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35 Seiten, PDF-E-Book
Erschienen: August 2024
Bestell-Nr.: 41021
https://doi.org/10.30820/9783837962413-223
Joona Taipale

Winnicott und das (un)integrierte Selbst (PDF)

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Die Fähigkeit, sich von Spannung zu befreien und den Verstand umherwandern zu lassen, ist einer der Grundpfeiler der Psychoanalyse. Wenn diese Fähigkeit beeinträchtigt ist, werden die Gründe dafür meistens in besonderen und spezifischen Hemmungen gesehen: Dabei wird nicht die Fähigkeit zur Spannungsfreiheit als beeinträchtigt angesehen, sondern lediglich der Zugriff auf diese Fähigkeit in einer besonderen Hinsicht. Anders als in dieser herkömmlichen Betrachtungsweise meint Winnicott, dass die Fähigkeit zur mentalen Spannungsfreiheit eine Entwicklungserrungenschaft ist und ein gesichertes Gefühl von Integration voraussetzt. Der vorliegende Aufsatz untersucht diese Dynamik. Er stellt heraus, wie ein integrales Selbst-Gefühl aus einer primären Nicht-Integriertheit erwächst, und erläutert, wie ein gut etabliertes Selbst-Gefühl die Fähigkeit zur Spannungsfreiheit begründet; er unterstreicht die zentrale Rolle der spannungsfreien Unintegriertheit im Alltag und in der analytischen Situation.

Abstract:
The capacity to relax and letting one’s mind wander is one of the cornerstones of psychoanalysis. In cases where this capacity seems hindered, the reasons are characteristically sought from particular and specific inhibitions: what is thereby taken to be interfered is not the capacity of relaxation but only the activation of this capacity in a particular regard. In contrast to this mainstream way of thinking, Winnicott argues that the capacity for mental relaxation is a developmental achievement and presupposes a safe sense of integration. The present article investigates this dynamism. It clarifies how an integral sense of self arises out of primary unintegration, explains how a well-established sense of self grounds the ability to relax, and underlines the centrality of relaxed unintegration in everyday life as well as in the analytic situation.