Spurensicherung. Die »Psychoanalytische Bewegung« und das Elend der psychoanalytischen Institution
Am Beispiel der Geschichte von Laien- und Lehranalyse wird die Transformation der Psychoanalytischen Bewegung in Strukturen machtpolitischer Institutionalisierung nachgezeichnet. Verdeutlicht wird dabei, inwieweit zentrale Positionen der Psychoanalyse nicht in der Sache begründeten und sie verfremdenden Reglementierungen geopfert werden. Die Revision dieser als Deformation verstandenen Entwicklung wird gefordert, vor allem im Rahmen des Zulassungsverfahrens zum ... [ mehr ]
Der traumatisierte Therapeut
Anhand der Supervision eines Erstinterviews, in dem der Therapeut in einem Gegenübertragungskonflikt das Gefühl der Rollenumkehr zwischen sich und seinem Patienten entwickelte, wird die Diskussion der Gegenübertragung rekapituliert. Es wird darauf hingewiesen, dass bestimmte Formen der Gegenübertragung hypnoseähnliche Züge annehmen können, die therapeutische Ichspaltung auflösen und den therapeutischen Prozess blockieren. (c) ... [ mehr ]
Freuds Schrift »Das Unbewußte«
Freuds Konzept des Unbewussten wird anhand seiner Schrift Das Unbewusste erläutert. Es wird betont, dass Freuds Stellung zur neuzeitlichen Philosophie dadurch gekennzeichnet ist, dass er deren Identifizierung von Seele und Bewusstsein zerstörte und dass er, anders als seine Vorläufer bei der Formulierung einer Philosophie des Unbewussten (Schelling, Herbart, von Hartmann, Nietzsche), nicht einfach die Existenz eines Anderen der Vernunft konstatierte, ... [ mehr ]
Psychoanalytische und familiendynamische Aspekte der Lernbehinderung
Psychoanalytische Interpretationen von Lernbehinderung werden vorgestellt. Diese betrachten Lernbehinderungen nicht isoliert als kognitive Teilleistungsschwäche, sondern immer als Resultat der affektiven Dynamik in der familiären Beziehungsstruktur. Anhand von Beispielen aus der familientherapeutischen Praxis werden Zusammenhänge zwischen Individuation, Körpererleben und Lernfähigkeit aufgezeigt. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]
Zur Geschichte der Psychoanalyse in Stuttgart
Die Entwicklung der Psychoanalyse und ihrer Institutionen in Stuttgart von ihren dortigen Anfängen nach dem Ersten Weltkrieg bis in die fünfziger Jahre wird geschildert. Anhand von Textauszügen aus Publikationen und noch nicht veröffentlichten Dokumenten wird gezeigt, in welchem Ausmaß an der ideologisch revidierten Psychoanalyse des Göring-Instituts auch noch in den Nachkriegsjahren festgehalten wurde. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte ... [ mehr ]
Grenzbegriffe, Interpretation und jüdisches Erbe bei Freud
An Freuds Triebbegriff, den er als Grenzkonzept zwischen Innen- und Außenwelt versteht, wird gezeigt, wie stark Freud jüdischer Denktradition verhaftet war. Einerseits war Freud aufgrund seiner Wissenschaftsgläubigkeit und seines Materialismus auf die Außenwelt orientiert (Realitätsprinzip), andererseits aufgrund seiner Leidenschaft fürs Interpretieren auf die Innenwelt. Dieser grundlegende spekulative Dualismus jüdischer Tradition ... [ mehr ]
Vernachlässigt die$Psychoanalyse den Körper?
Die Rolle des Körpers in der Psychoanalyse wird erörtert. Es wird gezeigt, dass körperliches Geschehen und Erleben auf vielfältige Weise sowohl in die Theorie wie in die klinische Praxis der Psychoanalyse Eingang gefunden haben, wobei freilich das Körperliche nie nur an sich , vielmehr in seiner psychologischen Bedeutung wahrgenommen werde. Es wird konstatiert, dass die Psychoanalyse dem Körper einen komplizierteren Ort zuweist als die ... [ mehr ]
Podiumsdiskussion: Psychoanalyse unter Hitler - Psychoanalyse heute
Angeregt durch eine Vielzahl von Veröffentlichungen zum Thema Psychoanalyse und Nationalsozialismus in den Jahrgängen 1982 und 1983 der Zeitschrift Psyche wurde eine Podiumsdiskussion durchgeführt, über die nach einem kurzen Überblick über das Thema in Form von Einzelbeiträgen berichtet wird. Im Vordergrund der Beiträge stehen (1) psychoanalytische Interpretationen des Nationalsozialismus, (2) Definitionen der Psychoanalyse als ... [ mehr ]
Der Gang in die Wildnis als Weg zu sich selbst?
Der Stellenwert der Psychoanalyse im Werk des Ethnologen H. P. Dürr wird kritisch diskutiert. Hinter Duerrs These, man müsse, um den modernen Selbstverlust zu überwinden, die Grenze zwischen Wildnis und Zivilisation lebenspraktisch überschreiten, wird eine Denkweise vermutet, die mit einem Begriff von K. Löwith als katastrophische Denkweise bezeichnet wird. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]
Der Kampf um Erinnerung. Anmerkungen zur Psyche-Kontroverse über die Rolle der Psychoanalyse im Nationalsozialismus (PDF)
Es werden einige Anmerkungen zu der Kontroverse über die Rolle der Psychoanalyse im Nationalsozialismus gemacht, wie sie in den vergangenen Jahren in der Zeitschrift »Psyche« von verschiedenen Autoren (Dahmer, Lohmann, Rosenkötter, Ehebald, Bräutigam, Federn) geführt wurde. Die Kontroverse wird als Re-Inszenierung eines alten Konfliktes zwischen Psychoanalyse und Politik gedeutet. In der Bereitschaft zur Wahrnehmung innerer Ambivalenzen auf der ... [ mehr ]
Wenn die kasernierten Wünsche Ausgang kriegen. Zur »unterirdischen Geschichte« des Faschismus (PDF)
Es werden einige Überlegungen zum kulturellen Zivilisationsprozess angestellt. Dabei wird an zahlreichen Beispielen und persönlichen Erfahrungen verdeutlicht, dass Erziehung als Zivilisation häufig mit der Beherrschung und Kontrolle natürlicher Bedürfnisse gleichgesetzt wurde. Unter anderem wird auf Ideen von Horkheimer, Adorno und Elias Bezug genommen.
Stichworte: Bildung und Erziehung, Ethik, Soziale Normen, Werte, ... [ mehr ]
Bilder schaffen Bewußtsein. Rekonstruktionsversuch über Kinderzeit/Nazizeit in einem hessichen Dorf (PDF)
In der erweiterten Fassung eines Vortrages zum Thema »Erzogen-worden-sein und über Erziehung reden« wird versucht, über die Rekonstruktion der Kindheit des Autors während der nationalsozialistischen Herrschaft Verbindungslinien zu dessen aktuellen Aussagen über ästhetische Erziehung herzustellen. Als Ergebnis der Selbsterinnerungen werden die Fragen formuliert, wie viel verdeckte Subjektivität in der Aussage über Erziehung steckt ... [ mehr ]
Eine Kindheit in den dreißiger und vierziger Jahren: Der Werdegang eines russisch-deutsch-jüdischen Australiers (PDF)
In einem persönlichen Erfahrungsbericht wird der Werdegang eines deutsch-russischen Juden in den dreißiger und vierziger Jahren beschrieben. Dabei werden die Erlebnisse im nationalsozialistischen Deutschland sowie der Eingliederungsprozess nach der Flucht in die australische Gesellschaft in den Mittelpunkt gerückt.
Stichworte: Flüchtlinge, Judentum, Faschismus, Deutschland, Kulturelle Assimilation, Biographische Angaben
Keywords: Refugees, ... [ mehr ]
Psychische und soziale Faktoren der Traumatisierung durch Krieg und Verfolgung (PDF)
Es wird über eine holländische Stiftung zur Analyse psychischer und sozialer Faktoren der Traumatisierung durch Krieg und Verfolgung berichtet. Als Kernpunkt des Forschungsinteresses werden transgenerationale Traumatisierungen genannt, die die über mehrere Generationen stattfindenden Identifikationsprozesse beschreiben, in denen sich Reaktionsweisen auf das traumatisch Erlittene wiederholen. An einem konkreten Fallbeispiel wird die Dynamik solcher generationaler ... [ mehr ]
»Bis ins dritte und vierte Glied« - Auswirkungen des Nationalsozialismus in den Familien (PDF)
Am Beispiel des Nationalsozialismus und seiner Auswirkungen wird verdeutlicht, dass kollektive gesellschaftliche Traumata über die Generationen hin fortwirken und das individuelle und familiäre Lebensschicksal nachhaltig beeinflussen. Nach familientherapeutischen Erfahrungen sollten bestimmte neurotische Symptome nicht nur im Zusammenhang mit der aktuellen innerfamiliären Dynamik, sondern auch in ihrer Verquickung mit der kollektiven Verleugnung der ... [ mehr ]
»Wie die Leute vom Krieg reden, hat für mich immer eine gewisse Bedeutung.« Ein Gespräch mit Peter Brückner (PDF)
In einem erstmals veröffentlichten Gespräch mit dem Sozialpsychologen Peter Brückner aus dem Jahr 1977 wird dargestellt, wie dieser in einem durch Kontrolle, Gesinnungsterror und Zwang zum Kollektiv gekennzeichneten nationalsozialistischen Staat Orte suchte, die abseits der Macht lagen. Seine Erfahrungen als jugendlicher »Anarchist im Wildwuchs«, der im nationalsozialistischen Staat mit einer Haltung zwischen Leiden und Durchmogeln, zwischen ... [ mehr ]
Almanach
Dieser Almanach von 1986 versammelt Vorträge zum Gedenksymposion 1984 »Georg Groddeck und die Anfänge der psychosomatischen Medizin« in Baden-Baden anlässlich Groddecks 50. Todestag, ergänzt mit Auszügen aus Groddecks Zeitschriften Die Arche und Satanarium, seinem 89. Vortrag vom 22. Mai 1918 sowie seiner Selbstdarstellung »Sicher durch das Leben tasten«. Reich bebildert. [ mehr ]