»Weil nicht sein kann, was nicht sein darf...« Über die Verleugnung von Realität vor und nach Tschernobyl (PDF)
Der Unfall im Atomkraftwerk Tschernobyl wird als Ausdruck dafür interpretiert, dass wir in einer doppelten Realität leben: Bewusst nehmen wir nur das wahr, was wir aushalten können, unbewusst wissen wir um die tatsächliche Gefährdung. Es traten aber auch eine längst latent entstandene Verunsicherung und ein grundsätzliches Misstrauen der Bevölkerung gegenüber den Regierenden zutage, die sich auf alle Arten von Machtkonzentration ... [ mehr ]
Archaische Ängste und die Schwierigkeit, sie politisch zu nutzen (PDF)
Ängste, die durch den Unfall im Atomkraftwerk Tschernobyl in weiten Teilen der Bevölkerung entstanden sind, werden beschrieben. Schwierigkeiten, diese archaischen und infantilen Ängste in politische Aktivitäten umzuleiten, werden diskutiert. Die mobilisierten Ängste führten häufig zu passiver Resignation oder allenfalls zu spontanen Impulsdurchbrüchen ohne weitere Konsequenzen.
Stichworte: Katastrophen, Furcht, Strahlung, ... [ mehr ]
10 Thesen zu Tschernobyl (PDF)
In einer Thesensammlung wird vor der Atomgefahr gewarnt. Angesprochen werden (1) die Unsichtbarkeit der Gefahr, (2) die Panik vor der Gefahr, (3) die Verhöhnung des Wortes »emotional«, (4) die falsche Unterscheidung von kriegerischer und friedlicher Nutzung der Atomkraft, (5) die Unmöglichkeit medizinischer Hilfe, (6) Reaktionen der Gewerkschaften, (7) die sogenannte Ölkrise, (8) Revolution und Terrorismus, (9) die heutigen Formen des Friedens und ... [ mehr ]
Realität und Phantasie
Es werden einige Überlegungen zum Traumabegriff S. Freuds angestellt. Einleitend wird auf die Kritik von A. Miller und G. M. Masson an Freuds Aufgabe der sogenannten Verführungstheorie im Jahr 1897 hingewiesen. Dann wird gezeigt, dass Freud zwar nie aufgehört hat, traumatischen lebensgeschichtlichen Ereignissen als pathogenen Faktoren Bedeutung beizumessen, dass aber bei ihm der theoretische Status des Realgeschehens unbestimmt bleibt. (c) Psychosozial-Verlag ... [ mehr ]
Konzeptionen einer anthropologischen Medizin: Viktor von Weizsäcker und Dieter Wyss
Hauptgedanken der von Viktor von Weizsäcker mitbegründeten anthropologischen Medizin werden vergegenwärtigt und deren Weiterführung durch Dieter Wyss nachgezeichnet. (c) Psychosozial-Verlag 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]
Psyche und Tuberkulose: die Libido-Organisation Franz Kafkas
In einer psychoanalytischen Interpretation von Kafkas literarischem Werk wird sein Kampf mit einer übermächtigen Vaterfigur deutlich gemacht, der durch die zeitlebens beibehaltene Identifizierung mit der Mutter erschwert wurde. Kafka erliegt diesem Kampf in Gestalt der Tuberkulose, die er selbst als Ausdruck seiner unlösbaren und letztlich unerträglichen seelischen Konflikte verstand, als Akt oraler, kannibalischer Autoaggression. (c) Psychosozial-Verlag ... [ mehr ]
Der Erlösungstraum Richard Wagners
Es wird eine kursorische, tiefenpsychologisch orientierte Analyse der 421 Träume aus den letzten 14 Lebensjahren von Richard Wagner, die in den Tagebüchern von Cosima Wagner beschrieben sind, vorgelegt. Es eröffnet sich ein Blick in das Innenleben Wagners und auf seine Beziehung zu nahen Personen. Die Inhaltsanalyse der Träume summiert sich zu dem Bild eines in seiner männlichen Identität zutiefst verunsicherten, eher depressiven, sich vor ... [ mehr ]
Die Regeln der Psychoanalyse und das regelnde Selbst
Die Bedeutung der großen und kleinen Regeln der Psychoanalyse (zum Beispiel die freie Assoziation, die gleichschwebende Aufmerksamkeit) für das Selbstverständnis der Psychoanalyse werden erörtert. Für eine philosophische Verankerung dieser Grundregeln und für ihre Verwurzelung im jeweiligen Verständnis des Selbst wird plädiert. Es wird festgestellt, dass in der psychoanalytischen Ausbildung diese letztlich kulturtheoretischen ... [ mehr ]
Freud, Winnicott, Parmenides
Der Begriff Sein bei D. W. Winnicott wird erörtert. Winnicotts Rede vom Sein als der primären Einheit des Kindes mit der Mutter wird in Beziehung gesetzt zu Seinskonzepten bei Parmenides und im Alten Testament (Buch Jona). Abschließend wird Freuds sogenannte dritte Triebtheorie aus philosophischer Perspektive diskutiert. (c) Psychosozial-Verlag 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]
Gesetz und Geschichte
Freuds Theorie sucht die Verschränkung von Lebens- und Kulturgeschichte auszudrücken. Als kritische Theorie relativiert sie die Gesetze im Hinblick auf das in ihnen aufgehende Individuelle. Da die deutsche Seelengeschichte eine der Spaltungen und Trennungen ist, muss die Psychoanalyse auf deutschem Boden stets wieder in Schwierigkeiten geraten. (c) Psychosozial-Verlag 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]
Zur Diskussion über Psychoanalyse und Nationalsozialismus in der Psyche
Der gegenwärtige Stand der Diskussion um die Psychoanalyse im Nationalsozialismus wird einer kritischen Analyse unterzogen. Dabei wird insbesondere auf die Beiträge von H. Müller-Braunschweig und E. Federn (in Psyche 1985, 39 (5)) eingegangen, denen Harmonisierung und Aggressionsverleugnung vorgeworfen wird. Eine Weiterführung der Diskussion um die Geschichte der Psychoanalyse im Nationalsozialismus wird gefordert. (c) Psychosozial-Verlag 2009 alle ... [ mehr ]
Analyse einer therapeutischen Gesprächssequenz
Die Grundzüge einer objektiven Hermeneutik werden vorgestellt und durch Analyse einer therapeutischen Gesprächssequenz veranschaulicht. Damit soll die These, dass wir stets mehr mitteilen, als wir intendieren oder sogar wissen, untermauert werden. (c) Psychosozial-Verlag 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]
Das Artefakt »Lehranalyse«
In einer Stellungnahme zu Ernst Simenauers Artikel über Probleme der Lehranalyse (in Psyche 1984, 38 (4)) wird die Zergliederung in Lehranalyse und therapeutische Analyse kritisiert. Insbesondere wird auf die Tendenz hingewiesen, wichtige Konflikte durch Institutionalisierung zu befrieden. (c) Psychosozial-Verlag 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]
Psychoanalytische Modellvorstellungen zur Theorie des Alkoholismus
Als relevant für die psychoanalytische Theorie der Sucht werden, mit besonderem Blick auf eine psychoanalytische Theorie des Alkoholismus, das triebpsychologische, das ichpsychologische und das objektpsychologische Paradigma herausgearbeitet. Für die psychoanalytische Diagnose und Therapie des Alkhoholismus wird eine Kombination dieser drei Konzepte für notwendig gehalten. (c) Psychosozial-Verlag 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]
Amerikanismus, Antiamerikanismus - oder was sonst?
Dem in der Bundesrepublik Deutschland häufig als Vorwurf gebrauchten Begriff des Antiamerikanismus wird der eines paranoiden Amerikanismus gegenübergestellt. Dieser wird als Nachfolger der Autoritätsbeflissenheit der meisten Deutschen in der Vergangenheit entlarvt und auf eine mangelhafte nationale (und persönliche) Identität zurückgeführt. (c) Psychosozial-Verlag 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]
Mann und Frau
Einige Überlegungen zur Geschlechterspannung werden angestellt. Es wird davon ausgegangen, dass es nicht zwei Geschlechter gibt, sondern vielmehr das Geschlecht in zwei Gestalten (dimorph) erscheint. Das Verhältnis von Geschlechtsdimorphismus und Bipolarität wird an den drei Gesetzen der Sexualität von M. Hartmann entwickelt. Die auf dem biologischen Dimorphismus basierende gesellschaftliche und psychische Geschlechterspannung wird an vier ... [ mehr ]
Die Verwendung des Thematischen Apperzeptionstests (TAT) in der Psychotherapie von Delinquenten
Es wird über die Verwendung des Thematischen Apperzeptionstests (TAT) in der Psychotherapie von Delinquenten, die sich in der Psychotherapie durchweg als schwer zugängliche, chronisch dissoziale Persönlichkeiten erwiesen haben, berichtet. Anhand von Beispielen wird gezeigt, dass auf diese Weise Informationen über die Psychodynamik und die Ich-Struktur der Patienten gewonnen werden können. Darüber hinaus liefern die TAT-Geschichten auch ... [ mehr ]
Zum Verhältnis von Psychoanalyse und Systemtheorie
Im Anschluss an einen kurzen definitorischen Rekurs auf Positionen der Systemtheorie werden deren Integrationsversuche in die Psychoanalyse diskutiert. Es wird gezeigt, dass trotz partieller begrifflicher Konvergenzen die beiden grundsätzlich verschiedenen Ansätze nicht kompatibel sind. Das Vorhaben, Psychoanalyse in Systemtheorie aufzulösen und für letztere einen wissenschaftstheoretischen Prioritätsanspruch zu propagieren, wird vor dem Hintergrund ... [ mehr ]