psychosozial

Karl Dietrich Bracher

Die totalitäre Utopie: Orwells 1984 (PDF)

psychosozial 22 (1984), 31-48

Orwells Buch »1984« wird in erster Linie als eine eindringliche politische Warnung vor den totalitären Realitäten und Zukunftstendenzen moderner Diktaturen von rechts wie von links diskutiert. Gleichzeitig wird es als eine Auseinandersetzung mit intellektuellen Fehldeutungen seiner Zeitgenossen aufgefasst, die Orwell schon 1944 mit dem bis heute aktuellen Wort scharf kritisiert hatte: sie wollten antifaschistisch sein ohne antitotalitär zu sein. Es ... [ mehr ]

Hans-Jürgen Wirth

Der »Große Bruder« in uns selbst - Gedanken zur psychischen Realität von Orwells »1984« (PDF)

psychosozial 22 (1984), 12-30

Orwells Roman »1984« wird als sozialpsychologisch relevante Zeitdiagnose, als eine Art Psychogramm des modernen Menschen abgehandelt. Die gesellschaftlich geforderte Abspaltung der Gefühle, die Verwandlung von Leiden in Hass, die Identifikation mit dem »Großen Bruder« als Aggressor und die Verleugnung des Todes und seine Wiederkehr im (militärischen) Allmachtswahn werden nicht nur als Kennzeichen für die psychische Verfassung der ... [ mehr ]

Horst Eberhard Richter

Orwell-Alphabet 1984 (PDF)

psychosozial 22 (1984), 10-11

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Dieter Beckmann

Mutterideologie (PDF)

psychosozial 21 (1984), 130-143

Einige Aspekte einer Geschichte der Mutterideologie werden skizziert. Dabei wird unter anderem auf folgende Bereiche eingegangen: Mystifizierung weiblicher Fruchtbarkeit, Mythos von der »archaischen Mutter«, Kinderwunsch bei Frauen, die Frau als gute Kraft (Fee, Nymphe, Hebamme) und als böse Kraft (Hexe), biologische Funktion der Mutterrolle. Wandlungen der Mutterideologie im Lauf der Geschichte werden beschrieben.

Stichworte: Mütter, ... [ mehr ]

Annemarie Salm

Emotionalität - typisch weiblich? (PDF)

psychosozial 21 (1984), 121-129

Die Verwendung des Begriffs »Emotionalität« bei der Konzeptualisierung von Geschlechtsunterschieden wird erörtert. Es wird darauf hingewiesen, dass »Emotionalität« als wesentlicher Bestandteil des weiblichen Geschlechtsstereotyps zwei Aspekte enthält: den positiv bewerteten der Wärme und Sensibilität sowie den negativ bewerteten der mangelnden Affektkontrolle, der zugleich mit geringerer Intelligenz in Verbindung gebracht ... [ mehr ]

Ursula Müller

»Die Zukunft liegt in den Eiern« Thesen zum Wandel des Männerbildes in der Neuen Frauenbewegung (PDF)

psychosozial 21 (1984), 99-120

Die Wandlungen, die das Männerbild der Frauenbewegung in den letzten fünfzehn Jahren durchgemacht hat, werden skizziert. Nach einer Anfangsphase der misslungenen Auseinandersetzung mit konkreten Männern und einer Anti-Patriarchats-Phase, in der sich Frauen als sanft und zärtlich begriffen und alle Männer als Repräsentanten einer brutalen Übermacht sahen, haben nun einige Feministinnen begonnen, einen differenzierteren Blick auf Männer zu ... [ mehr ]

Beate Sawitzki & Erica Mahr

Sexualität und Menstruation (PDF)

psychosozial 21 (1984), 84-98

Ergebnisse aus einer Studie an 598 Frauen über das Menstruationserleben werden vorgestellt. Dabei zeigte sich, dass die Menarche auch heute noch häufig angstvoll erlebt wird und dass negative Gefühle überwiegen. 60 Prozent der befragten Frauen zeigten eine ablehnende Haltung gegenüber der monatlichen Blutung, nur 10 Prozent erlebten sie positiv. Es wird auf das Erleben der ersten Menstruation, auf den Zusammenhang zwischen dem Gebrauch bestimmter ... [ mehr ]

Sylvia Beisel, Hildegard Klein & Ursula Müller

Konflikte werden uns erst bewußt, wenn wir es uns leisten können, sie zu verändern« (Maxie Wander) - Frauen sehen sich und ihre Beziehung nach ihrem Aufenthalt im Gießener

psychosozial 21 (1984), 44-83

Anhand von Interviews mit sieben ehemaligen Bewohnerinnen eines Frauenhauses werden die Veränderungen, die während des Aufenthalts im Frauenhaus bei den betroffenen Frauen stattfanden, analysiert. Die Frauen stellen dar, wie sie sich und ihre Vorstellungen von einer idealen Frau während ihres Frauenhausaufenthalts erfahren haben, wie sich ihre Beziehungen zu Mitbewohnerinnen und Mitarbeiterinnen gestalteten, welches Verhältnis sie zu ihren Männern ... [ mehr ]

Annelene Meyer

»Das Mutterglück wiedergegeben?« (PDF)

psychosozial 21 (1984), 27-43

Die Dynamik von Kinderwunsch, Fruchtbarkeit, Partnerschaft und weiblicher Identität wird anhand von zwei Fallbeispielen sterilisierter Frauen mit Kinder- und Refertilisierungswunsch beschrieben. Es wird gezeigt, dass die Auseinandersetzung um ihre basale Fähigkeit oder Unfähigkeit zur Schwangerschaft und zur Mütterlichkeit die Beziehung zur eigenen Mutter mobilisiert. Zum Zeitpunkt des Refertilisierungswunsches soll im ersten Fall ein Kind die idealisierte ... [ mehr ]

Angela Jagenow & Oskar Mittag

Weiblicher Kinderwunsch und Sexualität (PDF)

psychosozial 21 (1984), 7-26

Einige Reflexionen über den Zusammenhang von weiblichem Kinderwunsch und Sexualität werden angestellt. Die spezifischen Bedingungen der psychosexuellen Entwicklung des Mädchens werden skizziert. Dabei wird besonders auf die Entwicklung des Bewusstseins um die eigene Fruchtbarkeit eingegangen. Es wird analysiert, welchen Einfluss das Vorhandensein effektiver und allgemein zugänglicher Formen der Geburtenkontrolle auf Sexualität und weiblichen ... [ mehr ]

Monika Breuer, Claus Dörfler, Dieter Habeck, Barbara Haller, Adalbert Hutter, Josef Kleinschnittger, Hannelore Liebeck, Alfred Ludwig & Christoph Schaafhausen

Ambulante psychosoziale Dienste in ländlichen und kleinstädtischen Regionen - Bericht aus dem Modellverbund »Ambulante psychiatrische und psychotherapeutisch/psychosomatische

psychosozial 20 (1983), 135-159

Die Mitarbeiter der psychosozialen Dienste, die im Rahmen des Modellverbunds »Ambulante psychiatrische und psychotherapeutisch/psychosomatische Versorgung« des Bundesministers für Jugend, Familie und Gesundheit gefördert werden, beschreiben ihre Erfahrungen mit den Besonderheiten der psychosozialen Arbeit in ländlichen und kleinstädtischen Regionen. Anhand der Beschreibung typischer Merkmale der ländlichen Einzugsbereiche (Siedlungsstruktur, ... [ mehr ]

Jürgen Walter & Ernst Wolf

Präventive Intervention - am Beispiel industrieller Schichtarbeit (PDF)

psychosozial 20 (1983), 110-130

Möglichkeiten präventiver Interventionen werden am Beispiel industrieller Schichtarbeit diskutiert. Es wird darauf hingewiesen, dass angesichts der immer deutlicher zutage tretenden Spätfolgen langjähriger Schichtarbeit (Schichtuntauglichkeit) die traditionellen Strategien zur Bewältigung von Schichtarbeitsproblemen (abgabefreie Schichtzuschläge, arbeitsmedizinische Selektion, arbeitswissenschaftliche Schichtplangestaltung) versagen. Als Beispiel ... [ mehr ]

Bennina Orendi & Julia Papst

»Die Schere im Kopf« - Erfahrungen mit kollektiven Analysen von Kooperationsbedingungen (PDF)

psychosozial 20 (1983), 91-109

Der Zusammenhang von Kohäsion und Zielorientierung beim Erwerb sozialer Handlungskompetenzen wird diskutiert. Dabei wird auf Erfahrungen mit einem Training zur Förderung sozialer Handlungskompetenz bei realen Arbeitsgruppen (drei Gruppen, deren Aufgabe in der Produktqualitätskontrolle in einem Betrieb der Nahrungsmittelproduktion besteht, und zwei Abteilungen aus dem Detailhandel) zurückgegriffen. Es zeigte sich, dass es den jeweiligen Mitgliedern ... [ mehr ]

Werner Duell

Partizipative Arbeitsgestaltung: Bedingungen erfolgreicher Interventionen (PDF)

psychosozial 20 (1983), 71-90

Bedingungen erfolgreicher betrieblicher Interventionen werden unter besonderer Berücksichtigung der partizipativen Arbeitsgestaltung erörtert. Bemühungen zur Humanisierung der Arbeit werden in Zusammenhang mit der wachsenden Notwendigkeit gesehen, gesundheitsschädigende und die Persönlichkeit beeinträchtigende Arbeitstätigkeiten und -bedingungen zu reduzieren. Es wird darauf hingewiesen, dass eine auf Prävention derartiger Auswirkungen ... [ mehr ]

Eberhard Ulich

Präventive Intervention im Betrieb: Vorgehensweisen zur Veränderung der Arbeitssituation (PDF)

psychosozial 20 (1983), 48-70

Ausgehend von Annahmen über die Bedeutung der Arbeitstätigkeit für die Persönlichkeitsentwicklung werden Vorgehensweisen beschrieben, mit deren Hilfe Interesse an autonomieorientierter Arbeitsgestaltung ausgelöst und erste Schritte in einem »redefine-redesign«-Prozeß eingeleitet werden können. Wirkungsweise und Vorgehen der »subjektiven Tätigkeitsanalyse« werden beschrieben und an einem Beispiel veranschaulicht. ... [ mehr ]

Hans-Uwe Hohner & Ernst-Hartmut Hoff

Prävention und Therapie. Zur Modifikation von objektiver Kontrolle und Kontrollbewußtsein (PDF)

psychosozial 20 (1983), 30-47

Am Beispiel des differentialpsychologischen Konstrukts der Kontrollüberzeugungen werden Möglichkeiten aufgezeigt, objektive und subjektive Aspekte der Persönlichkeit in therapeutischen und präventiven Interventionen aufeinander zu beziehen. Es wird davon ausgegangen, dass präventive und therapeutische Maßnahmen von objektiven historischen und gesellschaftlichen Bedingungen ebenso wie von subjektiven Befindlichkeiten und Sichtweisen der betroffenen ... [ mehr ]

Ernst-Hartmut Hoff & Hans-Uwe Hohner

Was heißt autonomes Leben und Handeln? (PDF)

psychosozial 20 (1983), 9-29

Wissenschaftliche und alltägliche Vorstellungen zum Verhältnis zwischen Autonomie und Heteronomie werden diskutiert und in Hinblick auf ihren Stellenwert für präventive und therapeutische Interventionen erörtert. Zunächst werden alltägliche Vorstellungen zu autonomem Leben und Handeln in Form von Interviewauszügen dargestellt. Daran anschließend wird aufgezeigt, dass zumindest in den Sozialwissenschaften alltägliche ... [ mehr ]

Arbeitskreis für Friedenspolitik und Friedenspädagogik Freiburg

Lernen für den Frieden. Analysen von Lebensgeschichten und Konsequenzen für die Friedensarbeit (PDF)

psychosozial 19 (1983), 81-146

Es wird vom 2. Freiburger Friedenspolitischen Kongress (14.1.-16.1.1983) berichtet. Der erste Kongressbeitrag befasste sich mit Angst und Angstverbreitung angesichts der atomaren Bedrohung (Helmut Wetzel und Erica Kreici). Peter Kern skizzierte in einem darauffolgenden Referat die Grundzüge einer »Lerntheorie des Friedens«. Neben der Differenzierung von Lern-Bereichen, Lern-Situationen und Lern-Bedingungen, entwickelte er vier Lerntypen: (1) der ... [ mehr ]

Knut Nevermann

Friedenserziehung im Ministerstreit (PDF)

psychosozial 19 (1983), 75-80

Am Streit um die Friedenserziehung in der Schule wird veranschaulicht, wie die Kultusadministrationen auf aktuelle Kontroversen mit Vorschriften, Richtlinien und Empfehlungen reagieren. Die Notwendigkeit und Wirksamkeit solcher Richtlinien für den Unterricht in der Schule wird hinterfragt. Am Beispiel von sozialdemokratischen Ländern, denen es gelungen ist, einen Entwurf der Christlich Demokratischen Union zu einer Art »Bundeswehr-Kunde« ... [ mehr ]