Jan Lohl

Jüdischer Krieg« und »mörderische Wut«. Zum Stellenwert psychoanalytischer Traumakonzepte im wissenschaftlichen Diskurs über den Umgang mit der NS-Vergangenheit auf der »Täterseite

psychosozial 106 (2006), 125-137

Der Versuch von W. Bohleber, den klassischen psychoanalytischen Ansatz zum Umgang mit der nationalsozialistischen Vergangenheit auf der Seite der Täter, den A. und M. Mitscherlich mit der »Unfähigkeit zu trauern« 1967 vorgelegt haben, traumatheoretisch zu ergänzen - etwa in seinem 1997 in der »Psyche« veröffentlichten Beitrag »Trauma, Identifizierung und historischer Kontext« - wird einer kritischen Würdigung ... [ mehr ]

Daniel Geißler

Leistungsmotivation im Sport, motivationsfördernde Einflüsse und Affekte (PDF)

psychosozial 106 (2006), 109-121

Faktoren, die die Motivation zum Sporttreiben positiv und negativ beeinflussen, werden dargestellt, und es wird der Frage nachgegangen, wie man eine dauerhafte Motivation zu Sport und Training entwickeln kann. Zunächst werden kurze Begriffsdefinitionen angeführt, gefolgt von einer Auseinandersetzung mit der Entstehung von Sportmotiven bzw. mit der Motivation zum Sporttreiben. Danach werden einige Einflussgrößen der Motivation zu Bewegung, Training und Sport ... [ mehr ]

Hans-Jürgen Wirth

Das Dilemma von Narzissmus und Macht in der Politik (PDF)

psychosozial 106 (2006), 91-107

Ausgehend von allgemeinen politisch-gesellschaftlichen Überlegungen zum Verhältnis von Narzissmus, Macht und Paranoia wird in einer psychopolitischen Analyse anhand der Terroranschläge vom 11. September 2001, des Irak-Kriegs, der Person des G. W. Bush und der Politik der amerikanischen Regierung die herausragende Rolle der Dynamik von Narzissmus, Macht und Paranoia in der Politik demonstriert. Im Einzelnen werden folgende Gesichtspunkte der Thematik ... [ mehr ]

Jeff Gordon, Julia Gordon & Godehard Stadtmüller

Anmerkungen zur Bonding-Psychotherapie. Erfahrungsbericht einer Teilnehmerin mit Kommentar (PDF)

psychosozial 106 (2006), 85-90

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Wolfgang Kämmerer

»Sein, das verstanden werden kann, ist Sprache.« Berühren, Sprechen, Erinnern: Selbstpsychologische Aspekte des Psychosomatischen Dialogs (PDF)

psychosozial 106 (2006), 75-84

Der psychosomatische Dialog zwischen Therapeut und Patient in einer Krankenhausabteilung für Patienten mit psychosomatischen Störungen wird aus der Perspektive der Selbstpsychologie beschrieben. Die körpersprachliche Inszenierung im Rahmen des Dialogs wird als unbewusste Fähigkeit des Patienten aufgefasst, mit Nachdruck zu verdeutlichen, was ihm widerfahren ist. Der Umgang mit dem Patienten bei der Mitteilung des psychosomatischen Fokus und das weitere ... [ mehr ]

Siegbert Kratzsch

Wechsel von verbaler und Körper bezogener Interventionsebene aus selbstpsychologischer Sicht (PDF)

psychosozial 106 (2006), 65-73

Nach einleitenden Anmerkungen zur Theorie der therapeutischen Praxis in der psychoanalytischen Selbstpsychologie werden die verschiedenen Kommunikationsweisen an einem Behandlungsausschnitt beleuchtet, die ein Wechsel der psychoanalytischen und Körper bezogenen Interventionsebene im therapeutischen Austausch mit sich bringt. Nach diesem Behandlungsausschnitt werden die psychotherapeutischen Möglichkeiten zusammengefasst, die sich aus der Mentalisierungs- und ... [ mehr ]

Hans Müller-Braunschweig

Traumatische Verletzungen des Selbst. Der Versuch ihrer Bewältigung in pathologischen und kreativen Prozessen (PDF)

psychosozial 106 (2006), 49-63

Die Bewältigung von traumatischen Verletzungen des Selbst wird unter besonderer Berücksichtigung der Bedeutung kreativer Prozesse erörtert. Zunächst wird das Phänomen Trauma näher beschrieben, und die Folgen traumatischer Einwirkungen auf Erwachsene und Kinder werden dargestellt. Frühe Belastungen in der Kindheit führen offensichtlich zur Schwächung der Widerstandskraft gegenüber späterem Stress und besonders späterer ... [ mehr ]

Günter Heisterkamp

Atmosphärische Bedingungen psychotherapeutischer Behandlung (PDF)

psychosozial 106 (2006), 33-47

Atmosphärische Bedingungen psychotherapeutischer Behandlungen werden mit Bezug auf die Selbstpsychologie erörtert. Nach einführenden Hinweisen auf atmosphärische Bedingungen in der psychotherapeutischen Weiterbildung, Eigenschaften der Behandlungsatmosphäre, die dialektische Beurteilung des therapeutischen Ambientes sowie dessen Betrachtung aus selbstpsychologische Sicht werden vier wesentliche Merkmale des Atmosphärischen in tiefenpsychologischen ... [ mehr ]

Hans-Peter Hartmann

Ein selbstpsychologischer Blick auf die Selbstregulation (PDF)

psychosozial 106 (2006), 19-32

Die Entwicklung der Selbstregulation und deren Relevanz in der Psychotherapie werden aus selbstpsychologischer Perspektive betrachtet. Nach einleitenden Bemerkungen, in denen die Entwicklung der Selbstregulation als Teil der emotionalen Entwicklung verstanden wird, werden zunächst unterschiedliche Theorien zur Selbstregulation im Entwicklungsverlauf bis zum zweiten Lebensjahr skizziert: (1) die Theorie der Affektregulierung von C. B. Kopp, (2) das Modell der ... [ mehr ]

Wolfgang Milch, Markus Schreiber & Frank Leweke

Körper und Selbst. Zur Frage der Selbstentwicklung unter dem Aspekt des frühen Körperselbst (PDF)

psychosozial 106 (2006), 11-18

Es wird der Frage nachgegangen, wie das Selbst und das Körperselbst aus interaktiven Prozessen auftaucht und sich in den frühen Beziehungen entwickelt. Besonders interessiert dabei, wie Kinder eine eigene innere Welt gestalten, wobei sie sich doch in der Interaktion ständig auf andere beziehen müssen. Wie schlägt sich der Einfluss des Anderen in Vorstellungsbildern und inneren Repräsentanzen nieder und wird zu etwas Eigenem? Wie können wir uns ... [ mehr ]

Jürgen Straub

Handlung und Handlungserklärung. Ein Kommentar zum Dialog zwischen Rüdiger und Günther Bittner (PDF)

Psychotherapie und Sozialwissenschaft 2006, 8(2), 101-118

Der Dialog zwischen R. Bittner und G. Bittner zu Handlungen und zur Frage der Bewusstheit bzw. Unbewusstheit von Handlungsgründen (im gleichen Heft) wird kommentiert. Im Rahmen des Kommentars werden einige mögliche Kritikpunkte an den beiden Beiträgen herausgegriffen, und es werden einige Fragen gestellt im Hinblick auf psychologische Forschungsinteressen. Im Einzelnen werden dabei die Relevanz einer handlungs- und kulturtheoretisch ausgerichteten Psychologie, R. ... [ mehr ]

Franziska Röseberg & Jeannette Bischkopf

Die eigene Sterblichkeit als Thema im Leben von jungen Erwachsenen - eine qualitative Untersuchung (PDF)

Psychotherapie und Sozialwissenschaft 2006, 8(2), 29-49

Es wird untersucht, inwiefern die eigene Sterblichkeit ein Thema für junge Erwachsene im Sinne von Thomae (1996) ist. In seiner biografisch fundierten Persönlichkeitstheorie ist die Welt des Individuums als individuelle Deutung von Realität und den daraus hervorgegangenen Überzeugungen (beliefs) konzipiert. Der Tod und dessen Antizipation sind eine von vielen möglichen inhaltlichen Aspekten kognitiver Repräsentation. Der Studie liegt eine ... [ mehr ]

Martin Konitzer, Juliana Freifrau von Hodenberg, Nahid Freudenberg & Burkard Jäger

Hausarzt und Placebo: Ergebnisse aus einer Fokusgruppe und Rückblick auf Balints »apostolische Funktion« (PDF)

Psychotherapie und Sozialwissenschaft 2006, 8(2), 11-27

Eine hausärztliche Fokusgruppe diskutierte den hausärztlichen Umgang mit »Placebo«. Die Diskussion wurde aufgezeichnet, transkribiert und mittels qualitativer Inhaltsanalyse ausgewertet. Als implizites Ergebnis war die Reformulierung von »Placebo« als einem »Behandlungsauftrag« und das damit verbundene theologische Vokabular (»Wahrhaftigkeit«, »Sünde«, »kommunizieren«) sowie der moralische ... [ mehr ]

Wolfgang Carl

Personen und ihr Gehirn (PDF)

Psychotherapie und Sozialwissenschaft 2006, 8(2), 51-67

Angesichts des zunehmenden Interesses der Neurowissenschaften am Phänomen des Bewusstseins ist es nicht verwunderlich, dass auch die Formen des bewussten Lebens, die mit der Existenz von Personen verbunden werden, in das Zentrum der Diskussion gerückt sind. Wie der Begriff der Person dabei genauer zu bestimmen ist, ist nicht so klar; vielleicht lässt sich als Minimal-Konsens festhalten, dass Personen Wesen sind, die sich zu sich selbst verhalten, ihr eigenes Tun ... [ mehr ]

Rüdiger Bittner

Handeln aus Gründen, Handeln aus unbewussten Gründen (PDF)

Psychotherapie und Sozialwissenschaft 2006, 8(2), 69-82

Nach Freud sind die Gründe, aus denen jemand etwas tut, diesem Menschen manchmal nicht bewusst. In einer früheren eigenen Arbeit (»Aus Gründen handeln«) wurde hingegen behauptet, dass die Gründe, aus denen man etwas tut, einem in irgendeiner Weise bekannt sind. Der Konflikt lässt sich so lösen: Die Gründe, also dasjenige, in Anbetracht dessen man etwas tut, sind einem bekannt, denn sonst bliebe kein Unterschied zwischen Handlungen ... [ mehr ]

Günther Bittner

Aus unbewussten Gründen handeln? (PDF)

Psychotherapie und Sozialwissenschaft 2006, 8(2), 83-100

In Anmerkungen zu einem Beitrag von R. Bittner zur Frage der Bewusstheit bzw. Unbewusstheit von Handlungsgründen (im gleichen Heft) wird die dort erörterte Frage allgemeiner gestellt: Was macht Menschen handeln? Bestimmte neuronale Erregungen, sagen die Neurowissenschaftler. Zustände, Ereignisse in der Welt sagt Bittner. Demgegenüber wird die Ansicht vertreten, dass Situationen, in denen Personen sich befinden, teilweise unbewusste Kontexte, in denen sie ... [ mehr ]

Karin Gäßler

Das Leid der »arischen« Kinder (PDF)

Psychoanalyse im Widerspruch 36 (2006), 103-106

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Hans-Adolf Hildebrandt

Psychoanalyse der Sucht. Eine kritische Bilanz (PDF)

Psychoanalyse im Widerspruch 36 (2006), 79-101

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Soheila Kiani-Dorff & Klaus Dorff

Das Recht des Erstgeborenen. Zur seelischen Dimension des Konflikts um Isreal/Palästina (PDF)

Psychoanalyse im Widerspruch 36 (2006), 61-78

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Gernot Böhme

Selbsttäuschung (PDF)

Psychoanalyse im Widerspruch 36 (2006), 49-59

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Micha Brumlik

Sigmund Freud, der Erste Weltkrieg und der Widerruf idealistischer Bildungstheorie (PDF)

Psychoanalyse im Widerspruch 36 (2006), 7-22

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Geboren im Krieg (PDF)

Kindheitserfahrungen im 2. Weltkrieg und ihre Auswirkungen

Traumatische Belastungen von Kindern im II. Weltkrieg können jetzt in ihrem ganzen Ausmaß erstmals wirklich erfasst werden. Die Folgen haben die Generation der Kriegskinder und unsere Nachkriegsgesellschaft zutiefst beeinflusst und bilden vermutlich einen Hintergrund für einige Aspekte der 68er Zeit und für die kleinmütige Stimmung in unserer Gesellschaft, für das, was die Angelsachsen »The German Angst« nennen. [ mehr ]