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20 Seiten, PDF-E-Book
Erschienen: Juni 2006
Bestell-Nr.: 29059
»Psychoanalytische Familientherapie«
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Eva Jaeggi

»Liebe, Beziehung und das Unbewusste« (PDF)

Psychoanalytische Familientherapie 2006, 7(1), Nr. 12, 3-22

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Bekanntlich hat Freud die Verliebtheit als ein Pendant zur Psychose angesehen; die »Vernarrtheit« kommt auch in der Alltagssprache dieser Vorstellung nahe. Projektionen, Identifikationen, Realitätsverlust bis hin zu quasi-psychotischen Verkennungen: All das kann die Verliebtheit hervorbringen, und auch dort, wo wir dann von »Liebe« als einem etwas klareren Bewusstseinsstand sprechen, gibt es – Freud folgend – ungemein vieles, was durch Rationalität und klares Bewusstsein nicht erklärbar ist. »Ungezählte Eigentümlichkeiten des menschlichen Liebeslebens sowie das Zwanghafte der Verliebtheit selbst sind überhaupt nur durch die Rückbeziehung auf die Kindheit und als Wirkungsreste derselben zu verstehen.« (GW V, 130) An vielen Stellen seines Werkes werden bei Freud Liebe und Verliebtheit mit spezifischen pathologischen Zuständen verglichen, zum Beispiel mit dem Zwang oder mit der Paranoia. Und bekanntlich unterliegt auch die Wahl des Liebespartners, nach Freud, einem unbewussten Modus, der aus unserer Lebensgeschichte stammt. Es gibt sehr viele umfassende Darlegungen der verschiedenen psychoanalytischen Liebestheorien, die vom Individuum ausgehen, weshalb an dieser Stelle nur sehr verkürzt darauf eingegangen werden soll. Weniger oft wurde von psychoanalytischer Seite auf diejenigen gesellschaftlichen Faktoren eingegangen, die dem gesellschaftlich Unbewussten entstammen, weshalb diesen Faktoren mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden soll. Ich werde mich daher darauf beschränken, einige wichtige Themen des Liebeslebens zu benennen und darauf hinzuweisen, in welche Zusammenhänge psychoanalytische Denker das individuell Unbewusste mit der Liebe gebracht haben. (Gleiss 1999, Klotter 1999, Bergmann 1987, Kreische 2000), Es soll daher für das gesellschaftlich Unbewusste mehr Raum bleiben.