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Buchreihe: Jahrbuch für Psychoanalyse und Musik
ISSN: 2367-2498
189 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm
Erschienen: April 2020
ISBN-13: 978-3-8379-2869-3
Bestell-Nr.: 2869
https://doi.org/10.30820/9783837928693
LeseprobeWerbeblatt

Vertrautes und Fremdes in Musik und Psychoanalyse

Jahrbuch für Psychoanalyse und Musik, Band 4

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Fremdes – von innen und außen – fordert ein Leben lang heraus. Es wird eingebunden in das Wechselspiel von Internalisierungen und Projektionen. Solche von der Psychoanalyse untersuchten Phänomene können in der Musik in analoger Weise beobachtet werden: Als die hohe Kunst der Wiederholung lädt die Musik ein zum Verweilen im Vertrauten, reizt aber ebenso zum Ausbruch ins unwägbare Neue. Die Auseinandersetzung mit dem bereits Verinnerlichten fordert und bereichert jeden, der komponiert, interpretiert, improvisiert und zuhört. Musik, als Element jeden menschlichen Lebens, wird so zu einer Daseinsmetapher.

Die Autorinnen und Autoren denken aus der doppelten Perspektive von Psychoanalyse und Musik erhellend über Kompositionen, Inspirationen, Rezeptionshaltungen und vielfältige Deutungen klanglicher Phänomene nach.

Mit Beiträgen von Eckart Altenmüller, Ulrich Bahrke, Hannes König, Annegret Körber, Marianne Leuzinger-Bohleber, Tomi Mäkelä, Lucia Pinschewer-Häfliger, Dominik Sackmann, Martin Weimer, Chris Wiesendanger
Vertraut und fremd sind uns Musik wie Seele
Ein Vorwort
Ulrich Bahrke

Fremdes und Vertrautes und Frank Martins Zaubertrank
Psychoanalytische Anmerkungen
Marianne Leuzinger-Bohleber

Wie wird aus Fremdem Vertrautes in der Musik?
Analytische Betrachtungen zur Neurobiologie des auditiven Lernens am Beispiel
von Luca Lombardis »Nel vento, con Ariel«
Eckart Altenmüller

Die Bedeutung des Vertrauten und Fremden bei Papageno
Eine psychoanalytische Sicht auf Mozarts Zauberflöte
Lucia Pinschewer-Häfliger

»Neuheit, Witz, Reichthum an Gedanken«
Von der klassischen Solokadenz über Harlekin zu Sigmund Freud und wieder zurück
Dominik Sackmann

Improvisation als persönliche Erfahrung und Lebenshaltung
Chris Wiesendanger

Fremdes lockt – Fremdes schockt
Fragmente zur dadaistischen Verwandlung in Klangsprache und Traum
Annegret Körber

Ein gutes Objekt komponieren
Steve Reichs Different trains gruppenanalytisch gehört
Martin Weimer

Drei Gedanken zur Improvisation und über diese hinaus
Chris Wiesendanger

Jean Sibelius und seine Analytiker
Über das Gebot der Selbstreflexion und den wissenschaftlichen Umgang
mit regionalspezifischer Vertrautheit
Tomi Mäkelä

Das Kärntnerlied und die Holdingfunktion der Musik
Ein Exkurs ins Brauchtum
Hannes König

»Sich Fremdem zu öffnen, den Mut und die Ausdauer zu besitzen, um dort eine Erfahrung zu erhalten und diese in Relationen zum Vertrauten zu verstehen lernen. Es zeichnet das Wechselspiel zwischen dem ›Sicherheit vermittelndem Vertrautem‹ und dem ›unberechenbaren, bisweilen auch angstbesetztem Fremdem‹. Dass dies mit den Mitteln der Musik, einem doch eher Sicherheit spendendem Raum, erfahrbar ist, wurde von den Autoren an vielen Punkten fundiert hervorgehoben. [...] Beeindruckende und den fachlichen Horizont durchaus erweiternde Fachbeiträge, die durchaus zu empfehlen sind  ...«

Frank Henn, Socialnet.de am 23. April 2021