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15 Seiten, PDF-E-Book
Erschienen: Dezember 2019
Bestell-Nr.: 21203
https://doi.org/10.30820/1434-7849-2019-1-14
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Stephan Lessenich

Zwanghafte Selbstverhältnisse (PDF)

Die Wachstumsgesellschaft und ihr Subjekt

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Moderne Gesellschaften sind Wachstumsgesellschaften. Wachstumsbedürftig wird die moderne Gesellschaft durch ihre strukturelle Doppelbindung sowohl an ökonomische Akkumulationswie auch an soziale Legitimationsimperative. Das Subjekt der Wachstumsgesellschaft konstituiert sich als Ensemble dieser ökonomisch-sozialen Verhältnisse. Wachsen oder nicht wachsen ist für es keine Frage, jedenfalls keine der persönlichen Wahl: Seine scheinbar individuellen Bedürfnisse sind durch und durch formationsspezifisch, eben wachstumsgesellschaftlich, strukturiert. In ihrer produktivistischen Kontrolle der menschlichen Triebstruktur wird die Wachstumsgesellschaft zur enthemmenden Triebkraft einer Ökonomie der Destruktion – in der auch diejenigen objektiv gefangen sind, die sich subjektiv in ihr aufgehoben fühlen. Einstweilen wirken die Systemzwänge der Wachstumsgesellschaft freilich (als) so unhintergehbar, dass an Alternativen im Wortsinne nicht zu denken ist. Doch je mehr die Wachstumssubjekte mit jenen dunklen Seiten der Wachstumslogik konfrontiert werden, die für sie selbst lange Zeit wenigstens im Halbdunkel des Nicht-Wissen-Müssens verborgen geblieben waren, desto mehr wird in ihnen die unbestimmte Ahnung genährt, dass es so, wie die Dinge laufen, vielleicht doch nicht auf ewig wird weitergehen können. Der gesellschaftshistorische Ort der Gegenwart könnte an eben diesem Punkt des Unbehagens zu suchen sein, an dem die Funktionsund Legitimationsfähigkeit der Wachstumsgesellschaft tendenziell problematisch zu werden beginnt.
Philipp Berg, Markus Brunner, Christine Kirchhoff, Julia König, Jan Lohl, Tom D. Uhlig & Sebastian Winter S. 5–9Editorial (PDF)
Philipp Berg, Markus Brunner, Christine Kirchhoff, Julia König, Jan Lohl, Tom D. Uhlig & Sebastian Winter S. 11–12Zu den Bildern dieser Ausgabe (PDF)
Stephan LessenichS. 14–28Zwanghafte Selbstverhältnisse (PDF)
Die Wachstumsgesellschaft und ihr Subjekt
Delaram Habibi-KohlenS. 30–46Die gefühlte Bedeutungslosigkeit des Klimawandels (PDF)
Daniel BurghardtS. 48–50In uns das Wachstum (PDF)
Anmerkungen zum kapitallogischen Sozialtypus von Stephan Lessenich
Ulrich SchusterS. 50–54Das Nachhaltigkeitssubjekt offenbart den Irrtum linker Wachstumskritik (PDF)
Ein Kommentar zu Stephan Lessenich
Julian KuppeS. 54–58Die Selbstzerrissenheit und das Sich-selbst-Widersprechen der weltlichen Grundlage (PDF)
Ein Kommentar zu Stephan Lessenich
Steffen HamborgS. 58–62Politische Bildung und kritische Haltung in der Wachstumsgesellschaft (PDF)
Zur Bedingtheit der Arbeit an einer besseren Gesellschaft innerhalb der bestehenden
Kevin-Rick DoßS. 62–63Zwanghafte Selbstverhältnisse: Die Wachstumsgesellschaft und ihr Subjekt (PDF)
Kommentar zu Stephan Lessenich
Michael ZanderS. 64–66Dem Kapital Grenzen aufherrschen (PDF)
Hans-Joachim BuschS. 67–70Die Bäume wachsen nicht in den Himmel - das Herz des spätmodernen Subjekts lässt dies kalt (PDF)
Eine Beziehungskrise
Victor BlümlS. 71–74Die Auflösung von Gefühlen, Gedanken und Bedeutung in der Klimakrise (PDF)
Ein Kommentar zu Delaram Habibi-Kohlen
Matthias Göpfert & Sophie Bachmann S. 74–77»Lebst Du noch oder wohnst Du schon … auf höherem Terrain?« (PDF)
Wege zur Überwindung kollektiver (Selbst-)Täuschung in der Klimafrage
Christian StockS. 78–82Schämen für die Klimasünde (PDF)
Die Individualisierung von Klimaschutz ist eine fragwürdige Strategie
Hans-Dieter KönigS. 84–95Innere Emigration und beruflicher Ehrgeiz (PDF)
Szenische Rekonstruktion der möglichen Bedeutung von Alfred Lorenzers Eintritt in die NSDAP und zugleich eine Erwiderung auf die Kritik von Robert Heim
Ruth WaldeckS. 95–105»… Dinge, über die man besser nicht mehr spricht …« (PDF)
Erinnerungen und Überlegungen zu Lorenzers Schweigen
Tom D. UhligS. 107–110Unfreie Assoziationen (PDF)
Besserei
Maximilian RömerS. 112–116Rezension von: Alexander Korte (2018). Pornografie und psychosexuelle Entwicklung im gesellschaftlichen Kontext. Psychoanalytische, kulturund sexualwissenschaftliche Überlegungen
Markus Brunner & Julia Manek S. 118–124»Kultur« - »Trauma« - Herrschaft (PDF)
Von den Schwierigkeiten des Forschens, Sprechens und Handelns in postkolonialen Kontexten