16 Seiten, PDF-E-Book
Erschienen: November 2010
Bestell-Nr.: 24057
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Thomas Ross, Val;Sookoo Reed, Friedemann Pfäfflin & Carolin Zakikhany
Kognitive Konzepte und Reflektionsebenen von Mitarbeitern des Maßregelvollzugs. Eine qualitative Analyse (PDF)
Psychotherapie und Sozialwissenschaft 2010, 12(2), 29-44
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Zusammenfassung:
Vorgestellt wird eine qualitative Analyse der Art und Weise, wie forensischpsychiatrisches Fachpersonal die Arbeit mit Patienten reflektiert. Vor dem Hintergrund der vor allem in Pflegekreisen weit verbreiteten Skepsis standardisierten Messinstrumenten gegenüber, die in der Regel viel zu wenig klinische Nützlichkeit aufwiesen, wurde hier ein Fragenkatalog entwickelt und qualitativ ausgewertet, der sich auf unterschiedliche Aspekte der praktischen klinischen Tätigkeit bezieht. Im Rahmen von semistrukturierten Einzel- und Gruppeninterviews wurden zehn inhaltliche Bereiche, darunter Strategien der Informationsgewinnung, Behandlungsziele und Behandlungsqualität thematisiert. Interviewt wurden N=102 forensisch-psychiatrische Pflegekräfte, Psychologen und Ärzte. Die Antworten wurden theoriegeleitet inhaltsanalytisch ausgewertet. Der Schwerpunkt lag dabei auf der Komplexität und Spezifität der Antworten, und die übergeordnete Analyseebene umfasste drei Teilbereiche: den Pflege- bzw. Behandlungsprozess, das therapeutische Arbeitsbündnis und die Wahrnehmung von Verhaltensänderungen. Thematisch wurde das therapeutische Arbeitsbündnis sowie das Vorhandensein von Coping- Strategien bei den Patienten hoch bewertet. Als bevorzugte Strategie der Informationsgewinnung wurde die Verhaltensbeobachtung genannt. Von den Antworten, die auf drei Ebenen analysiert wurden und die von komplexen und spezifischen, d.h. individuell auf die Bedürfnisse des Patienten gerichtete Antworten (Ebene 3) bis zu recht unspezifischen Bemerkungen (Ebene 1) reichten, wurden die meisten auf der ersten und zweiten Ebene verortet. Inhaltlich bedeutet dies, dass bei forensisch-psychiatrischem Fachpersonal in Bezug auf eine strukturell hochwertige Integration empirischer Erfahrung und persönlichen Wissens, das individuumsbezogen eingesetzt und ggf. auch laufend angepasst werden kann, noch Entwicklungsmöglichkeiten bestehen.
Stichworte:
forensische Psychotherapie, forensische Psychiatrie, qualitative Sozialforschung, forensische Pflege
Abstract:
This is a qualitative analysis of how key workers in forensic psychiatry reflect on their work with the patients. To meet this objective, we developed a set of theoretically guided questions tapping ten different aspects of regular clinical care and content-analysed emerging responses. Among these aspects counted strategies of information retrieval, treatment needs and targets of patients, and quality of treatment. We interviewed N=102 forensic-psychiatric nursing staff, psychologists, and physicians in eleven forensic psychiatric clinics and investigated (1) data-emergent analytic categories and (2) the level of complexity and specificity evident in responses (conceptual levels). Analytic categories comprised three higher-level entities: Process of care, Recognising change, and working relationship. Respondents talked about patient care most frequently in terms of coping behaviour and working relationships with patients. The commonest method cited for information-gathering was observation. Out of three conceptual levels, ranging from complex and specific responses (conceptual level 3), to relatively general and unspecific remarks (level 1) most responses were coded at Levels 1 or 2. The results indicate that forensic psychiatric staff might profit from combining empirical and personal knowledge about their patients to develop a range of case-sensitive conceptual mind-sets that can be applied to the treatment needs of individual patients.
Keywords:
forensic psychotherapy, forensic psychiatry, qualitative research (methods), forensic care
Vorgestellt wird eine qualitative Analyse der Art und Weise, wie forensischpsychiatrisches Fachpersonal die Arbeit mit Patienten reflektiert. Vor dem Hintergrund der vor allem in Pflegekreisen weit verbreiteten Skepsis standardisierten Messinstrumenten gegenüber, die in der Regel viel zu wenig klinische Nützlichkeit aufwiesen, wurde hier ein Fragenkatalog entwickelt und qualitativ ausgewertet, der sich auf unterschiedliche Aspekte der praktischen klinischen Tätigkeit bezieht. Im Rahmen von semistrukturierten Einzel- und Gruppeninterviews wurden zehn inhaltliche Bereiche, darunter Strategien der Informationsgewinnung, Behandlungsziele und Behandlungsqualität thematisiert. Interviewt wurden N=102 forensisch-psychiatrische Pflegekräfte, Psychologen und Ärzte. Die Antworten wurden theoriegeleitet inhaltsanalytisch ausgewertet. Der Schwerpunkt lag dabei auf der Komplexität und Spezifität der Antworten, und die übergeordnete Analyseebene umfasste drei Teilbereiche: den Pflege- bzw. Behandlungsprozess, das therapeutische Arbeitsbündnis und die Wahrnehmung von Verhaltensänderungen. Thematisch wurde das therapeutische Arbeitsbündnis sowie das Vorhandensein von Coping- Strategien bei den Patienten hoch bewertet. Als bevorzugte Strategie der Informationsgewinnung wurde die Verhaltensbeobachtung genannt. Von den Antworten, die auf drei Ebenen analysiert wurden und die von komplexen und spezifischen, d.h. individuell auf die Bedürfnisse des Patienten gerichtete Antworten (Ebene 3) bis zu recht unspezifischen Bemerkungen (Ebene 1) reichten, wurden die meisten auf der ersten und zweiten Ebene verortet. Inhaltlich bedeutet dies, dass bei forensisch-psychiatrischem Fachpersonal in Bezug auf eine strukturell hochwertige Integration empirischer Erfahrung und persönlichen Wissens, das individuumsbezogen eingesetzt und ggf. auch laufend angepasst werden kann, noch Entwicklungsmöglichkeiten bestehen.
Stichworte:
forensische Psychotherapie, forensische Psychiatrie, qualitative Sozialforschung, forensische Pflege
Abstract:
This is a qualitative analysis of how key workers in forensic psychiatry reflect on their work with the patients. To meet this objective, we developed a set of theoretically guided questions tapping ten different aspects of regular clinical care and content-analysed emerging responses. Among these aspects counted strategies of information retrieval, treatment needs and targets of patients, and quality of treatment. We interviewed N=102 forensic-psychiatric nursing staff, psychologists, and physicians in eleven forensic psychiatric clinics and investigated (1) data-emergent analytic categories and (2) the level of complexity and specificity evident in responses (conceptual levels). Analytic categories comprised three higher-level entities: Process of care, Recognising change, and working relationship. Respondents talked about patient care most frequently in terms of coping behaviour and working relationships with patients. The commonest method cited for information-gathering was observation. Out of three conceptual levels, ranging from complex and specific responses (conceptual level 3), to relatively general and unspecific remarks (level 1) most responses were coded at Levels 1 or 2. The results indicate that forensic psychiatric staff might profit from combining empirical and personal knowledge about their patients to develop a range of case-sensitive conceptual mind-sets that can be applied to the treatment needs of individual patients.
Keywords:
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Psychotherapie und Sozialwissenschaft 2010, 12(2), 95-101
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