19 Seiten, PDF-E-Book
Erschienen: März 2023
Bestell-Nr.: 21432
https://doi.org/10.30820/1434-7849-2022-2-10
abonnieren
Nils C. Kumkar
Die Spaltung der Politik (PDF)
Vom politischen Mehrwert einer haltlosen Behauptung
Sofortdownload
Dies ist ein E-Book. Unsere E-Books sind mit einem personalisierten Wasserzeichen versehen,
jedoch frei von weiteren technischen Schutzmaßnahmen (»DRM«).
Erfahren Sie hier mehr zu den Datei-Formaten.
There really is no such thing as society: Weder kann man sagen, was Gesellschaft im Innersten zusammenhält, noch wo sie aufhört. Sie ist viel eher eine Perspektive, aus der man Prozesse der Vergesellschaftung betrachten kann, als ein Objekt, das Resultat dieser Prozesse sein könnte. Was also meint die Rede von der »gespaltenen Gesellschaft« oder der drohenden »Spaltung der Gesellschaft«? Die Art und Weise, wie diese Figur im Diskurs jeweils eingebracht wird, lässt vermuten, dass es dabei sinnvoll nur um eine Problemdiagnose aus der Perspektive (national)staatlicher Politik gehen kann: Spaltung meint dann die Gefährdung der Kapazität kollektiv bindender Entscheidungen – also Unregierbarkeit. Auch in dieser eingeschränkten Sicht ist der Begriff nicht besonders erhellend in Bezug auf die bundesrepublikanische Gesellschaft der Gegenwart, aber es wird verständlicher, wie er als Formel strategisch im politischen Konflikt eingesetzt werden kann. Im kursorischen Vergleich mit den ähnlichen Begriffen »Parallelgesellschaft«, »Exklusion« und »Polarisierung« wird deutlich, dass die bekundete Angst vor der »drohenden Spaltung« als kommunikatives Manöver selbst eine Drohung ist, die Dissens und Widerspruch in der Sachdimension dadurch moralisch disqualifiziert, dass ihnen in der Sozialdimension die Gefährdung des als Gemeinwohl maskierten Staatswohls vorgeworfen wird.
Abstract:
There really is no such thing as society: No one can tell, what holds society together at its core, nor where it ends. Society rather is a perspective for observing processes of socialization than an object which can be thought of as the result of those processes. But then, what can talk of a »divided society« or the threat of »social divisions« even mean? The way this figure of speech is deployed in discourse suggests this diagnosis concerns a problem of national politics: In this sense, social division is a threat of the capacity to produce collectively binding decisions – becoming ungovernable. While even in this specific, limited sense, the concept is not especially instructive for understanding contemporary German society, it however helps to understand how it can be deployed strategically in political conflict. Cursory comparison with similar figures of speech like »Parallel Societies«, »Exclusion« and »Polarization« highlights how the proclaimed fear of »social division« as a communicative maneuver is itself a threat. It disqualifies dissent and contradiction morally by portraying it as a threat to public weal masquerading the function of the state.
Abstract:
There really is no such thing as society: No one can tell, what holds society together at its core, nor where it ends. Society rather is a perspective for observing processes of socialization than an object which can be thought of as the result of those processes. But then, what can talk of a »divided society« or the threat of »social divisions« even mean? The way this figure of speech is deployed in discourse suggests this diagnosis concerns a problem of national politics: In this sense, social division is a threat of the capacity to produce collectively binding decisions – becoming ungovernable. While even in this specific, limited sense, the concept is not especially instructive for understanding contemporary German society, it however helps to understand how it can be deployed strategically in political conflict. Cursory comparison with similar figures of speech like »Parallel Societies«, »Exclusion« and »Polarization« highlights how the proclaimed fear of »social division« as a communicative maneuver is itself a threat. It disqualifies dissent and contradiction morally by portraying it as a threat to public weal masquerading the function of the state.
Markus Brunner, Lutz Eichler, Christine Kirchhoff, Florian Knasmüller, Julia König, Johanna Niendorf, Johanna Maj Schmidt, Tom D. Uhlig & Sebastian Winter S. 5–8Editorial (PDF)
Nils C. KumkarS. 10–28Die Spaltung der Politik (PDF)
Vom politischen Mehrwert einer haltlosen BehauptungFiona Kalkstein & Charlotte Höcker S. 29–44»Ich habe Besseres zu tun« (PDF)
Autoritäre Rebellion und die Hoffnung auf moralischen Zusammenhalt als zwei fehlgeschlagene Bewältigungsversuche der Covid-19-PandemieSaskia GränitzS. 45–63Phantasien der Spaltung (PDF)
Projektion und Ressentiment in Zeiten der WohnungskriseLorenz MangoldS. 65–68Spaltung zwischen Lebensund Denkform (PDF)
Kommentar zum Beitrag von Fiona Kalkstein und Charlotte HöckerRicarda BiemüllerS. 68–73»Ist die Einheit ruiniert, spaltet es sich ganz ungeniert« (PDF)
Über die Ambivalenz der gesellschaftlichen Spaltungsdiagnose. Kommentar zum Beitrag von Nils C. KumkarAaron ThiesenS. 73–79Warum droht Spaltung? (PDF)
Kommentar zum Beitrag von Nils C. KumkarConstantin WagnerS. 79–81Spaltung welcher/wessen Gesellschaft? (PDF)
Kommentar zum Beitrag von Nils C. KumkarKai SchubertS. 82–85Spaltung und Zusammenhalt in politischem Diskurs und politischer Bildung (PDF)
Kommentar zum Beitrag von Nils C. KumkarManuel ClemensS. 86–89Spaltung/Aufspaltung (PDF)
Vom analytischen Mehrwert einer politischen Metapher. Kommentar zum Beitrag von Nils C. KumkarValerie SchneiderS. 91–94Über die Freiheit des Anderen (PDF)
Kommentar zum Beitrag von Fiona Kalkstein und Charlotte HöckerHep KrekelS. 95–98Der freie Despot (PDF)
Unsortierte Überlegungen anknüpfend an den Beitrag von Fiona Kalkstein und Charlotte HöckerMarvin EsterS. 100–105Für eine Kritische Theorie der Wohnungsfrage (PDF)
Anschlüsse an den Beitrag von Saskia GränitzAnna Rosa OsternS. 105–109»Gute« Obdachlosigkeit und die Angst vor dem Scheitern (PDF)
Anmerkungen zur Untersuchung von Saskia GränitzMia NeuhausS. 109–114Sehnsucht nach Solidarität oder Der Parasit als Gast (PDF)
Kommentar zum Beitrag von Saskia GränitzDaniel HildebrandtS. 114–119Wer ist diese Spaltung? Und wenn ja, wie viele? (PDF)
Hannah FitschS. 119–125Das Begehren, das nicht (d)eins ist (PDF)
Kommunikation, Technologien und der Wunsch, irgendwo dazuzugehörenNikolas Lelle & Tom D. Uhlig S. 127–132Fiasko Documenta (PDF)
Marcus BeisswangerS. 134–137Rezension von: Tobias Heinze & Martin Mettin (Hrsg.). (2021). »Denn das Wahre ist das Ganze nicht …« (PDF)
Thierry SimonelliS. 137–141Rezension von: Mattias Desmet (2022). The Psychology of Totalitarianism (PDF)
Nils C. KumkarS. 10–28Die Spaltung der Politik (PDF)
Vom politischen Mehrwert einer haltlosen BehauptungFiona Kalkstein & Charlotte Höcker S. 29–44»Ich habe Besseres zu tun« (PDF)
Autoritäre Rebellion und die Hoffnung auf moralischen Zusammenhalt als zwei fehlgeschlagene Bewältigungsversuche der Covid-19-PandemieSaskia GränitzS. 45–63Phantasien der Spaltung (PDF)
Projektion und Ressentiment in Zeiten der WohnungskriseLorenz MangoldS. 65–68Spaltung zwischen Lebensund Denkform (PDF)
Kommentar zum Beitrag von Fiona Kalkstein und Charlotte HöckerRicarda BiemüllerS. 68–73»Ist die Einheit ruiniert, spaltet es sich ganz ungeniert« (PDF)
Über die Ambivalenz der gesellschaftlichen Spaltungsdiagnose. Kommentar zum Beitrag von Nils C. KumkarAaron ThiesenS. 73–79Warum droht Spaltung? (PDF)
Kommentar zum Beitrag von Nils C. KumkarConstantin WagnerS. 79–81Spaltung welcher/wessen Gesellschaft? (PDF)
Kommentar zum Beitrag von Nils C. KumkarKai SchubertS. 82–85Spaltung und Zusammenhalt in politischem Diskurs und politischer Bildung (PDF)
Kommentar zum Beitrag von Nils C. KumkarManuel ClemensS. 86–89Spaltung/Aufspaltung (PDF)
Vom analytischen Mehrwert einer politischen Metapher. Kommentar zum Beitrag von Nils C. KumkarValerie SchneiderS. 91–94Über die Freiheit des Anderen (PDF)
Kommentar zum Beitrag von Fiona Kalkstein und Charlotte HöckerHep KrekelS. 95–98Der freie Despot (PDF)
Unsortierte Überlegungen anknüpfend an den Beitrag von Fiona Kalkstein und Charlotte HöckerMarvin EsterS. 100–105Für eine Kritische Theorie der Wohnungsfrage (PDF)
Anschlüsse an den Beitrag von Saskia GränitzAnna Rosa OsternS. 105–109»Gute« Obdachlosigkeit und die Angst vor dem Scheitern (PDF)
Anmerkungen zur Untersuchung von Saskia GränitzMia NeuhausS. 109–114Sehnsucht nach Solidarität oder Der Parasit als Gast (PDF)
Kommentar zum Beitrag von Saskia GränitzDaniel HildebrandtS. 114–119Wer ist diese Spaltung? Und wenn ja, wie viele? (PDF)
Hannah FitschS. 119–125Das Begehren, das nicht (d)eins ist (PDF)
Kommunikation, Technologien und der Wunsch, irgendwo dazuzugehörenNikolas Lelle & Tom D. Uhlig S. 127–132Fiasko Documenta (PDF)
Marcus BeisswangerS. 134–137Rezension von: Tobias Heinze & Martin Mettin (Hrsg.). (2021). »Denn das Wahre ist das Ganze nicht …« (PDF)
Thierry SimonelliS. 137–141Rezension von: Mattias Desmet (2022). The Psychology of Totalitarianism (PDF)