Gruppenprozesse

Theorie und Praxis der psychoanalytischen Gruppentherapie

Neri untersucht Gruppen allgemein als menschliche Daseinsform und beschreibt Konstitutionsbedingungen, Entstehungen und Verläufe von Gruppenprozessen sowie die Wirkungen, die Eigendynamiken in der Gruppe entfalten können. Es ist dabei sein Anliegen, Gruppenphänomene umfassend zu behandeln und kategorial zu erfassen.  [ mehr ]

Peter Geißler(Hg.)

psychosozial 106: Das Körper-Selbst und seine Regulierungsstörungen

(29. Jg., Nr. 106, 2006, Heft IV)

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Hans-Jürgen Wirth

Sigmund Freuds Religionskritik und die psychoanalytischen Menschenbilder (PDF)

Freie Assoziation 2006, 9(3), 81-97

Jedem psychotherapeutischen Verfahren (aber auch jeder psychologischen oder soziologischen Theorie) liegt ein geheimes und oft nicht reflektiertes Menschenbild zu Grunde, eine latente Anthropologie, die den Umgang des Therapeuten mit seinem Patienten prägt. Das Menschenbild Freuds ist durch die bewusste Bezugnahme auf die Ideale der Aufklärung und die weitgehend unbewussten Wurzeln seines Denkens in der Romantik geprägt. Mit seiner rationalistischen ... [ mehr ]

Peter Schulz-Hageleit

Erlösungsfantasien in säkularen Denkströmungen: Eine Auseinandersetzung mit Sigmund Freuds Abhandlung »Die Zukunft einer Illusion« (PDF)

Freie Assoziation 2006, 9(3), 63-80

Die Erwartung einer endgültigen Erlösung (im Jenseits, im Paradies) scheint eine genuin religiöse Fantasie zu sein, doch der allgemeine Eindruck trügt. Auch die Geschichte weltlicher Denkströmungen ist voll von Erlösungsfantasien, die allerdings nicht ins Jenseits zielen, sondern dem Fortgang der Realgeschichte gelten: Im Mittelalter rechnete man mit der Wiederkehr Kaiser Barbarossas, der im Kyffhäuser schlafe, alsbald erwachen und alle ... [ mehr ]

Hans Bosse

Die Zukunft einer Illusion Freuds. Die Entdeckung ritueller Kohäsionsbildung und ihre Bedeutung in der postmodernen Religiosität und im militanten religiös-politischen

Freie Assoziation 2006, 9(3), 47-62

Mit seinen immer wieder auftauchenden mythischen Erzählungen von der Urhorde, dem Gemeinschaftsmord am Urvater, den Diadochenkämpfen der Söhne bis zur angeblichen Entstehung der totemistischen Religion hat Freud implizit einen Ansatz zu einer psychoanalytischen Theorie der Vergemeinschaftung gefunden, der ebenbürtig neben seine Theorie der normativen Vergesellschaftung durch Triebverzicht, Gewissens- und Ich-Idealbildung treten kann. Dieser Beitrag arbeitet ... [ mehr ]

Robert Heim

Freuds »Gabe der Vernunft«. Die Psychoanalyse in der postsäkularen Gesellschaft (PDF)

Freie Assoziation 2006, 9(3), 29-46

Freuds wichtigste Schrift zur Religion, »Die Zukunft einer Illusion« (1927), wird einer historisch-kritischen Reinterpretation unterzogen. Dabei wird auf die argumentativen Engpässe eines szientistischen Vernunftbegriffes bei Freud hingewiesen, und es wird die Ansicht vertreten, dass dieser den aktuellen Notwendigkeiten eines Dialoges zwischen Philosophie, Wissenschaft und Religion nicht mehr genügen könne. Indem Freud den logischen Gang seiner ... [ mehr ]

Gerhard Vinnai

Zum Fortwirken der Religion in der säkularisierten Moderne (PDF)

Freie Assoziation 2006, 9(3), 17-27

Es wird der Frage nachgegangen, wie Elemente des Religiösen bewusst und vor allem unbewusst in einer Moderne fortwirken, die als säkularisiert gilt. Freud geht von einer entschiedenen Entgegensetzung von religiösem und wissenschaftlich geprägtem aufklärerischen Denken aus. An der Rolle des Zweifels in beiden Sphären wird in einem ersten Abschnitt »Aufklärung und Fundamentalismus« die Berechtigung dieser Gegenüberstellung ... [ mehr ]

Hans-Joachim Busch

Die Säkularisierung der Illusionen und das Streben nach Glück. Einige Überlegungen zur Psychoanalytischen Religionskritik heute (PDF)

Freie Assoziation 2006, 9(3), 7-16

Freuds Kritik der Religion in »Die Zukunft einer Illusion« ist in ihrem Scharfsinn und ihrer Unbestechlichkeit bis heute maßgeblich. Gleichwohl sind Fragen zu seiner vollkommenen Gewissheit hinsichtlich einer besseren menschlichen Zukunft ohne Religion zu stellen. Diesseitig-rationale Weltanschauungen, in die Freud volles Vertrauen setzte, werden auf religiöse Begleiterscheinungen und Implikationen mit teilweise problematischem Gehalt hin untersucht. Hier ... [ mehr ]

Astrid Riehl-Emde & Manfred Cierpka

Spezialambulanz für ältere Paare am Institut für Psychosomatische Kooperationsforschung und Familientherapie (PDF)

Psychotherapie im Alter 2006, 3(4), 99-106

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Insa Fooken

»Erosion des Vertrauens« bei älteren Paaren - eine neue Zielgruppe in der Praxis von (Ehe-) Beratungsstellen? (PDF)

Psychotherapie im Alter 2006, 3(4), 83-97

Forschung über konfliktreiche Partnerschaften im Alter und praktische Erfahrungen mit Beratungsangeboten für ältere Paare in Konflikt- bzw. Trennungssituationen liegen bislang nur sehr vereinzelt vor und bieten derzeit eine noch sehr heterogene Befundlage. Nach einem kurzen Überblick über Interventionsmöglichkeiten und -bedarf bei älteren Menschen in Partnerschaftskonflikten wird der Stand der Forschung zu Trennungsrisiken und ... [ mehr ]

Andreas Kruse

Zur Dynamik von Partnerschaften in Grenzsituationen des Alters - eine biografische Analyse der Entwicklungspotenziale im Kontext der Analytischen Psychologie C. G. Jungs (PDF)

Psychotherapie im Alter 2006, 3(4), 67-82

Entwicklungspotenziale von Ehen in Grenzsituationen des Alters sind in hohem Maße von der Bereitschaft und Fähigkeit der Partner beeinflusst, sich gegenseitig bei der Entwicklung neuer Lebensperspektiven zu unterstützen. Diese Annahme wird auf der Grundlage der Analytischen Psychologie C. G. Jungs theoretisch fundiert, die von lebenslang andauernden Individuationsprozessen ausgeht. Das Alter wird ergänzend als ein »Werden zu sich selbst« ... [ mehr ]

Anette Bruder & Astrid Riehl-Emde

»Dann komm ich noch mal ins Bett...«: Paarbeziehung, Sexualität und Körpererleben bei älteren Paaren (PDF)

Psychotherapie im Alter 2006, 3(4), 49-66

Im Mittelpunkt steht eine elf Sitzungen umfassende Paartherapie mit einem älteren Paar (62 und 71 Jahre alt). Das therapeutische Vorgehen orientierte sich an den Entwicklungsaufgaben im Lebenszyklus und an der Flexibilisierung kollusiver Beziehungsmuster. Gegen Ende der Paartherapie wurde mit dem Paar ein Forschungsinterview zu Körpererleben und Sexualität geführt. Dieses Interview wurde transkribiert und inhaltsanalytisch ausgewertet; es veranschaulicht die ... [ mehr ]

Luitgard Franke

Balancen zwischen Liebe und Gerechtigkeit in Paarbeziehungen mit einem demenziell erkrankten Partner (PDF)

Psychotherapie im Alter 2006, 3(4), 37-48

Diskutiert wird folgende These: Solange Berater und Behandler unter dem Eindruck der breiten stresstheoretischen Forschung über pflegende Angehörige allein die Belastungen fokussieren und allein von hieraus ihre Interventionen ableiten, werden sie bei Rat suchenden pflegenden Ehepartnern häufig auf Zurückhaltung gegenüber ihren wohlgemeinten Unterstützungsangeboten stoßen. Vor diesem Hintergrund wird auf der Basis empirischen Materials aus ... [ mehr ]

Astrid Riehl-Emde

Paartherapie für ältere Paare. State of the Art (PDF)

Psychotherapie im Alter 2006, 3(4), 9-35

Es ist das Ziel der vorliegenden Arbeit, die relevante Literatur zur Paartherapie mit älteren Paaren, zumeist klinische Vorgehensweisen und dazugehörige Fallbeschreibungen darzustellen. Dazu gehören das Behandlungskonzept, Überlegungen zur Indikation und spezifische Unterschiede in der Arbeit mit älteren und jüngeren Paaren. Bisher liegen keine spezifischen Effizienz- und Effektivitätsstudien zur Paartherapie mit älteren Paaren vor. Da ... [ mehr ]

Psyche

60. Jahrgang Heft 11 2006
5,60 €

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Peter Möhring

Ferne Vergangenheit auf dem Spielplan - antike Dramen in familiendynamischer Perspektive (PDF)

Psychoanalytische Familientherapie 2006, 7(2), Nr. 13, 117-130

Antike Dramen sind eigentlich Themen für Historiker und Theaterwissenschaftler. Wenn ein Psychoanalytiker sich mit kulturtheoretischer und familiendynamischer Perspektive heranwagt, liegt es nahe, das mit der Absicht zu tun, unbewusste Inhalte aufzuspüren, wie das zum Beispiel Devereux mit seiner Studie über Träume in der Griechischen Tragödie (1982) auf hohem Niveau getan hat. Ich habe mich gefragt, warum wir uns heute noch von circa zweieinhalb ... [ mehr ]

Mathias Hirsch

Formen transgenerationaler Perpetuierung familiärer Gewalt (PDF)

Psychoanalytische Familientherapie 2006, 7(2), Nr. 13, 101-116

Freud war Ende des 19. Jahrhunderts dem Geheimnis der Hysterie auf der Spur. An die Stelle einer vermuteten Heredität setzte er die »Vaterätiologie «, d. h. den realen sexuellen Missbrauch, die »Verführung« eines Kindes durch einen nahen Verwandten, »öfter als man denkt« durch den eigenen Vater. Mit diesem Trauma, und ein solches Attentat ist immerein extrem destruktiver Übergriff, besonders durch den Verrat, die ... [ mehr ]

Alexander V. Plato

Biographische Konstruktionen und kollektive Konflikte nach der Wiedervereinigung (PDF)

Psychoanalytische Familientherapie 2006, 7(2), Nr. 13, 87-100

Annäherungen: Ein so komplexes Thema wie die »Biographischen Konstruktionen in Ost und West und daraus resultierende kollektive Konflikte nach der Wiedervereinigung verdient ganz unterschiedliche Annäherungen. Ich würde gerne mit einem kleinen Ausfall gegen die historische Zunft beginnen. Erste Annäherung: Zu den Mängeln der historischen Zunft Obwohl in Deutschland im 20. Jahrhundert mindestens 5 politische Systemwechsel in nur zwei Generationen ... [ mehr ]

Regine Lockot

Zum psychoanalytischen Verständnis der Reinszenierung von Geschichte in der Gegenwart (PDF)

Psychoanalytische Familientherapie 2006, 7(2), Nr. 13, 73-86

Meine Ausführungen sind so etwas wie ein lautes Nachdenken über die Geschichte der Psychoanalyse aus der Sicht einer Psychoanalytikerin. Ich bin nicht nur 27 Jahre älter als damals, als ich anfing mich mit der Geschichte der Psychoanalyse im Nationalsozialismus zu beschäftigen, sondern die Zeitzeugen sind auch kaum noch zu erreichen. Im Folgenden werde ich über den sich verändernden Prozess der Erinnerung bzw. des Gedächtnisses berichten, der ... [ mehr ]

Wolfgang Söllner

Familie Wolfenhaut - Drei Generationen aus der Sicht des psychoanalytischen Familientherapeuten (PDF)

Psychoanalytische Familientherapie 2006, 7(2), Nr. 13, 57-72

Das Buch von Julius Wolfenhaut »Nach Sibirien verbannt« (Wolfenhaut 2005) schildert auf eindrückliche und ergreifende Weise das Schicksal der jüdischen Familie Wolfenhaut. Nach einem Prolog über die unbeschwerte Jugendzeit im früher österreichisch-ungarischen und nach 1918 rumänischen Czernowitz beschreibt Julius Wolfenhaut die Besetzung der Bukowina durch Sowjettruppen 1939 in der Folge des Hitler- Stalin-Paktes, die Verfolgung der ... [ mehr ]

Wolfgang Benz

Stationen einer deutschen Familiengeschichte: Czernowitz, Sibirien, Regensburg - Julius Wolfenhaut in der Perspektive des Historikers (PDF)

Psychoanalytische Familientherapie 2006, 7(2), Nr. 13, 45-56

Julius Wolfenhaut ist ein sehr sehr alter, ungemein freundlicher und liebenswürdiger Mann. Er lebt seit einem Jahrzehnt in Regensburg, er ist glücklich dort, er ist im Alter von mehr als 80 Jahren aus Sibirien in die Bundesrepublik eingewandert. Julius Wolfenhaut hat, noch in Sibirien, seine Lebenserinnerungen niedergeschrieben und das Manuskript als kostbarsten Teil der Habe in die neue Heimat gebracht. Auf der Suche nach einem Verlag kommen wir in Kontakt. Als ... [ mehr ]

Gesine Schwan

Die zerstörerische Macht des Schweigens (PDF)

Psychoanalytische Familientherapie 2006, 7(2), Nr. 13, 17-44

Schuld ist keine gebräuchliche Kategorie politikwissenschaftlicher Analyse. Ihre inhaltliche Bestimmung ist umstritten, historisch veränderlich, ihre Erfahrung erscheint sehr persönlich, nicht geeignet für eine öffentliche Thematisierung, gar Einschätzung. Andererseits vergeht in der Presse kaum ein Tag, an dem nicht, sei es im Zusammenhang von Regimewechseln, sei es in der politischen Tageskontroverse Schuld behauptet, in der Regel anderen, ... [ mehr ]

Horst-Eberhard Richter

Die Gegenwart mit der Vergangenheit (PDF)

Psychoanalytische Familientherapie 2006, 7(2), Nr. 13, 13-16

Liebe Kolleginnen und Kollegen, meine Damen und Herren, vor meiner angekündigten Präsentation einer Familientherapie bei Chorea Huntington möchte ich Ihnen kurz erzählen, wie die psychoanalytische Familientherapie hier in Berlin vor einem halben Jahrhundert entstanden ist. 1952 übernahm ich die Leitung der noch unter dem Kaiser-Wilhelm- Institut entstandenen Beratungs- und Forschungsstelle für seelische Störungen im Kindes- und Jugendalter. ... [ mehr ]

Ute Benz

Die Vergangenheit in der Gegenwart. Familientherapie in historischem und politischem Kontext (PDF)

Psychoanalytische Familientherapie 2006, 7(2), Nr. 13, 3-12

Die Mehrgenerationenperspektive, die wesentlich zu unserem professionellen analytischen Handwerkszeug der Erforschung unbewusster Motive im aktuellen Denken, Fühlen, Handeln und Nichthandeln gehört, impliziert stets sowohl eine familiäre/individuelle wie eine kollektive politisch-historische Dimension. Das gilt überall auf der Welt. Doch für uns in Deutschland sind Fragen nach transgenerationalen familiären und kollektiven Vorstellungen und ... [ mehr ]