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Buchreihe: Bibliothek der Psychoanalyse
405 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm
2. Aufl. 2011
Erschienen: April 2011
ISBN-13: 978-3-8379-2153-3
Bestell-Nr.: 2153
Leseprobe

Die Fähigkeit, allein zu sein

Zwischen psychoanalytischem Ideal und gesellschaftlicher Realität. Eine Publikation der DGPT

Sofort lieferbar. Lieferzeit (D): 4-5 Werktage

Der vorliegende Band enthält die Beiträge zur Jahrestagung der DGPT 2008 zum Thema »Die Fähigkeit, allein zu sein«. Ausgangspunkt der Referentinnen und Referenten war das »Unbehagen in (unserer) Kultur« angesichts der Verflüssigung von Strukturen, des Verlusts von Bindungen und Verbindlichkeiten, des Zwangs zur Flexibilität und der mit alledem verbundenen wachsenden Verunsicherung. Die Autorinnen und Autoren versuchen, aus psychoanalytischen und sozialwissenschaftlich-philosophischen Perspektiven die Wechselwirkungen zwischen gesellschaftlichen Realitäten und individuellen Gegebenheiten und Verarbeitungsformen zu beleuchten. Die Tagung war zugleich eine Hommage an Alexander Mitscherlich, dessen Geburtstag sich 2008 zum 100. Mal jährte. Durch seine leidenschaftliche psychoanalytische Reflexion gesellschaftlicher und kultureller Phänomene wurde er zu einer prägenden Figur - sowohl für die junge BRD als auch für die deutsche Psychoanalyse nach 1945.

Mit Beiträgen von Zygmunt Bauman, Nikolaus Becker, David Bell, Gustav Bovensiepen, Gudrun Brockhaus, Peter Bründl, Karin Dittrich, Alain Ehrenberg, Peter Giesers, Rolf Haubl, Mathias Hirsch, Gabriele Junkers, Sylvia Kipp, Uwe Langendorf, Klaus-Jürgen Lindstedt, Denys Ribas, Gerhard Schneider, Bertram von der Stein, Ulrich Streeck, Annette Streeck-Fischer, Ulrich Wirth und Ralf Zwiebel

»Fazit: keine leichte Kost, dennoch sehr gut lesbar – wer sich die Freiheit gönnt, Dinge in Frage zu stellen und die Themenfelder Bindung, Verbindlichkeit und Gesellschaftsstrukturen durchleuchten möchte, dem sei das Buch wärmstens ans Herz zu legen. ...«

Pascal Scholtes, Papa-Ya. Das Magazin für mehr Fairness im deutschen Familienrecht 09/2010

»Vorträge vom Jahreskongress 2008 der Deutschen Gesellschaft für Psychoanalyse, Psychotherapie, Psychosomatik und Tiefenpsychologie (DGPT) zu einem Thema, das in der Gegenwart zunehmend an Bedeutung gewinnt  ...«

Mülller-Boysen, ekz.bibliotheksservice

»Lesen Sie die Rezension von Christian Geyer im Archiv auf FAZ.net!  ...«

Christian Geyer, Frankfurter Allgemeine Zeitung


Inhalt

Einleitung

Teil I
Gesellschaft und Individuum

Anmerkungen zum Kulturbegriff Freuds. Oder: Was ist bloß aus dem Realitätsprinzip geworden?
Zygmunt Bauman

Psychische Gesundheit und das Dilemma der Autonomie
Persönliches Leiden und soziale Beziehungen
Alain Ehrenberg

Die erregte Gesellschaft
Veränderungen in der postmodernen Identität?
Gerhard Schneider

Geborgen in der Volksgemeinschaft?
Versöhnungsversprechen und Angst im Nationalsozialismus
Gudrun Brockhaus

Eiszeit – Vereinsamungsangst durch Arbeitsverlust
Eine analytische Betrachtung im Komplex von Globalisierung und Prekarität
Uwe Langendorf

Individualität – Subjektivität – Intersubjektivität
Die archaischen Wurzeln von Ver-Bindung und Pseudo-Autonomie
Klaus-Jürgen Lindstedt

Allein bei sich, außer sich: einsam
Lebenskunst in Zeiten des Massenindividualismus
Rolf Haubl

Teil II
Alleinsein – Klinische Aspekte und psychoanalytische Theorie

Allein sein – von Formen der Autoerotik zum Autismus
Denys Ribas

Der Todestrieb
Phänomenologische Perspektiven in der zeitgenössischen kleinianischen Theorie
David Bell

Über die Unfähigkeit, mit anderen zusammen zu sein
Ulrich Streeck

Unendlich einsam
Oknophiles und philobatisches In-Beziehung-Sein und Nicht-in-Beziehung-Sein
Nikolaus Becker

Moderne Entwicklungstheorien – eine Antwort auf die Objektflüchtigkeit in einer globalisierten Welt?
Gustav Bovensiepen

Alleinsein in der Gegenwart des anderen: Der paradoxe Ort des Analytikers
Ralf Zwiebel

»Wir kennen uns nicht, doch will ich Dir vertrauen, ich teile mit Dir Träume von ’nem Glück frei von Zeit und Raum«
Interneterfahrungen in der hochfrequenten Analyse eines schwer trennungstraumatisierten Mannes
Karin Dittrich

Der idolisierte Körper
Zur zeitgenössischen Attraktivität des Körpers
Mathias Hirsch

Die Fähigkeit zum Alleinsein als Reifeprüfung für das Älterwerden
Gabriele Junkers

Der »genügend gute Abschied« von sterbenden Partnern alter Menschen und die Fähigkeit und Unfähigkeit, im Alter allein zu sein
Bertram von der Stein

Vom blinden Handeln zur Selbstreflexivität
»Lieber unruhig als allein in einem tiefen, dunklen Loch«
Annette Streeck-Fischer

Die Demontage des Ideals und die Abwehr der Getrenntheit
Ulrich Wirth
Malen für und gegen die Einsamkeit
Abhängigkeit, Getrenntheit und Vergänglichkeit im Spätwerk Picassos
Peter Giesers

Teil III
Kinderanalytisches Forum

Die Beendigungsphase in der analytischen Psychotherapie von Jugendlichen und die Fähigkeit, mit sich selbst allein zu sein
Peter Bründl

Die Welt als Bedrohung
Zur Bedeutung von jugendlichen Subkulturen
Sylvia Kipp

Autorinnen und Autoren