Freie Assoziation
Sigmund Freuds Religionskritik und die psychoanalytischen Menschenbilder (PDF)
Jedem psychotherapeutischen Verfahren (aber auch jeder psychologischen oder soziologischen Theorie) liegt ein geheimes und oft nicht reflektiertes Menschenbild zu Grunde, eine latente Anthropologie, die den Umgang des Therapeuten mit seinem Patienten prägt. Das Menschenbild Freuds ist durch die bewusste Bezugnahme auf die Ideale der Aufklärung und die weitgehend unbewussten Wurzeln seines Denkens in der Romantik geprägt. Mit seiner rationalistischen ... [ mehr ]
Erlösungsfantasien in säkularen Denkströmungen: Eine Auseinandersetzung mit Sigmund Freuds Abhandlung »Die Zukunft einer Illusion« (PDF)
Die Erwartung einer endgültigen Erlösung (im Jenseits, im Paradies) scheint eine genuin religiöse Fantasie zu sein, doch der allgemeine Eindruck trügt. Auch die Geschichte weltlicher Denkströmungen ist voll von Erlösungsfantasien, die allerdings nicht ins Jenseits zielen, sondern dem Fortgang der Realgeschichte gelten: Im Mittelalter rechnete man mit der Wiederkehr Kaiser Barbarossas, der im Kyffhäuser schlafe, alsbald erwachen und alle ... [ mehr ]
Die Zukunft einer Illusion Freuds. Die Entdeckung ritueller Kohäsionsbildung und ihre Bedeutung in der postmodernen Religiosität und im militanten religiös-politischen
Mit seinen immer wieder auftauchenden mythischen Erzählungen von der Urhorde, dem Gemeinschaftsmord am Urvater, den Diadochenkämpfen der Söhne bis zur angeblichen Entstehung der totemistischen Religion hat Freud implizit einen Ansatz zu einer psychoanalytischen Theorie der Vergemeinschaftung gefunden, der ebenbürtig neben seine Theorie der normativen Vergesellschaftung durch Triebverzicht, Gewissens- und Ich-Idealbildung treten kann. Dieser Beitrag arbeitet ... [ mehr ]
Freuds »Gabe der Vernunft«. Die Psychoanalyse in der postsäkularen Gesellschaft (PDF)
Freuds wichtigste Schrift zur Religion, »Die Zukunft einer Illusion« (1927), wird einer historisch-kritischen Reinterpretation unterzogen. Dabei wird auf die argumentativen Engpässe eines szientistischen Vernunftbegriffes bei Freud hingewiesen, und es wird die Ansicht vertreten, dass dieser den aktuellen Notwendigkeiten eines Dialoges zwischen Philosophie, Wissenschaft und Religion nicht mehr genügen könne. Indem Freud den logischen Gang seiner ... [ mehr ]
Zum Fortwirken der Religion in der säkularisierten Moderne (PDF)
Es wird der Frage nachgegangen, wie Elemente des Religiösen bewusst und vor allem unbewusst in einer Moderne fortwirken, die als säkularisiert gilt. Freud geht von einer entschiedenen Entgegensetzung von religiösem und wissenschaftlich geprägtem aufklärerischen Denken aus. An der Rolle des Zweifels in beiden Sphären wird in einem ersten Abschnitt »Aufklärung und Fundamentalismus« die Berechtigung dieser Gegenüberstellung ... [ mehr ]
Die Säkularisierung der Illusionen und das Streben nach Glück. Einige Überlegungen zur Psychoanalytischen Religionskritik heute (PDF)
Freuds Kritik der Religion in »Die Zukunft einer Illusion« ist in ihrem Scharfsinn und ihrer Unbestechlichkeit bis heute maßgeblich. Gleichwohl sind Fragen zu seiner vollkommenen Gewissheit hinsichtlich einer besseren menschlichen Zukunft ohne Religion zu stellen. Diesseitig-rationale Weltanschauungen, in die Freud volles Vertrauen setzte, werden auf religiöse Begleiterscheinungen und Implikationen mit teilweise problematischem Gehalt hin untersucht. Hier ... [ mehr ]
»Die Vögel« von Alfred Hitchcock (PDF)
Alfred Hitchcocks Film »Die Vögel« wird aus psychoanalytischer Perspektive betrachtet. Bei der Beschreibung der Handlung wird herausgearbeitet, dass Hitchcock mit den Mitteln der Täuschung und der Verschleierung arbeitet und durch die Verwendung bestimmter Abwehrmechanismen dem Film den Charakter eines Traumes, eines Albtraums, verleiht. So wird das massenhafte Auftreten der Vögel und ihrer unberechenbareren Aggressivität mit dem Qualitäten ... [ mehr ]
»Taxi Driver« (1976) - Martin Scorseses Film in psychoanalytischer Sicht (PDF)
Vor dem Hintergrund der ständig drohenden Terrorgefahr aus fundamentalistischen Wurzeln wird der 1976 veröffentliche Film »Taxi Driver« aus psychoanalytischer Perspektive besprochen. In dem Film, der Mitte der Siebzigerjahre in New York spielt, geht es um einen Taxifahrer und Vietnam-Veteranen, der sich in einen missionarischen Wahn steigert, etwas gegen die Flut von Schmutz und Gewalt in der Stadt unternehmen zu müssen. Schwer bewaffnet, beginnt er ... [ mehr ]
Mozarts Zauberflöte - Die psychischen Wandlungsprozesse von Tamino und Pamina (PDF)
Mozarts Zauberflöte (1791) ist in einem kulturgeschichtlichen Umfeld entstanden, das sich in nachdrücklicher Weise der Erkundung der menschlichen Psyche zuwandte. In Ermangelung einer wissenschaftlichen Seelenkunde holte man sich Anregungen in antiken Mysterienlehren. Wie der Ägyptologe Assmann in seinem jüngsten Buch über die Zauberflöte (2005) schlüssig dargelegt hat, lehnt sich das Konzept der Zauberflöte an antike Mysterienrituale an, ... [ mehr ]
Kein Platz zum Verstecken. Eine Tagesklinik (PDF)
Es wird berichtet über eine dreimonatige Beobachtung in der chirurgischen Tagesklinik einer medizinischen Hochschule. Der Arbeit liegt die von R. D. Hinshelwood entwickelte Methode der Organisationsbeobachtung zugrunde. Obwohl das Personal sehr stolz darauf war, die räumlichen Gegebenheiten gut durchdacht und damit einen reibungslosen Ablauf bei der Patientenversorgung gewährleistet zu haben, war die Situation auf der Station immer sehr angespannt, ohne dass ... [ mehr ]
Zur psychosozialen Dynamik in Einrichtungen des Gesundheitswesens (PDF)
Dieser Beitrag versucht, Einrichtungen des Gesundheitswesens mit der Brille eines teilnehmenden Beobachters zu verstehen. Der gewählte Zugang basiert auf dem Theoriemodell der Psychoanalyse und entwickelte sich unter dem Einfluss der Tradition der Tavistock Clinic sowie des Tavistock Institute for Human Relations weiter. Die Tradition in der Arbeit mit Institutionen und insbesondere mit Gesundheitsorganisationen wird dargestellt.
Abstract:
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»Vielleicht haben Bilder den Auftrag, einen in Kontakt mit dem Unheimlichen zu bringen«. Die Soziale Photo-Matrix als ein Zugang zum Unbewussten in Organisationen (PDF)
Die Soziale Photo-Matrix zielt darauf ab, einen Zugang zum Verstehen des Unbewussten in Organisationen zu schaffen. Das Ziel dieser erfahrungsorientierten Methode besteht darin, durch die Visualisierung mit (digitalen) Photos der Teilnehmer – sowie anschließender Assoziation, Amplifikation, systemischem Denken und Reflexion – die verborgene Bedeutung dessen zu erfahren, was in Organisationen gewöhnlich ungesehen, nicht wahrgenommen und somit ungedacht ... [ mehr ]
Psychoanalyse ohne Couch. Einige Überlegungen zu methodischen und begrifflichen Aspekten bei der Anwendung psychoanalytischer Erkenntnisse in der Organisationsberatung (PDF)
Ausgehend von kritischen Stimmen zur Anwendung der Psychoanalyse bei der Beratung von Unternehmen und Institutionen wird versucht, den Stellenwert psychoanalytischer Erkenntnisse in diesem Zusammenhang begrifflich und methodisch genauer zu fassen. Dabei werden in Anlehnung an O. Kernberg Parallelen zwischen der Psychoanalyse als Behandlungsmethode und der Tätigkeit des Psychoanalytikers als Unternehmens- und Organisationsberater herausgearbeitet. Am Beispiel eines ... [ mehr ]
Solutions looking for questions: Zum Verhältnis von Struktur und Geschichte im Veränderungsprozess (PDF)
Im Zeitalter der Globalisierung gelten laufender Wandel und ständige Veränderung als gängige Antworten auf die Herausforderungen der Zeit. Vermeintlich gelöst wird damit die Frage nach der Zukunftsfähigkeit und dem Überleben von Organisationen und Individuen. Bei der Analyse der verschiedenen Dimensionen dieses Lösungsversuchs ergeben sich Hinweise auf die psychischen Motive, die neben wirtschaftlichen Notwendigkeiten die ... [ mehr ]
Geld - Teufelswerk oder Stein der Weisen? Zum Elementar- und Wandlungscharakter des Geldes (PDF)
Auf der Grundlage des tiefenpsychologischen Konzepts des Archetyps werden die unterschiedlichen Bedeutungen des Geldes analysiert. Ausgehend von der Vorstellung, dass das Geld einen Elementar- und Wandlungscharakter mit jeweils einem positiv und einem negativ besetzten Pol hat, wird diese vierpolige Modellstruktur auf die Untersuchung von beispielhaft ausgewählten Mythen, Märchen und Ritualen angelegt, um so den archetypischen Bedeutungsgehaltes des Geldes und des ... [ mehr ]
Worüber man nicht schweigen kann, darüber soll man reden - Kommunikation als »missing link« für eine Psychoanalytische Ökonomie (PDF)
Das Standardmodell des rationalen Akteurs, mit dem Ökonomen menschliches Handeln zu erklären beanspruchen, ist weitgehend psychologiefrei konstruiert. Insbesondere ist dieser fiktive Akteur als »eindimensionaler Mensch« angelegt in dem Sinne, dass ihm die Möglichkeit zur Selbstreflexion fehlt. Schon die Kommunikation mit sich selbst (»innerer Dialog«) ist in solchen Modellen nicht vorgesehen, somit auch keine kritische Auseinandersetzung ... [ mehr ]
»Es ist neu und muss gemacht werden!« Einige sozioanalytische Überlegungen zu Verrat und Zynismus bei organisatorischen Veränderungen (PDF)
Nach einleitenden Anmerkungen zum »Kult der Neuheit und der Neuerung« in Organisationen wird die These vertreten, dass Verrat und Zynismus im Kontext gegenwärtiger organisatorischer Veränderungen nicht hinreichend aus einer Betrachtungsweise verstanden werden können, die sich auf eine individuelle Psychopathologie beschränkt; vielmehr müsse die Organisation als Ganzes einbezogen werden, sowohl deren interne »Befehlsstruktur« als ... [ mehr ]
Zwischen Allmacht und Ohnmacht - Gedanken zum 11. September (PDF)
Im Rahmen von Überlegungen zum Terroranschlag vom 11. September 2001 wird unter anderem die Ansicht vertreten, dass es die durch verschiedene Umstände – vornehmlich tiefste narzisstische Kränkungen – pathologisierte Beziehung zwischen sozialen, kulturellen und religiösen Gruppen sei, die vor einem bestimmten, historisch gewachsenen gesellschaftspolitischen Hintergrund zu dem Boden werde, auf dem eine Saat gedeihen könne, die psychisch ... [ mehr ]
Nahe beim Tode sitzen - eine Palliativstation (PDF)
Es wird informiert über Beobachtungen in der Palliativstation eines Krankenhauses, in dem schwerkranke Patienten auf ihrem Leidens- und Sterbeweg begleitet werden. Dabei wird deutlich, dass die Anerkennung und Bearbeitung der eigenen schmerzlichen und angstvollen Erfahrungen als Beobachterin einen Zugang zur psychosozialen Dynamik der Station und der in ihr vorherrschenden Abwehr gegenüber Emotionen und Tod ermöglichen und dass professionelle Mitarbeiter darauf ... [ mehr ]
Arbeit in einer Welt von Körpern: eine internistische Station (PDF)
Es wird informiert über die wöchentliche Beobachtung einer internistischen Station über einen Zeitraum von vier Monaten, und es wird versucht, die Beobachtungen aus psychoanalytischer Sicht zu verstehen. Folgende Aspekte stehen im Mittelpunkt: Pflegepersonal, das körperlich Kranke betreut, ist mit tiefen Ängsten und Konflikten konfrontiert, wie Angst vor Tod und Krankheit, der Furcht, von Mitleid, Schuld und Ärger überwältigt zu werden, ... [ mehr ]
Wie Gefühle einen Konflikt verschieben können - Erkenntnisprozesse psychodynamisch-systemischer Organisationsberatung (PDF)
Anhand eines Fallbeispiels wird gezeigt, dass ein Konflikt in einer Organisation unlösbar erscheinen kann, weil er aufgrund seiner Unverträglichkeit mit der Organisationskultur auf eine andere Hierarchie-Ebene verschoben wurde. Dabei wird zugleich das psychodynamisch-systemische Verständnis von Organisationen und die sich daraus ergebende Arbeitsweise beim Kennenlernen einer Organisation vorgestellt.
Abstract:
Using a case, the authors show that a ... [ mehr ]
Risikofaktoren des Machtgebrauchs von Leitungskräften (PDF)
Untersucht wird die Beziehungsdynamik zwischen Vorgesetzten und den ihnen unterstellten Mitarbeitern in einer mikropolitischen Perspektive. Ziel ist es, verschiedene Konfigurationen riskanten Machtgebrauchs von Vorgesetzten zu beschreiben und deren mögliche Konsequenzen für kooperatives Handeln in Organisationen zu diskutieren: Hemmung, Macht zu gebrauchen; unangemessene Nähe und unangemessene Distanz; Illusion der Unentbehrlichkeit; Angst machen, statt Angst ... [ mehr ]
Einige Gedanken über Reflexion in Organisationen (PDF)
Dieser Artikel untersucht verschiedene Aspekte der Reflexion in Organisationen aus systemisch-psychodynamischer Perspektive. Er unterstreicht die Bedeutung, die der Reflexionsarbeit in der heutigen Zeit zukommt und erörtert Hindernisse bei der Integration solcher reflexiver Prozesse in tägliche Arbeitsabläufe. Der Artikel beginnt mit einer Übersicht von Reflexionspraktiken der psychodynamischen Tradition und betrachtet anschließend derzeitige ... [ mehr ]