Zum Problem des Todestriebs
Die Problematik der Freudschen Todestrieb-Hypothese wird unter strikter Vermeidung einer biologischen Begründung des Todestriebs diskutiert. Die Äußerungen des Todestriebes werden als immer schon sprachlich vermittelte interpretiert. Dieser von Lacan beeinflusste Interpretationsansatz erlaubt es, Phänomene wie Sadismus, Masochismus und Melancholie theoretisch wie klinisch präziser zu bestimmen. (c) Psychosozial-Verlag 2009 alle Rechte ... [ mehr ]
Von Dinosauriern und Miezekatzen
Jüngere Artikel zur Kritik der Psychoanalyse werden referiert. Zahlreiche Angriffe lassen sich auf Missverständnisse zurückführen. Oft wird etwa nicht erkannt, dass die Psychoanalyse sich nur auf einen beschränkten Wirklichkeitsbereich beziehen will und verschiedene logisch unabhängige Theorienebenen und -anteile umfasst. Diese Aspekte werden in der Monogvaphie The Standing of Psychoanalysis von B. A. Farrell (1981) berücksichtigt, ... [ mehr ]
Der »Neubeginn« Michael Balints (1932) aus heutiger Sicht
Eine theoretische Klärung des Begriffs Neubeginn wird versucht, indem dieser Begriff zu Grundstörung, Regression, Agieren und Durcharbeiten in Beziehung gesetzt wird. Dabei wird Neubeginn als ein plötzliches, einmaliges Ereignis entmythologisiert. Die These, dass man den Neubeginn dem Durcharbeiten an die Seite stellen müsse, dass er also, immer wiederkehrend, Teil eines kontinuierlichen, therapeutischen Prozesses sei, wird vorgestellt. Da der ... [ mehr ]
Der Beitrag des Psychoanalytikers zur Übertragung
Der Einfluss, den der Psychoanalytiker als teilnehmender und die wahrgenommenen Phänomene interpretierender Beobachter auf die Übertragung und speziell auf die Übertragungsneurose ausübt, wird untersucht. Dabei wird - entgegen der klassischen Formulierung von der Übertragung als reiner Wiederholung - der Psychoanalytiker als neues Objekt verstanden, das von Anfang an als Subjekt auf die künstliche Übertragungsneurose einwirkt und zu ... [ mehr ]
Aktuelle Probleme der Lehranalyse
Einige aktuelle Probleme der Lehranalyse im Rahmen der Ausbildung zum Psychoanalytiker werden erörtert. Es wird gezeigt, dass eine Lehranalyse sowohl didaktische wie therapeutische Aufgaben erfüllt, sich aber signifikant von einer normalen Patientenanalyse unterscheidet. Da sich die durchschnittlichen Erwartungen an eine Psychoanalyse ebenso wie die psychoanalytische Behandlungstechnik in den vergangenen Jahrzehnten gewandelt haben, wird gefordert, dem in Theorie ... [ mehr ]
Der Begriff der Vorstellungswelt
Im Zusammenhang mit dem Aufbau des Hampstead-Indexes für psychoanalytisches Fallmaterial, das in erster Linie aus der Hampstead Child Therapy Clinic stammt, wird der Begriff der kindlichen Vorstellungswelt aufgegriffen und in Verbindung mit psychoanalytischen Theorie- und Praxisproblemen gebracht. Dabei werden insbesondere Fragen der Überichentwicklung, der Funktion von kindlicher Phantasie und der Regulierung von Selbstachtung diskutiert. Die theoretischen ... [ mehr ]
Noch mehr Unbehagen...Anmerkungen zu dem Artikel von Wolfram Lüders
Zu der Auseinandersetzung von Wolfram Lüders (im gleichen Heft) mit der von Lohmann 1983 herausgegebenen Streitschrift Das Unbehagen an der Psychoanalyse wird kritisch Stellung bezogen. Dabei wird insbesondere das Argument der Gesellschaftsfeindlichkeit der Psychoanalyse aufgegriffen und diskutiert. Insgesamt wird die Meinung vertreten, ein Ausblenden politischer und zeitgeschichtlicher Zusammenhänge verenge das Gesichtsfeld des Psychoanalytikers in der Arbeit ... [ mehr ]
Sterbeangst und Destruktivität
Der Zusammenhang zwischen der Verdrängung der individuellen und sozialen Realität des Todes und der Entstehung kollektiver, staatlich organisierter Destruktivität wird beschrieben. Der Krankheit Atomrüstung könne nur begegnet werden, wenn es den Individuen gelinge, ein verändertes, nicht auf Verdrängung und Verleugnung basierendes Verhältnis zu Sterben und Tod zu gewinnen. (c) Psychosozial-Verlag 2009 alle Rechte vorbehalten ... [ mehr ]
Der Zwang im Dienste der Selbsterhaltung
Anhand eines Fallbeispiels wird gezeigt, dass Patienten mit Wiederholungszwang letzteren im Sinne basaler Selbsterhaltungs- und Synthesisinteressen einsetzen. Neben Freud, der den Wiederholungszwang dem Todestrieb, das heißt der regressiven Tendenz zur Wiederherstellung eines ursprünglichen Zustands zurechnete, wird beispielsweise auf Lichtenstein, Spitz und Piaget verwiesen, die zeigten, dass der Wiederholungszwang (im konkreten Fall Bewegungsperseveration) eine ... [ mehr ]
Erhebung über die psychoanalytische Praxis 1976
Die Ergebnisse einer Fragebogenaktion zur Rolle der Psychoanalyse als Therapieform in unserer Gesellschaft, die die Amerikanische Psychoanalytische Vereinigung 1976 bei ihren Mitgliedern durchführte, werden vorgestellt und diskutiert. Die Erhebungsresultate, die auf 1600 ausgefüllten Fragebögen beruhen, werden im Zusammenhang mit bestimmten Problemzonen psychoanalytischer Praxis referiert (Ausbildung des Analytikers, gegenwärtige Praxiserfahrung, ... [ mehr ]
Anpassung oder Widerstand
Zu Hans Füchtners Aufsatz Traurige Psychotropen (im gleichen Heft) wird Stellung bezogen. An fünf Beispielen wird gezeigt, dass psychoanalytische Institutionen sich - trotz des revolutionären Gehalts des psychoanalytischen Verfahrens - den jeweils herrschenden politisch-kulturellen Verhältnissen anpassen, und dies umso mehr, je politikferner die Psychoanalytiker sich wähnen. (c) Psychosozial-Verlag 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]
Langzeitfolgen verhaltensbiologischer Psychoanalyse-Kritik
Das Buch Kindheit als Schicksal? (1982) von H. Hemminger wird kritisiert. Dabei wird hinter der Art, wie in diesem Buch die Frage nach den Langzeitfolgen frühkindlicher seelischer Verletzungen gestellt wird, eine pseudowissenschaftliche Psychoanalysekritik vermutet. In dieser Psychoanalysekritik werden Tendenzen der herrschenden gesellschaftlichen Ideologie wiedererkannt. (c) Psychosozial-Verlag 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]
Die Entwicklung der kindlichen Moral in der Auffassung Jean Piagets und in der psychoanalytischen Theorie
Die Auffassungen über die Entwicklung der kindlichen Moral im Werk J. Piagets und in der psychoanalytischen Theorie werden miteinander verglichen. Dabei zeigt sich, dass die Lektüre vor allem der frühen Werke des Schweizer Psychologen J. Piaget die Nähe seiner Entwicklungspsychologie zu der der Psychoanalyse sichtbar macht. Andererseits ergeben sich aber auch charakteristische Differenzen. Im Vergleich beider Theorieansätze wird gezeigt, wie die ... [ mehr ]
Psychiatrie in Afrika zwischen Tradition und Moderne
In einer Einleitung zu den Aufsätzen von Gueye, Collignon und M Bousson sowie Koumare, Seck und Stach (beide im gleichen Heft) werden Differenzen und Überschneidungen der traditionellen Therapieformen einerseits und der westeuropäisch-psychoanalytischen andererseits herausgearbeitet. Dabei wird auf das Problem der Integration beider Formen der Medizin in der universitären Lehre und der klinischen Praxis eingegangen. Ferner werden die zugrundeliegenden ... [ mehr ]
Gibt es die Metapsychologie noch?
Das von Freud formulierte Konzept der Metapsychologie , das zunehmend kontrovers diskutiert wird, wird einer Analyse unterzogen. Metapsychologie wird dabei als Sammelbezeichnung für mindestens drei Funktionen verstanden: (1) generalisierte Aussagen über die psychischen Prozesse, die artspezifisch sind, (2) die explizite Benennung der Annahmen, die der psychoanalytischen Theorie zugrunde liegen einschließlich derer, die Nachbardisziplinen wie der Biologie ... [ mehr ]
Psychoanalyse in der Bundesrepublik
In einem überblick über die Geschichte der deutschen Psychoanalyse seit 1910 (dem Jahr der Gründung der Berliner Psychoanalytischen Vereinigung ) wird gezeigt, dass zahlreiche Probleme, mit denen die heutige Psychoanalyse zu tun hat (Institutionalisierung und Bürokratisierung, Verschulung der Ausbildung, die Frage der Laienanalyse, der Verlust des kulturkritischen Erbes Freuds), bereits früh in der Entwicklung der Psychoanalyse von einer ... [ mehr ]
Psychologische Bedingungen der Rüstungsmentalität
Es wird Stellung genommen zur aktuellen Diskussion um die atomare Rüstung in der Bundesrepublik Deutschland. Mit Erstaunen wird festgestellt, dass ein großer Teil der deutschen Bevölkerung sich der Rüstungsideologie überlässt, ohne dabei Angst zu empfinden. Die von der Regierung vertretene Rüstungsmentalität wird analysiert und anhand von Zitaten erläutert. Es werden Bezüge zum Nationalsozialismus hergestellt, die sich auf ... [ mehr ]
Noch mehr Unbehagen...Anmerkungen zu dem Artikel von Wolfram Lüders
Zu der Auseinandersetzung von Wolfram Lüders (im gleichen Heft) mit der von Lohmann 1983 herausgegebenen Streitschrift Das Unbehagen an der Psychoanalyse wird kritisch Stellung bezogen. Dabei wmrd Lüders Argumentationsweise insbesondere unter methodischen Gesichtspunkten verfolgt und als überwiegend assoziativ kritisiert. (c) Psychosozial-Verlag 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]
Wunsch und Wirklichkeit
Das gegenwärtige Verhältnis von Psychoanalyse und Verhaltenstherapie wird kritisch diskutiert. Dabei wird vor einer voreiligen Versöhnung zwischen Verhaltenstherapie und Psychoanalyse auf dem Boden der Behandlungstechnik gewarnt. Es wird vermutet, dass im Falle einer solchen voreiligen Versöhnung die Psychoanalytiker durch Nivellierung der eigenen Theorie und Methode die größeren Nachteile hätten. (c) Psychosozial-Verlag 2009 alle Rechte ... [ mehr ]
Das Unbehagen in der Psychoanalyse und das Unbehagen an ihrer Kritik
Die Zielsetzungen und Argumentationsstrategien der Autoren der Streitschrift Das Unbehagen in der Psychoanalyse (herausgegeben 1983 von H.-M. Lohmann) werden kritisch beleuchtet. Von den Autoren wird weniger das Unbehagen in der Psychoanalyse als das Unbehagen an den Psychoanalytikern und an dem, was aus ihnen geworden ist, geäußert. Dieses Unbehagen wird in eine Diskurs-Geschichte und eine gruppendynamische Geschichte eingebettet. Es wird gezeigt, dass nicht ... [ mehr ]