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11 Seiten, PDF-E-Book
Erschienen: August 2023
Bestell-Nr.: 36515
https://doi.org/10.30820/2752-2121-2023-3-25
»Trauma – Kultur – Gesellschaft«
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Marcelo N. Viñar

Das Rätsel der extremen Traumatisierung (PDF)

Notizen über das Trauma, den gesellschaftlichen Ausschluss und die Auswirkungen auf die Subjektivität

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Der Begriff der Traumatisierung hat eine solche Reichweite und Heterogenität bekommen, dass es geboten scheint, spezifische Bedeutungsdimensionen näher zu skizzieren. Extreme Traumatisierung reißt eine Lücke in das Kontinuum der psychischen Repräsentierbarkeit der Erfahrung, weder Repräsentationen noch Narrationen werden erzeugt. Stattdessen entsteht eine repräsentationale Leere, sodass das, was geschehen ist, nicht mitgeteilt oder weitergegeben werden kann. Es gibt keine Internalisierung, keine Fähigkeit, die Erfahrung zu symbolisieren und zu subjektivieren. Die daraus resultierende tiefe Spaltung der Psyche betrifft nicht nur den Einzelnen, es tut sich auch im sozialen Raum eine tiefe Kluft auf zwischen den symbolischen Universen derjenigen, die solchen Grauen ausgesetzt waren, und derjenigen, die das nicht waren. Die therapeutische Praxis ist eng mit der Wiederherstellung eines sozialen Gewebes, die drei Generationen und mehr brauchen kann, verbunden.

Abstract:
The concept of trauma has acquired such a range and heterogeneity that it seems appropriate to outline specific dimensions of meaning in more detail. Extreme traumatisation tears a gap in the continuum of psychic representability of experience, neither symbolisations nor narratives are generated. Instead, a representational void is created so that what has happened cannot be communicated or passed on. There is no internalisation, no ability to symbolise and subjectivise the experience. The resulting deep split in the psyche not only affects the individual, there is also a deep chasm opening up in the social space between the symbolic universes of those who have been exposed to such horrors and those who have not. Therapeutic practice is closely linked to the reconstruction of a social fabric that can take three generations and more.