intersubjektiven Ansatzes betont, dass das Verständnis psychotherapeutischer Prozesse nicht isoliert stattfindet, sondern in einem Netzwerk von Beziehungen und sozialem Austausch verwurzelt sind, welches von Reziprozität, gemeinsamen Bedeutungen, Erfahrungsaustausch, und Ko-Konstruktion der Realität sowie Empathie getragen wird. Wichtige Impulse für eine mögliche Anpassung und Steuerung des Therapieprozesses zur QS werden möglich. Ziel ist es, ein innovatives (digitales) Instrument zu entwickeln, das den psychotherapeutischen Prozess aus dem Prozess heraus optimieren soll (Qualitäts-Monitoring durch Prozessfeedback) und einen Beitrag zu mehr aktiver Teilhabe der Patient*innen am Psychotherapieprozesses leistet. Indem das Kreismodell Daten aus mehrstufigen Antwort-Skalierungen erhebt, die anschließend interaktiv eingebunden gemeinsam reflektiert werden, verbindet das Modell methodisch quantitative und qualitative Ansätze. Erste qualitative Ergebnisse im Rahmen einer explorativen Pilotstudie werden vorgestellt. Die Ergebnisse geben erste Hinweise über den Nutzen des Modells zur QS in der ambulanten Psychotherapie mit dem Schwerpunkt Prozess-Qualität. Es wird die Anschlussfähigkeit des Systems an etablierte peer-reviewed QS-Systeme, wie Intervision, Supervision und Qualitätszirkeln betont. Die Notwendigkeit weiterer und systematischer Forschung wird diskutiert.

Abstract:
While the current discussion on new forms of quality assurance (QA) in outpatient psychotherapy, exemplified by the new german »DeQS«-guidelines, is dominated by issues of outcome quality, a new model is introduced that expands the QA discussion to include quality monitoring for the exploration and management of process quality in psychotherapy. The so-called »circle model« (www.therapiefeedback.de) is a transdisciplinary, digital, case-oriented, intersubjective, and reflective model for capturing the process quality of outpatient psychotherapy (quality monitoring). The circle model enables both therapists and patients to provide individual feedback on the shared psychotherapeutic process through self-reporting according to scientific quality criteria. Both response behaviors (patient and therapist) can then be superimposed in a color-coded circular network diagram, allowing the therapy process to be intersubjectively reflected upon during joint consideration. The construction of the feedback axes is theoryand research-based. The model is applicable across all four german psychotherapeutic guideline procedures (psychodynamically oriented therapy, psychoanalytic psychotherapy, cognitive behavioral psychotherapy, systemic psychotherapy). The specificity of the intersubjective approach emphasizes that the understanding of psychotherapeutic processes does not occur in isolation but is rooted in a network of relationships and social exchange characterized by reciprocity, shared meanings, exchange of experiences, co-construction of reality, and empathy. Important impulses for potential adjustments and management of the therapy process for QA are made possible. The aim is to develop an innovative (digital) instrument that optimizes the psychotherapeutic process from within the process itself (quality monitoring through process feedback) and contributes to greater active participation of patients in the psychotherapy process. By collecting data from multi-level response scales, which are then interactively integrated and jointly reflected upon, the model methodologically combines quantitative and qualitative approaches. Initial qualitative results from an exploratory pilot study are presented. The results provide initial insights into the utility of the model for QA in outpatient psychotherapy, with a focus on process quality. The compatibility of the system with established peer-reviewed QA systems, such as peer review (»intervision«), supervision, and quality circles, is emphasized. The necessity for further and systematic research is discussed.
Serge K. D. Sulz & Annette Richter-Benedikt S. 5–8Editorial (PDF)
Qualitätssicherung
Beatrice PiechottaS. 9–27Das QS-Verfahren Ambulante Psychotherapie und seine Erprobung in Nordrhein-Westfalen (PDF)
Ingo JungclaussenS. 29–53Das Kreismodell (PDF)
Ein neues verfahrensübergreifendes, digitales, fallorientiertes, intersubjektives und reflexives Modell zur Erfassung der Prozessqualität ambulanter Psychotherapie (Qualitäts-Monitoring)
Lars Hauten & Ingo Jungclaussen S. 55–72Qualitätsmanagement in der ambulanten Psychotherapie (PDF)
Vom Zählen und Denken
Matthias Volz & Cord Benecke S. 73–84Die neue Qualitätssicherung auf dem Prüfstand (PDF)
Empirische Studien zur Anwendung der IQTIG-Kriterien
Serge K. D. Sulz, Jana Oswald & Miriam Sichort-Hebing S. 85–95Prozessfaktoren im Therapieverlauf (PDF)
Der Verlauf der therapeutischen Beziehung, Änderungsund Zielorientierung und Zufriedenheit von Patienten und Therapeuten in den ersten 20 Sitzungen und dessen Bedeutung für den Therapieerfolg
Veit-Uwe HoyS. 97–110Ist Entwicklung im Therapieprozess qualifiziert messbar? (PDF)
Annette Jasmin Richter-BenediktS. 111–137Qualitätssicherung in der Kinderund Jugendlichenpsychotherapie (PDF)
Serge K. D. SulzS. 139–150Wenn ein früherer Patient wiederkommt und eine zweite Therapie daraus wird (PDF)
Eine Frage der Qualität von Psychotherapie?
Regine Scherer-RennerS. 151–162Von der Triebtheorie ins digitale Zeitalter (PDF)
Erfahrungen und Überlegungen einer Psychoanalytikerin
Daniel Walz & Paul Grossman S. 163–174»Polyvagal«: Die schöne Theorie und die hässlichen Fakten (PDF)
Warum die Erzählung der Polyvagal-Theorie zwar verlockend, aber wahrscheinlich falsch ist
Erika ButzmannS. 175–176Rezension: Veronika Verbeek. Die neue Kindheitspädagogik (PDF)