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14 Seiten, PDF-E-Book
Erschienen: August 2024
Bestell-Nr.: 41014
https://doi.org/10.30820/9783837962413-71
Sharon Numa

Wie die Psychoanalyse zum Verständnis von Rassismus beitragen kann (PDF)

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Die Autorin zeigt auf, wie die in der Psychoanalyse entdeckten Aspekte des Unbewussten das Verständnis von Rassismus vertiefen und politische und sozioökonomische Erklärungen ergänzen können. Angst spiele bei der Rassifizierung von Objektbeziehugen eine wesentliche Rolle. Ausgehend von der Kleinianischen Theorie beschreibt die Autorin das Bedürfnis nach Ausstoßung von primitivem Hass und Aggression in die Objektwelt. Dabei geht sie auf die Beziehung zwischen individueller und Gruppenidentität ein sowie auf die von Britton beschriebenen unbewussten individuellen Glaubenssysteme, die Phantasien zu Tatsachen werden lassen, und zeigt, wie Verleugnung, Spaltung, projektive Identifizierung und Selbstidealisierung zu Desidentifzierung und Rassismus führen können. Sie zeigt wie einige Autoren, u. a. R. Wright, J. Baldwin, J.-P. Sartre, F. Fanon, die Psychoanalyse zum Verständnis von antischwarzem Rassismus, Antisemitismus und Kolonialismus nutzten. Auch traumatische externe Realitäten wie z. B. Migration, können die Fähigkeit zum Containment beeinträchtigen und transgenerationell weitergegeben werden. Die Bedeutung von Sprache wird hervorgehoben; Numa nimmt Bezug auf S. Hall und zeigt am Begriff race, wie sie zur Ausgrenzung und der Aufrechterhaltung von Machtstrukturen dienen kann. Schließlich befasst sie sich mit der Bedeutung des Schauens und der Tendenz, vor den Problemen des Rassismus die Augen zu verschließen, und plädiert für Akzeptanz für das Zusammenwirken von äußerer Realität, psychischer Realität und Phantasie in der Psychoanalyse zum Thema Rassismus und für eine Bereitschaft, sich in der psychoanalytischen Gemeinschaft mit eigenem innerem Rassismus auseinanderzusetzen.

Abstract:
The author shows how the aspects of the unconscious discovered in psychoanalysis can deepen the understanding of racism and complement political and socio-economic explanations. Anxiety plays an essential role in the racialisation of object relations. Based on Kleinian theory, the author describes the need to expel primitive hatred and aggression into the object world. She discusses the relationship between individual and group identity and the unconscious individual belief systems described by Britton, which turn phantasies into facts, and indicates how denial, splitting, projective identification and self-idealisation can lead to disidentification and racism. She shows how some authors, including R. Wright, J. Baldwin, J.-P. Sartre, F. Fanon, used psychoanalysis to understand anti-black racism, anti-Semitism and colonialism. Traumatic external realities, such as migration, can also affect the ability to contain and be passed on transgenerationally. The importance of language is emphasised; Numa refers to S. Hall and uses the term ›race‹ to show how it can serve to exclude and maintain power structures. Finally, she looks at the significance of the look and the tendency to ›turn a blind eye‹ to the problems of racism and argues for acceptance of the interaction of external reality, psychological reality and fantasy in psychoanalysis on the subject of racism and for a willingness to deal with one’s own inner racism in the psychoanalytical community.