Harald Weilnböck
Mila - Eine Fallrekonstruktion der qualitativ-psychologischen Literatur- und Medien-Interaktionsforschung (LIR) (PDF)
Psychotherapie und Sozialwissenschaft 2008, 10(2), 113-145
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Der neu entwickelte Ansatz der qualitativen Literatur- und Medien-Interaktionsforschung (LIR) geht der Frage nach, inwiefern und mit welchem Erfolg Menschen in ihrem subjektiven Erleben von selbst gewählten fiktionalen Narrativen unvermerkt Prozesse der mentalen Auseinandersetzung mit lebensgeschichtlichen Erfahrungen unterhalten und spezifische Herausforderungen ihrer persönlichen Entwicklung annehmen. Das LIR-Design sieht eine Kombination von biografischen und Medienerlebnis-Interviews sowie eine narratologische Analyse der Interaktionspotenziale des fiktionalen Narrativs vor. In einer Fallstudie zeigte sich, dass die Studentin »Mila« infolge von Migration sowie familiärer Stress- und Gewalterfahrungen einer teils unbewussten biografischen Handlungsregel des talentierten und energischen Engagements der Prävention gegen und Wiedergutmachung von Ungerechtigkeit und Gewalt folgte. Die hierbei wirksame psychodynamische Handlungsstrukturregel war durch familiale Delegationen, Parentifizierungen und einen traumakompensatorischen Abhängigkeits-Autonomie-Konflikt gekennzeichnet, sodass Mila bei durchweg hohen und vielfältigen Kompetenzen auch von interpersonellen Konflikten, Selbstüberanstrengung und gelegentlichen depressiven Niedergeschlagenheiten betroffen war. Die dem entsprechende psychodynamische Entwicklungsherausforderung korrespondierte mit der Aufgabe, ein Mehr an mentaler Autonomie und lebensweltlicher Handlungsfreiheit zu gewinnen. In der Analyse von Milas Medieninteraktion zeigte sich, dass sie einen Film gewählt hatte, dessen Interaktionspotenziale ihre Entwicklungsherausforderung vielfach betrafen. Erkennbar wurde jedoch auch im Detail, auf welche Weisen es Mila derzeit noch weitgehend vermied, diese Potenziale aufzugreifen und im Sinne ihrer biografisch bedingten Anliegen zu nutzen.
Stichworte: Erzählungen, Filme, Psychodynamik, Migration, Biographie, Trauma, Konflikt, Literatur, Massenmedien
Keywords: Narratives, Films, Psychodynamics, Human Migration, Biography, Trauma, Conflict, Literature, Mass Media
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»In Texten steckt viel Lebenswelt. Texte sind Schätze lebensweltlicher Erfahrung. Dies gilt für fiktionale wie für faktuale Texte und kann ganz allgemein auf Narrative erweitert werden. Narrative sind also lebensweltliche Reservoirs, voll von Alltag und Moral ...«
Florian Steger, Jahrbuch für Literatur und Medizin 11 Bd.3