Rene Laforgue und Matthias Heinrich Göring
Die Entwicklung der 1926 gegründeten und von Laforgue und Bonaparte geleiteten Société psychoanalytique de Paris (SPP) und die Bildung einer nationalistischen (Pichon, Allendy) und einer internationalistisch-orthodoxen (Saussure, Löwenstein) Tendenz im Rahmen dieser Organisation wird beschrieben. Die kompromisslos antifaschistische Haltung Bonapartes wird dem Schwanken Laforgues gegenübergestellt, das ihm den Ruf eintrug, Kollaborateur gewesen ... [ mehr ]
Die Philippsonsche Bibel und Freuds Faszination für die Archäologie
Der Einfluss, den Freuds frühe Lektüre der Philippsonschen Bibel auf sein Interesse an Archäologie und Psychoanalyse hatte, wird aufgezeigt. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]
Verleugnung bei nicht-psychotischen Erwachsenen
Die funktionalen und dysfunktionalen Aspekte der Verleugnung bei nicht-psychotischen Erwachsenen werden aus psychoanalytischer Perspektive erörtert. Dabei wird deutlich, dass nicht-psychotische Verleugnung sich von psychotischer darin unterscheidet, dass sie die Realitätsprüfung nicht völlig außer Kraft setzt. Die schützende oder gefährdende Funktion der Verleugnung wird an verschiedenen Beispielen, etwa an der täglichen Bedrohung im ... [ mehr ]
Wie fanden Sie zu Freud? oder: Individuation-Separation von einem Gründervater
Ausgehend von der These A. N. Whiteheads, eine Wissenschaft, die zögere, ihre Gründer zu vergessen, sei verloren, setzt sich der Autor, Mitglied der Internationalen Psychoanalytischen Vereinigung und Angehöriger der dritten Generation von Freud-Analysanden, mit den Implikationen der Freud-Verehrung auseinander. Als historische Gründe werden finanzielle Zwänge seiner Schüler, die Bildung des Geheimkomitees und Freuds zentrale Stellung angesichts ... [ mehr ]
Psychoanalyse in der Anstalt
Möglichkeiten und Grenzen der Anwendung psychoanalytischer Erkenntnisse und Verfahren in psychiatrischen Anstalten werden erörtert. Goffmans These, dass die Anstalt als totale Institution die Identität der Insassen zerstöre, werden die therapeutischen Möglichkeiten entgegengehalten, die die Anstalt vor allem psychotischen und Borderline-Patienten bietet. Dabei wird deutlich, wie weit psychoanalytische Arbeitsweisen in diesem Rahmen anwendbar sind. ... [ mehr ]
Gleichschwebende Aufmerksamkeit
Die Bedeutung der gleichschwebenden Aufmerksamkeit , mit der der Psychoanalytiker dem folgen soll, was sein Patient ihm mitteilt, wird erörtert. Dabei wird besonders darauf eingegangen, wie dieser Zustand näher zu qualifizieren ist und wie die psychoanalytische Theorie ihn beeinflusst. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]
Freud: Die Natürlichkeit des Menschen und die Sozialität der Natur
Ausgehend von grundlegenden Prozessen im Rahmen der psychoanalytischen Therapie wird das Verhältnis von Natur und Gesellschaft aus psychoanalytischer Sicht erörtert. Im psychoanalytischen Verfahren korrespondiert dem freien Erzählen des Patienten die gleichschwebende Aufmerksamkeit des Therapeuten. Ziel ist die Aufdeckung unbewusster (vorsprachlich einsomatisierter) Erlebnisstrukturen - Strukturen eines in der Ontogenese hergestellten Unbewussten. Diese ... [ mehr ]
Die Gefahren der Charakterologie
In kritischen Anmerkungen zu einem Artikel von Pambuccian (in Psyche 1987, 41 (10)) über einen Text von Canetti wird insbesondere die charakterologische Interpretation eines Romanhelden als Typus des nekrophilen Gelehrten kritisiert. Stattdessen werden zwei alternative Zugangsweisen vorgeschlagen, die stärker die zeitgeschichtliche Dimension in der Psychologie des Romans hervorheben: (1) In den Romanfiguren wird ein zunehmender Narzissmus des Subjekts im 20. ... [ mehr ]
Einige Anmerkungen zu Freuds Aufgabe der Verführungstheorie
Die Gründe, die Freud zur Aufgabe der Verführungstheorie bewogen, werden erörtert. Die Verführung als spezifische Noxe der Neurosenätiologie verlor mit Freuds Entdeckung von Abwehr und Widerstand in der Übertragung und schließlich dem Ödipuskomplex an Bedeutung. Seine klinischen Forschungen entfernten Freud vom naturwissenschaftlichen Kausalitätsprinzip und führten ihn zu einer komplexen Theorie der Persönlichkeit ... [ mehr ]
Eine Deutung der Freudschen Traumtheorie im Lichte der Computerwissenschaft
Parallelen zwischen der von Freud entdeckten Traumarbeit und den Denk- und Operationsmustern, wie sie von der Sprach- und Computerwissenschaft konstruiert wurden, werden aufgezeigt und erörtert. Dabei werden folgende Aspekte angesprochen: (1) Transformationsgrammatik, Mustererkennung, semantische Datenbanken, (2) Handlungsgrammatik der Träume, (3) Animation von Simulationen in der Handlungsanalyse beim Roboter Engineering , (4) Spracherwerb durch Erlernen ... [ mehr ]
Der komplexe Charakter weiblicher Identität
Ein Drei-Phasen-Konzept der Entwicklung der weiblichen Sexualität (mütterliche Phase, Phase des phallischen Leistungsstrebens und ödipale Phase) wird vorgestellt. Es wird die Ansicht vertreten, dass die Integration dieser drei Phasen im Erwachsenenalter eine Koexistenz bzw. ein Alternieren widersprüchlicher Eigenschaften ermöglicht. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]
Brief von Jochen Kemper an die Psychoanalytische Gesellschaft von Rio de Janeiro (SPRJ)
In einem offenen Brief an die Psychoanalytische Gesellschaft von Rio de Janeiro werden kritische Anmerkungen zu mehreren Artikeln von Schneider und Füchtner (in Psyche 1984, 38 (7) und 1985, 39 (12)) über die Situation der Psychoanalyse in Brasilien gemacht. Dabei werden insbesondere das Verhältnis von Psychoanalyse und Politik und die Darstellung der Rolle von Werner und Katrin Kemper angesprochen. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]
Linker Antisemitismus?
Das Phänomen des Linken Antisemitismus wird analysiert. Dabei wird gezeigt, dass sich der linke Antisemitismus aus der Identifizierung von jüdisch und kapitalistisch herleitet. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]
Auf dem Rücken fliegen. Thrills am Computer
Die Erlebniswelt von Computerkonstrukteuren, wie sie in Kidders Bericht Die Seele einer neuen Maschine beschrieben wird, wird mit Hilfe von Balints Philobatiekonzept gedeutet. Dabei wird auf die Erfahrungen mit Angstlust Bezug genommen, von denen der Bergsteiger Reinhold Messner in seinen Büchern erzählt. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]
Psychoanalyse und soziales Engagement
Ausgehend von der Feststellung, dass das Realitätsprinzip den Patienten nicht zu unabhängigem und kritischem Denken führen muss, sondern ihn auf Kosten seiner infantilen und neurotischen Züge den symbiotischen Bedürfnissen der Kultur anpasst, wird die Gefahr aufgewiesen, reale Realität seitens des Analysanden wie des Analytikers als gewünschte Realität zu interpretieren. Diese durch die gehobene gesellschaftliche Stellung des ... [ mehr ]
Popmusik, Pubertät, Narzißmus
Wirkungsweise und Bedeutung der Popmusik bei Jugendlichen werden aus psychoanalytischer Perspektive analysiert. Es wird insbesondere darauf hingewiesen, dass das auf Kompromissen basierende Verhältnis von wahrem und falschem Selbst (Winnicott) in der Pubertät erschüttert und transformiert wird und dass in dieser Krise die Popmusik den Jugendlichen helfen kann, die Integrität ihres Selbst aufrechtzuerhalten. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte ... [ mehr ]
Probleme aus der Geschichte der psychoanalytischen Praxis und Technik
Die Bedeutung von Ferenczis Variationen der psychoanalytischen Behandlungstechnik in der Geschichte der psychoanalytischen Praxis und Technik wird erörtert. Dabei wird die These aufgestellt, dass durch Ferenczis Ansatz, der den Analytiker in den Mittelpunkt der Betrachtungen rückte, eine grundsätzliche Wende der psychoanalytischen Behandlungstechnik vollzogen worden sei. Seit Ferenczis Variationen der psychoanalytischen Behandlungstechnik setzte sich die ... [ mehr ]
Der Selbstdialog im Selbstmitleid
Mit Hilfe von Beispielen aus der psychoanalytischen Therapie werden der Abwehrcharakter und die Schutzfunktion des Selbstmitleids verdeutlicht. Dabei wird deutlich, dass das Selbstmitleid als Teil des in der Regel ichsynton erlebten Selbstdialogs die Vermeidung von Schamgefühlen und Aggressionsausbrüchen um den Preis des Rückzuges auf sich selbst und der Realitätsverleugnung ermöglicht. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]
Das Aussetzen der Erinnerung
In einem Gespräch zwischen F. Gantheret und C. Lanzmann über dessen Film Shoah wird die für die Täter und Mitwisser des Holocaust lebenserhaltende Funktion des Hasses deutlich gemacht. Es wird gezeigt, dass der Hass die immerwährende Rückkehr zu den alten Vorurteilen ermöglicht und dass er eine realistische Erinnerung und Veränderung verhindert. Lanzmann erzwingt diese Erinnerung im Film, indem er Gesten und Gegenständen aus ... [ mehr ]
Der Psychoanalytiker als hellhöriger Gesprächsteilnehmer
Der Stellenwert der Deutung in der psychoanalytischen Therapie wird erörtert. Ausgehend von der Sprachlichkeit des Körpers und der Körperlichkeit der Sprache wird die in der Psychoanalyse oft vorkommende nährwertlose Deutungsartistik (T. Moser) als identifizierende Anwendung der undialektisch verstandenen Theorie kritisiert. Es wird gezeigt, dass fruchtbares Deuten nicht definitiv ist, sondern die Auslegung eines zunächst noch verhüllten ... [ mehr ]
Briefe einer Emigrantin
Die Psychoanalytikerin Clara Happel (1936-1945) floh mit ihren Kindern aus Nazi-Deutschland in die Vereinigten Staaten von Amerika, wo sie sich kurz nach Kriegsende das Leben nahm. In Briefen an ihren Sohn Peter hat sie ihre Erfahrungen dokumentiert. Diese Briefe werden auszugsweise abgedruckt und erörtert. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]
Zum Problem der gleichschwebenden Aufmerksamkeit
Die Beziehung von gleichschwebender Aufmerksamkeit und freier Assoziation in der psychoanalytischen Therapie wird erörtert. Es wird gezeigt, dass diese beiden Elemente wichtige Mittel auf dem Weg zum Unbewussten in der Therapie darstellen. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]
John Gedos Auseinandersetzung mit Kohut
Die Kritk an Kohuts Psychoanalyseverständnis, die J. Gedo in seinem Buch Conceptual Issues in Psychoanalysis formulierte, wird referiert und kritisch erörtert. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]
Zur Psychodynamik der traumatischen Reaktion
Introjektionsschicksale und Wiederholungszwang in der Opfer-Täter-Beziehung bei Verfolgungsstraumen (Folter, Vergewaltigung) werden erörtert. Dabei werden die psychodynamischen Konflikte beschrieben, auf Grund deren das Opfer masochistisch an den Täter gebunden bleibt und bei diesem für sein schuldhaft erlebtes Leiden Entlastung sucht. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]