Horst-Eberhard Richter

Heldenmythos und psychischer Militarismus (PDF)

psychosozial 31 (1987), 12-18

Psychologische Hintergründe, die die drohende Selbstvernichtung der Menschheit durch nuklearen Krieg und Hochtechnologie ermöglicht haben, werden diskutiert. Folgende Aspekte werden dafür verantwortlich gemacht: Das Töten erscheint nicht als unmoralisch, sondern wird zur kollektiven Pflicht erklärt. Durch den Mythos des Heroismus wird die Entfaltung von Aggression moralisch verklärt. Der psychische Militarismus wird verdinglicht und dadurch nahezu ... [ mehr ]

Valentin Falin

Kann Menschlichkeit die Stärkepolitik ersetzen? (PDF)

psychosozial 31 (1987), 7-11

Es wird ein Interview mit dem Chef der sowjetischen Nachrichtenagentur Nowosti und engen Berater Gorbatschows, Valentin Falin, wiedergegeben. Darin wird über Auswirkungen atomarer Bedrohung und über potentielle Auswege aus dem Klima gegenseitiger Abschreckung diskutiert. Von Falin wird befürwortet, die gegenwärtige Politik der Stärke durch eine der Vernunft und Menschlichkeit abzulösen. - Das Gespräch wurde von dem Psychoanalytiker ... [ mehr ]

psychosozial 31: Helden

(10. Jg., Nr. 31, 1987, Heft I)

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Joachim Zeiler

Marc Chagall - Ansätze zu einer Psychobiographie

Psyche, 1987, 41(12), 1123-1148

Mit Hilfe psychoanalytischer Interpretation wird Marc Chagalls künstlerische Produktion biographisch als Bearbeitung innerseelischer Konflikte beschrieben. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]

Marianne Wurth

»Luftschloß und Labyrinth« - Ernst Blochs Traum-Theorie

Psyche, 1987, 41(1), 22-38

Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den Traumtheorien von Bloch und Freud werden erörtert. Der wesentliche Unterschied wird darin gesehen, dass Freud im Medium diskursiver Darstellung bleibt, während Bloch dieses Medium sprengt; Freud analysiere den Traum, Bloch hingegen inszeniere ihn gleichsam. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]

Eberhard Windaus

Zur Psychoanalyse der Kindesmißhandlung

Psyche, 1987, 41(4), 331-356

Unter Rückgriff auf psychoanalytische Konzeptionen der Strafe wird auf den triebhaften Anteil des Strafens und Bestraftwerdens hingewiesen, der die Kindesmisshandlung innerhalb einer Generation und von einer Generation zur nächsten perpetuiert. Narzisstische Kränkung und gestörte Objektbeziehungen werden als zentrale Aspekte analysiert. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]

Heike Westenberger

Sexualität im Alter

Psyche, 1987, 41(6), 529-538

Auf der Grundlage von offenen psychoanalytischen Interviews mit älteren Frauen wird die Bedeutung der Lebensgeschichte für das Verständnis der Einstellung alter Menschen zur Sexualität aufgezeigt. Sexuelle Aktivität oder Inaktivität werden als Ergebnis bisheriger Lebenserfahrungen angesehen. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]

Peter Welsen

»Freudlektüre« und »philosophische Freudinterpretation« - ein Versuch über Paul Ric#o45ur

Psyche, 1987, 41(8), 699-716

Die religionsphilosophischen Voraussetzungen von Ric#o45urs Freud-Interpretation werden herausgearbeitet. Auf ihren dadurch relativierten Geltungsanspruch wird hingewiesen. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]

Helmut Thomä

Wer war Freuds »Irma«?

Psyche, 1987, 41(11), 987-991

In einem Kommentar zu dem Beitrag von K. R. Eissler über Freuds Irma -Traum (im gleichen Heft) wird insbesondere Eisslers Rechtfertigungsversuch der Freudschen Assoziationen zum Irma -Traum kritisiert. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]

Ulrich Streeck & Brigitte Weidenhammer

Zum Redeverhalten des Analytikers im Übertragungsgeschehen

Psyche, 1987, 41(1), 60-75

Zwei Arten von Redeverhalten von Psychoanalytikern im Umgang mit Übertragungsprozessen werden unterschieden: (1) Ein auf den Patienten hinweisender Redemodus, der dessen psychische Aktivität zur Sprache bringt und (2) ein Spannung erhöhender fiktiver Redemodus, bei dem das Übertragungsangebot des Patienten deutlicher angenommen wird. Es schließen sich Überlegungen zu den Vor- und Nachteilen beider Verfahrensweisen mit Blick auf die ... [ mehr ]

Renate Stingl

Der überraschte Patient

Psyche, 1987, 41(10), 929-935

Das systemische Konzept der Beziehungsanalyse nach T. Bauriedl wird kritisch diskutiert. Im Gegensatz zu diesem Ansatz werden weder alle psychischen Störungen als Folge gestörter Beziehungen, noch als durch Beziehungsanalyse therapierbar angesehen. Der herausgestellte Verzicht auf methodische Prinzipien führe nicht zur Offenheit, sondern zum mitagierenden Deuten. Patienten mit Ich-Defekten aber bedürften nicht der Deutung, sondern der Zuwendung. Durch ... [ mehr ]

Sammy Speier

Der ges(ch)ichtslose Psychoanalytiker - die ges(ch)ichtslose Psychoanalyse

Psyche, 1987, 41(6), 481-491

Die Grenzen einer klassischen, allein rekonstruktiven Psychoanalyse werden unter Bezugnahme auf die Realität der nationalsozialistischen Ära aufgezeigt. An Beispielen psychoanalytischer Behandlungen wird verdeutlicht, dass eine Psychoanalyse mit Angehörigen der ersten oder zweiten Generation nach Auschwitz auch das thematisieren sollte, was die Eltern des Patienten wirklich getan haben. Die Notwendigkeit, in der Psychoanalyse neben der inneren Realität ... [ mehr ]

Rüdiger Scholz

Wie Der Spiegel mit der Psychoanalyse umspringt

Psyche, 1987, 41(5), 457-463

Der Versuch des Nachrichtenmagazins Der Spiegel , die Psychoanalyse zu widerlegen (Der Spiegel 1984, 38 (52)), wird weniger als sachliche Auseinandersetzung, sondern als Diffamierung führender Psychoanalytiker gewertet, die zur Verstärkung von Vorurteilen führt. Es wird kritisiert, dass das zentrale Problem der Integration der Psychoanalyse in die westliche Psychiatrie unbeachtet blieb. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]

Gunzelin Schmid Noerr

Eros und Todestrieb

Psyche, 1987, 41(8), 677-698

Auf Widersprüche und Schwierigkeiten der verschiedenen, einander ablösenden und überlagernden Versionen der Freudschen Triebtheorie wird eingegangen. Die Mythologie von Eros und Thanatos wird mit Hilfe der von Lorenzer entwickelten psychoanalytischen Sozialisationstheorie begrifflich konkretisiert. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]

Ulrike Schmauch

Über Frauen und Männer

Psyche, 1987, 41(5), 432-447

Zum Beitrag Mann und Frau von Reimut Reiche (in Psyche 1986, 40 (9)) wird kritisch Stellung bezogen. Insbesondere wird auf die Neigung zu ontologisierenden, dogmatischen und normativen Setzungen eingegangen. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]

Florian Rötzer

Die Träumereien des Wissens

Psyche, 1987, 41(8), 717-725

Das Werk des vor allem in Frankreich einflussreichen Dichters und Epistemologen Gaston Bachelard wird vorgestellt. Seine von Freud und Jung inspirierte Theorie thematisiert die Dialektik von Bild und Begriff. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]

Christa Rohde-Dachser

Ausformungen der ödipalen Dreieckskonstellation bei narzißtischen und bei Borderline-Störungen

Psyche, 1987, 41(9), 773-799

Zur Beschreibung verschiedener Ausformungen der ödipalen Dreieckskonstellation bei narzisstischen und Borderline-Störungen wird eine Unterscheidung zwischen reifem und strategischem Ödipuskomplex vorgenommen. Der reife Ödipuskomplex umschreibt die Konstellation einer voll entwickelten Triade zwischen Individuen, die in ihrer Entwicklung von dyadischen Selbst-Objektbeziehungen zum ödipalen Stadium vorgedrungen sind, um schließlich zu reifen, ... [ mehr ]

Ellen Reinke

Psychoanalytisches Verstehen im soziotherapeutischen Setting

Psyche, 1987, 41(10), 900-914

Methodologische Überlegungen zu einem Modellprojekt, in dessen Rahmen eine psychoanalytisch orientierte Soziotherapie für Straftäter angeboten wurde, werden dargestellt (Projektbeschreibung in Psyche 1982, 36 (2)). Als Kernprobleme des Projekts werden narzisstische Übertragungen und häufig auftretende Spaltungstendenzen beschrieben. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]

Johann Georg Reicheneder

Die Entdeckung der Absicht im Zufall

Psyche, 1987, 41(4), 307-330

Die Entwicklung des Konzepts der freien Assoziation in der psychoanalytischen Therapie wird beschrieben. Dabei wird auf die Abkehr Freuds vom hypnotischen Behandlungsverfahren nach Bernheim und auf die Entdeckung der Wirksamkeit der ungelenkten Konversation eingegangen. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]

Hans Quint

Die Perversion im Dienste der Selbstregulierung

Psyche, 1987, 41(5), 411-431

An einem Fallbeispiel wird demonstriert, dass Perversionen nicht nur der Abwehr von Kastrationsängsten dienen, sondern primär dem Schutz vor der Auflösung des Selbst- bzw. Identitätsgefühls. Triebschicksal und Genese der Objektbeziehung werden an den Störungen der Ich-Selbst-Struktur theoretisch differenziert. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]

Reinhard Plassmann

Die supportive Behandlung des Exhibitionismus

Psyche, 1987, 41(2), 140-147

Auf der Basis von zwei Fallbeispielen wird die psychoanalytische Behandlung von Exhibitionisten beschrieben. Dabei wird insbesondere auf die Bedeutung eines funktionierenden Arbeitsbündnisses, auf die Behandlungsmotivation und auf die einzelnen Phasen der Behandlung eingegangen. Die Bedeutung der frühkindlichen Reifungsbedingungen für die Entstehung des Exhibitionismus wird erläutert. Abschließend werden einige Empfehlungen für den ... [ mehr ]

Reinhard Plassmann

Der Arzt, der Artefakt-Patient und der Körper

Psyche, 1987, 41(10), 883-899

Die mit zunehmender Häufigkeit auftretenden, durch Schädigung des eigenen Körpers bewirkten artifiziellen Krankheitsbilder werden vorgestellt. Im Anschluss an eine Erläuterung des Mimikry-Begriffs und der Abwehr durch Projektion in den eigenen Körper, werden die Ergebnisse eines psychoanalytischen Behandlungskonzepts dargelegt. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]

Victor Pambuccian

Elias Canettis »Blendung«

Psyche, 1987, 41(10), 915-928

Mit den Mitteln der psychoanalytischen Textdeutung und unter Bezug auf E. Fromm wird nachgewiesen, dass es sich bei der Figur des Kien in Canettis Roman Die Blendung um die literarische Gestaltung eines nekrophilen Charakters handelt. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]

Bernd Nitzschke

Nachtrag zur Debatte um die Herkunft des »Es«

Psyche, 1987, 41(4), 357-359

Freuds Behauptung, der Begriff des Es leite sich vom Sprachgebrauch Nietzsches her, wird erörtert. Dabei wird auf die wesentliche Aufgabe der Analyse des Erlebens in der Psychoanalyse eingegangen. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]