Bindungsstörungen und Entwicklungschancen

Dieser Sammelband informiert über neue entwicklungspsychologische Erkenntnisse aus der Bindungs- und Kleinkindforschung. Deren Bedeutung für die pädagogische, beraterische und therapeutische Praxis wird in den einzelnen Beiträgen aus unterschiedlicher Perspektive dargelegt und diskutiert. [ mehr ]

Günter Franzen

Gewalt redet nicht. Zur Erinnerung an Michael Lukas Moeller (PDF)

Freie Assoziation 2003, 6(1), 87-90

Aus der Einleitung:
In der 1970 erstmals ausgestrahlten Fernsehdokumentation »Klassenphoto« von Eberhard Fechner findet eine filmische Annährung an eine Gruppe deutscher Männer des Jahrgangs 1918 statt. 35 Jahre nach dem in einer Kleinstadt Baden-Württembergs absolvierten Abitur treffen sie in ihrer alten Schule zusammen, um vor der Kamera darzulegen, wie sie zu denen wurden, die sie sind. Der Klassenverband wurde durch Krieg und Gefangenschaft ... [ mehr ]

Martina Jochem

Erinnerung und Zukunft - Aspekte des Verstehensprozesses in der Supervision (PDF)

Freie Assoziation 2003, 6(1), 67-86

Wie findet Verstehen im Kontext der Supervision statt und welchen Stellenwert nimmt es ein? Dazu werden verschiedene theoretische Positionen aufgezeigt und verknüpft. Mit einem tiefenhermeneutischen Zugang zum gesprochenen Text im supervisorischen Setting wird Verstehen als ein oszillierender Prozess zwischen den Polen Identifikation und Reflexion gesehen. Die dafür notwendige Empathie- und Distanzfähigkeit wird mit Bezug auf die Begriffe der »guten ... [ mehr ]

Peter Jüngst

Psychogeographische Ansätze in der deutschen Geographie (PDF)

Freie Assoziation 2003, 6(1), 41-65

In diesem einführenden Überblick über psychogeographische Ansätze in der deutschen Geographie diskutiere ich (1.) die Probleme, denen sich psychoanalytisches Denken in der akademischen Disziplin gegenübersieht und die besonderen Kontexte, unter denen die vorhandenen psychogeographischen Ansätze zustande gekommen sind. (2.) gebe ich Hinweise auf geographische Sachgebiete, für die eine psychoanalytisch orientierte Perspektive neue ... [ mehr ]

Walter Schönau

Lyrik als Muttersprache. Eine ontogenetische Theorie der Dichtkunst (PDF)

Freie Assoziation 2003, 6(1), 31-40

Dieser Beitrag versucht das Spezifische der Lyrik, nämlich ihren Primat der Form, als Fortleben der präverbalen Phase zu verstehen. Im Erleben dieser Phase funktionierte die Sprache noch nicht als digitales, sondern als analoges Medium. In der Lyrik finden wir einen Nachklang dieser frühen, im Grunde ›uneigentlichen‹ Spracherfahrung. Das würde auch erklären, warum das lyrische Sprechen als eine Form nicht-diskursiven Sprachgebrauchs eine ... [ mehr ]

Psyche

57. Jahrgang Heft 3 2003

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Jutta U. Lindert & Harald C. Traue

Traumatisierung nach Flucht und Vertreibung aus dem Kosovo (PDF)

psychosozial 91 (2003), 137-140

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Günter Franzen

Gruppenbild mit wissenschaftlichem Begleiter. Über lebensgeschichtliche Motive der Flüchtlingsarbeit (PDF)

psychosozial 91 (2003), 115-129

Selbstdarstellungen von fünf Mitarbeitern des Frankfurter Psychosozialen Zentrums für Flüchtlinge und Opfer organisierter Gewalt werden dokumentiert, um deren lebensgeschichtliche Motive für die Arbeit mit Flüchtlingen aufzuzeigen. Bei den Mitarbeitern handelt es sich um einen Afghanen, eine Deutsche, eine Serbin, einen Kurden und eine Iranerin, die Krieg, Vertreibung, Entwurzelung und die Folgen organisierter Gewalt selbst erfahren haben. Die ... [ mehr ]

Friedemann Pfäfflin

Traumatisierung in der Begutachtung (PDF)

psychosozial 91 (2003), 107-114

Die Posttraumatische Belastungsstörung ist im vergangenen Jahrzehnt zu einer Art Generalschlüssel für die Erklärung psychischen Leidens avanciert. Vor diesem Hintergurnd erscheint es angebracht, daran zu erinnern, dass sich die Psychiatrie lange dagegen gewehrt hat, das Krankheitsbild anzuerkennen, selbst dort, wo sie selbst zu Traumatisierungen von Patienten wesentlich beigetagen hatte. Am Beispiel von drei Fallkonstellationen werden Traumatisierungen ... [ mehr ]

Ruth Erken & Harald C. Traue

Das Trauma eines tibetischen Migranten (PDF)

psychosozial 91 (2003), 89-97

Die Lebens- und Leidensgeschichte eine tibetischen Migranten, der mit einem narrativen Interview in Dharamsala befragt wurde, wird geschildert. Ausgehend vom Transkript dieses Einzelfallinterviews wird die Familienbiografie unter der chinesischen Okkupation rekonstruiert und die persönliche Traumatisierung durch Bedrohung und Flucht nachgezeichnet. Als besondere Ressourcen der Erholung und Rehabilitation wurde die Spiritualität und die Aufmerksamkeit durch die ... [ mehr ]

Rolf Haubl

Riskante Worte. Forschungsinterviews mit Traumatisierten (PDF)

psychosozial 91 (2003), 63-77

Die besonderen Anforderungen, die Forschungsinterviews mit traumatisierten Personen an die Interviewer und an die Führung des Interviewgeschehens stellen, werden erörtert. Zunächst wird darauf hingewiesen, dass der reflektierte Einsatz von Interviewern eine angemessene Selektion, Sozialisation und Supervision verlangt. Vor allem die Funktion des Supervision wird näher behandelt. Als eine Besonderheit von biographischen Interviews bei laufenden Asylverfahren ... [ mehr ]

Enida Delalic

Das Trauma in der Erzählung (PDF)

psychosozial 91 (2003), 27-38

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Volkmar Baulig

Hyperaktivität in systemischer Sicht (PDF)

Behindertenpädagogik 2003, 42(1-2), 54-73

Nach kritischen Bemerkungen zum Umgang mit dem Hyperaktivitätsphänomen in der Medizin werden systemische Dimensionen erläutert, die mit hyperaktivem Verhalten in einem Rückkoppelungsprozess stehen: die makrosystemische Ebene der Gesellschaft als globale Vorgabe für hyperaktives Verhalten, das System Familie als Sozialisationsinstanz hyperaktiven Verhaltens, innersystemische Abläufe und Befindlichkeiten beim hyperaktiven Kind, die Schule als zumeist ... [ mehr ]

Karin Funsch

Die Bedeutung der Verhaltensanalyse bei der Überprüfung des sonderpädagogischen Förderbedarfs im Bereich der Erziehungshilfe (PDF)

Behindertenpädagogik 2003, 42(1-2), 43-53

Die Verhaltensanalyse als Methode zur Erfassung des Bedingungsgefüges von Verhaltensstörungen wird beschrieben. Ausgehend von den zentralen Anforderungen der Förderdiagnostik werden Komponenten dargestellt, die im Rahmen eines Überprüfungsverfahrens zur Feststellung des sonderpädagogischen Förderbedarfs von Bedeutung sind.

Stichworte: Verhaltensdiagnostik, Pädagogische Diagnose, Sonderpädagogik, Verhaltensstörungen, ... [ mehr ]

Helmut Reiser, Nicole Sanders, Michael Urban & Marc Willmann

Beziehungskonstellation zwischen Beratern und Beratenen bei der Beratung für Erziehungshilfe in der Schule (BES) (PDF)

Behindertenpädagogik 2003, 42(1-2), 3-13

Es werden Überlegungen zu einer Theorie der Prozesse skizziert, die in einer empirischen Untersuchung zur Beratung für Erziehungshilfe in der Schule (BES) beschrieben wurden. Der empirische Hintergrund ist die Untersuchung von sechs Modellen der BES in vier Bundesländern. Es wird idealtypisch in zwei Formen der Unterstützung differenziert: Förderung und Beratung. Sie richten sich an vier Adressaten: die Schüler, die Eltern, die Lehrer, die ... [ mehr ]

Zwischen Lifestyle und Sucht (PDF)

Drogengebrauch und Identitätsentwicklung in der Spätmoderne

Vor dem Hintergrund einer pluralisierten und fIexibilisierten Identitätsbildung entfaltet sich eine neue Dimension des Drogengebrauchs. Diese reicht von der pharmakologischen Befindlichkeitsmanipulation bis hin zum Versuch der »Selbstheilung« einer basal verunsicherten Identität.  [ mehr ]

Expedition in den dunklen Kontinent

Weiblichkeit im Diskurs der Psychoanalyse

Trotz allen bemerkenswertem Fortschritts hat sich auch die Psychoanalyse in ihrer Geschichte bis heute immer wieder in Geschlechterklischees und künstlichen Konzeptualisierungen von »dem Mann« und »der Frau« verstrickt. Christa Rohde-Dachsers Buch bietet keine Auflösung des »Rätsels Weib« (Freud), sondern will vielmehr die patriarchalischen Wurzeln der Psychoanalyse nachvollziehen, die Konzeption von Weiblichkeit für diese Wissenschaft zeigen und damit Raum für einen neuen Dialog zwischen den Geschlechtern schaffen. [ mehr ]