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28 Seiten, PDF-E-Book
Erschienen: August 2024
Bestell-Nr.: 41012
https://doi.org/10.30820/9783837962413-19
Alessandra Lemma

Das, was fehlt: Erkundung der Verwendung von Fotografien beim »Durcharbeiten« des Geburtskörpers mit Transgender-Jugendlichen (PDF)

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In diesem Beitrag geht es darum, wie für einige junge Menschen, die sich als Transgender identifizieren, die Erwartung und/oder der tatsächliche Prozess der Transition eine Bewegung weg von etwas in ihnen selbst darstellt, das sich falsch, schmerzhaft oder traumatisch anfühlt und das noch nicht bewusst als solches erkannt wurde. Dies wird zu einem fehlenden Teil der Erfahrung des Selbst, der im Körper eingeschlossen ist. Ich vermute, dass der Prozess der Identifizierung und Wiederherstellung des fehlenden Teils ein Durcharbeiten mit dem ursprünglichen Körper in seinem metaphorischen und wörtlichen Sinne erfordert, um die autonome Entscheidung darüber zu erweitern, wie man im Körper ein freundliches Zuhause finden kann. Aufbauend auf Money-Kyrles drei facts of life schlage ich einen vierten vor, nämlich die unausweichliche Tatsache unserer leiblichen Natur, um zu unterstreichen, dass unsere persönliche Geschichte immer auch unsere leibliche Geschichte beinhaltet, und dass es daher wichtig ist, das zu bearbeiten, was der ursprüngliche Körper unbewusst repräsentiert. Ich beschreibe die Verwendung von Fotografien während der psychoanalytischen Psychotherapie mit jungen Menschen, die mit der sozialen Transition begonnen haben, um visuelle Darstellungen des ursprünglichen Körpers durchzuarbeiten, und so die Durcharbeitung der unbewussten Erzählung des ursprünglichen Körpers im psychoanalytischen Sinne zu erleichtern. Ich glaube, dass der Einsatz dieses visuellen Mediums besonders hilfreich sein kann, wenn es darum geht, mit jungen Menschen aus dem autistischen Spektrum zu arbeiten, die heutzutage eine signifikante Minderheit transsexueller junger Menschen darstellen.

Abstract:
This paper focuses on how for some young people who identify as transgender, the anticipation, and/or the actual process, of transitioning represents a movement away from something in themselves that feels wrong, painful, or traumatic and that has not yet been consciously recognised as such. This becomes a ›missing‹ part of the self’s experience, locked into the body. I suggest that the process of identifying and restitution of ›the missing‹ part requires working through the natal body in its metaphorical and literal senses, in the service of expanding autonomous choice about how to find a hospitable home in the body. Building on Money-Kyrle’s three ›facts of life‹, I propose a fourth one, namely the inescapable fact of our embodied nature, to underscore that our personal history always includes our embodied history, hence the importance of working through what the natal body unconsciously represents. I describe the use of photographs during psychoanalytic psychotherapy with young people who have commenced social transitioning, to work through visual representations of the natal body in the service of facilitating the working through, in its psychoanalytic sense, of the natal body’s unconscious narrative. I suggest that deploying this visual mode may be especially helpful in engaging young people on the autistic spectrum who nowadays comprise a significant minority of transgender young people.