Das Geld bei Marx und Freud
Am Beispiel des Geldes wird versucht, bei Karl Marx eine Psychoanalyse des Kapitals und bei Sigmund Freud eine politische Ökonomie des Unbewussten nachzuweisen. Bei Marx wird die gesellschaftliche Genese des Geldes verfolgt und sein Fetischcharakter, der auf einer Verselbständigung seiner ursprünglichen Mittlerrolle beruht, deutlich gemacht. Bei Freud geschieht die Defetischisierung des Geldes, indem er in vielen Mythen lebendige, aber der ... [ mehr ]
Zur Konvergenz linguistischer und psychoanalytischer Textuntersuchungen
Linguistische Daten und psychoanalytische Interpretationen bei Textanalysen werden am Beispiel eines Fallberichts aus einer Balint-Gruppe miteinander verglichen. Es zeigte sich ein hoher Grad an Übereinstimmung bezüglich der als auffallend bzw. bedeutsam bezeichneten Textstellen. Es wird vermutet, dass sprachliche Äußerungen nicht nur grammatischen Regeln in herkömmlichen Sinne folgen, sondern zugleich Ausdruck einer psychodynamischen ... [ mehr ]
Zur Integration von Selbstpsychologie und Psychoanalyse auf entwicklungspsychologischer Grundlage
An einem bereits veröffentlichten Fallbericht von P. Tolpin wird demonstriert, wie eine um die Themen Sexualität und Aggression bereinigte purifizierte Selbstpsychologie in ihren Deutungen und Interpretationen zur Verdinglichung neigt. An den alternativen Interpretationsmöglichkeiten des vorgestellten Traummaterials wird dies besonders deutlich. Die Analyse des Fallberichts soll zur Integration von Selbstpsychologie und Psychoanalyse beitragen. (c) ... [ mehr ]
Psychoanalytische Untersuchung funktionell steriler Ehepaare
Es wird über die Auswertung langjähriger Katamnesen von zehn sterilen Ehepaaren berichtet. Anhand der Katamnesen werden frühere Aussagen über die Beurteilung des Kinderwunsches, die Struktur der Probanden und über das in den Bereich der Psychosomatik fallende Problem der funktionellen Sterilität überprüft. Es zeigt sich, dass die früheren Aussagen - aus dem Jahr 1976 - durch den weiteren Verlauf im Wesentlichen bestätigt ... [ mehr ]
Das zusammengefallene Kartenhaus
In einem Kommentar zu B. Nitzschkes Aufsatz über den psychoanalytischen Terminus Id (in Psyche 1983, 37 (9)) wird auf Mängel in der philologischen und geistesgeschichtlichen Argumentation hingewiesen. Es wird gezeigt, dass Groddeck, wie Freud nahelegte, das Es von Nietzsche literarisch übernommen hatte und dass eine Geschichte des Es als Ausdruck für das Triebhafte im Menschen nicht erst mit E. v. Hartmann, sondern schon Ende des 18. Jahrhunderts ... [ mehr ]
Tragische Psychotropen?
Die Argumente von Schneider (im gleichen Heft) zum Beitrag des Autors über die Psychoanalyse in Brasilien, die Psychoanalytische Gesellschaft von Rio de Janeiro (SPRJ) und zum Fall Lobo (in Psyche 1984, 38 (7)) werden anhand gesellschaftsbezogener Überlegungen und psychoanalytischer Interpretationen zurückgewiesen. Die Bedeutung kultureller Unterschiede für die Psychoanalyse wird hervorgehoben. Auf die sprachliche Analyse in der Argumentation von ... [ mehr ]
Zehn unveröffentlichte Briefe von Sigmund Freud an Wilhelm Fließ
Als Vorabdruck für den im Frühjahr 1985 im Fischer Verlag erscheinenden Band Sigmund Freud, Briefe an Wilhelm Fließ, 1887 - 1904 werden zehn bisher unveröffentlichte Briefe von Freud an Fließ veröffentlicht. Sie sollen einen Eindruck von dem neuen Material gegenüber der früheren gekürzten Ausgabe vermitteln. (c) Psychosozial-Verlag 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]
Freuds »Katharina«
Familiensituation und Lebensmilieu der Patientin , deren Krankengeschichte Freud 1895 in den Studien über Hysterie unter dem Namen Katharina veröffentlichte, werden rekonstruiert. In der Entwicklung der Psychoanalyse war die Kurztherapie mit Katharina für den Übergang zum Verfahren der freien Assoziation und für die Entwicklung der Verführungstheorie von großer Bedeutung. (c) Psychosozial-Verlag 2009 alle Rechte ... [ mehr ]
Das Selbst, das Es und das Unbewußte
Unter dem Gesichtspunkt der Einheit der Person werden die Instanzen des psychoanalytischen Strukturmodells neu definiert. Das Es wird als Motivationsbasis des Seelischen gedeutet. Die zunächst einheitliche seelische Energie differenziert sich an angeborenen Affektdispositionen und an erworbenen, vom Ich konstituierten Strukturen. Primär- und Sekundärprozess bezeichnen verschiedene Funktionsebenen des Ichs. Verdrängung bedeutet die Transformation ... [ mehr ]
Der Aufbau des Selbst
Ein heuristisches Schichtenmodell des Selbst wird vorgestellt. In diesem Modell kommt dem Es die Funktion eines Grenzorgans zwischen physischem und seelischem Geschehen zu. Das Ich repräsentiert die eigentliche Schicht seelischen Erlebens. Dynamisch vertikal verbunden, zeichnet sich das Es primär durch vererbte Affekt- und Bedürfnis-Dispositionen, das Ich hingegen durch seine Beziehung zu Vorstellungsstrukturen aus. Über die wissenschaftstheoretisch ... [ mehr ]
Weitere Bemerkungen zum Problemkreis »Psychoanalyse und Politik«
Die Situation der deutschen Psychoanalytiker im national-sozialistischen Deutschland wird erörtert. Es wird die Auffassung vertreten, für die deutschen Psychoanalytiker habe es nach 1933 nur die Alternative gegeben, mitzumachen oder zu emigrieren. Das von Paul Federn (dem Vater des Autors) für Patienten und Ausbildungskandidaten erteilte Verbot, während ihrer Analyse zugleich politisch illegal zu arbeiten, wird gerechtfertigt, und es wird in Erinnerung ... [ mehr ]
Handlungssprache und Metapsychologie
Die von Roy Schafer formulierte neue Handlungssprache für die Psychoanalyse wird kritisch diskutiert. Insgesamt wird zu zeigen versucht, dass die Psychoanalyse nicht in die von Schafer konzipierte Handlungsprache passt. Der in der Tradition von Ryle und Wittgenstein stehenden Reformulierung wird vorgeworfen, aus Subjekten Bündel von Aktionen zu machen und die Theorie der Sozialisation ebenso wie die der Gesellschaft auszuklammern. (c) Psychosozial-Verlag 2009 alle ... [ mehr ]
»Immer Tochter der Luft«. Das gefährliche Leben der Effi Briest
Der Roman Effi Briest von Theodor Fontane wird mit Hilfe der Theorie Balints ( Angstlust und Regression ) als Wunschphantasie des Autors gedeutet. Balints Konzepte Philobatie und Oknophilie werden skizziert und auf das Fontansche Werk übertragen. Demnach sind die regressiven Welten des Oknophilen und Philobaten Versuche, die Realität zu überlisten und die frühkindliche Harmonie wieder zu beleben. (c) Psychosozial-Verlag 2009 alle Rechte ... [ mehr ]
Psychoanalyse in Schwulitäten
Anhand von Einzelfallschilderungen und anhand der Ergebnisse einer Umfrage bei psychoanalytischen Ausbildungsinstitutionen in der Bundesrepublik Deutschland wird der Frage nachgegangen, ob homosexuelle Ärzte und Psychologen in der Bundesrepublik eine psychoanalytische oder psychotherapeutische Ausbildung erhalten können, und mit welchen Schwierigkeiten sie gegebenenfalls dabei zu rechnen haben. Neben Institutionen, die Homosexuelle ganz aus der Ausbildung ... [ mehr ]
Handlung, Selbst, Dialog
Die von Roy Schafer formulierte neue Handlungssprache für die Psychoanalyse wird unter besonderer Betonung des Selbst -Begriffs diskutiert. Es wird gezeigt, dass der Selbst-Begriff, den Schafer in seiner Handlungssprache voraussetzt, unentwickelt geblieben ist. Schafers kritischen Intentionen entspräche eine Theorie des Selbst , die dieses als eine in Dialogen sich konstituierende, autopoietische Instanz auffasst. (c) Psychosozial-Verlag 2009 alle Rechte ... [ mehr ]
Freuds kunstpsychologische Methoden
Es wird ein Überblick über Konzepte und Methoden der Freudschen Kunstpsychologie gegeben. Freuds kunstpsychologische Schriften begründen unterschiedliche Deutungsansätze. Einige Textauslegungen begreifen die Welt der Werke realistisch ( Realszenarien ), andere verstehen die Texte als Phantasieszenarien , welche entweder mit Hilfe der Traumsymbolik entschlüsselt oder als Ausgestaltungen früher Objektbeziehungen aufgefasst werden. Nicht wenige ... [ mehr ]
Psychoanalytische Arbeit mit einer Borderline-Patientin
Auf dem Hintergrund der Biographie des Autors wird über die erfolgreiche psychoanalytische Behandlung einer schwer regredierten Patientin mit einer Borderline-Persönlichkeitsstörung berichtet. Besonderes Augenmerk gilt dabei der Interdependenz von innerer Erlebniswelt und therapeutischer Methode. (c) Psychosozial-Verlag 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]
Die Bedeutung der Grundregel für die psychoanalytische Methode
In der Kontinuität der Theorie-Praxis-Diskussion wird auf den methodischen Unterschied zwischen analytischem Denken (Praxis) und synthetischem, begrifflichem Denken (Theorie) hingewiesen. An der Funktionseinschätzung der Grundregel mit Blick auf Handlungsdenken, Symbol, Assimilation, operative Struktur und symbolische Situation wird die methodische Differenzierung verdeutlicht. Für Psychoanalytiker, die beide Ebenen, die des synthetischen wie die des ... [ mehr ]
»Bis ins dritte und vierte Glied«
Die psychoanalytische Therapie eines siebenjährigen Mädchens aus jüdischer Familie, das wegen schwerer Verhaltensstörungen in der Schule in die Therapie kam, wird beschrieben. Der Therapieverlauf zeigte, wie eng die Verhaltensstörungen des Kindes mit den unbewussten Reaktionsbildungen der Eltern auf die Traumatisierung durch die realen Bedrohungen während der Nazizeit verknüpft waren. Für das kleine Mädchen war - auch ohne reale ... [ mehr ]